Essen 07/2022

  • 03.07.2022
  • ETB Schwarz-Weiß Essen – Rot-Weiss Essen 0:2
  • Friendly (V/III)
  • Uhlenkrugstadion (Att: 2.295)

Auch das fünfte Wochenende mit dem jetzt schon legendären 9-€-Ticket musste sinnvoll genutzt werden. Da ich am 2.Juli um 17 Uhr zu einer Soiree in Hönnersum geladen war, konnte ich Samstagnachmittag natürlich keinem Fußballspiel in der Fremde beiwohnen. Stattdessen fuhr ich um 6:14 Uhr via Bad Harzburg und Braunlage nach Schierke. Von dort startete ich um 9 Uhr eine 19,3 km lange Wanderung nach Darlingerode. Dabei konnten sechs mir noch fehlende Stempelstellen der Harzer Wandernadel gekreuzt werden und meine persönliche Bilanz schraubte sich auf 103 von 222 Stempeln hoch. Ahrensklint (top), Gelber Brink (lahm), Große Zeterklippe (richtig top), Molkenhausstern (lahm), Wolfsklippe (ganz okay) und Oberförster-Koch-Denkmal (unspektakulär) hießen die mit Stempelkästen ausgestatteten Zwischenstationen auf meinem Weg nach Darlingerode.

Ausblick vom Ahrensklint auf den Wurmberg

Weil ich meine Wanderung in knapp fünf Stunden meisterte, war ich bereits gegen 16 Uhr zurück in Hildesheim und eine Stunde später frisch geduscht in Hönnersum. Freund Kräftchen hatte geladen, da er Schlag Mitternacht das 36.Lebensjahr vollenden sollte. Ein beliebtes griechisches Restaurant namens Apollon hatte ein Buffet mit Gyros, Bifteki, Suflaki und vielem mehr angeliefert, so dass ich die beim Wandersport verbrannte Energie erfolgreich egalisieren konnte. Dazu wurde fassfrisches Bayreuther gereicht und ich sah mich am nächsten Morgen gedanklich eigentlich nirgendwo hinfahren. Aber mutmaßlich wurde parallel beim Trinken schon ein Großteil des Alkohols wieder ausgeschwitzt, so dass ich mich Sonntagmorgen um 8 Uhr tatsächlich topfit fühlte. Es ist eben doch nicht alles schlecht am Klimawandel…

Mein persönlicher Stempel Nr. 100

Für diesen unwahrscheinlichen Fall hatte ich einen Ausflug nach Essen in der Schublade. 8:34 Uhr war Abfahrt in Hildesheim und keine vier Stunden später betrat ich die Ruhrpottmetropole. Man merkt es der Stadt im ersten Moment nicht an, doch Essen kann auf über 1.000 Jahre Geschichte zurückblicken. Die Quellenlage ist mal wieder dürftig, aber Mitte des 9.Jahrhunderts dürfte Altfrid, mutmaßlich ein sächsischer Adliger mit Grundbesitz an der Ruhr und ab 951 einflussreicher Bischof von Hildesheim, das Essener Damenstift für Töchter des Hochadels gegründet haben. Die Essener Äbtissinnen trugen in den folgenden Jahrhunderten einen wertvollen Kirchenschatz zusammen, der Besuchern heute in der Essener Domschatzkammer präsentiert wird. Unter den dortigen Kunstschätzen des Mittelalters ist die Goldene Madonna (10.Jahrhundert) als älteste erhaltene vollplastische Marienfigur des Abendlandes das wohl herausragendste Exponat.

Das Essener Münster (früher die Stiftskirche)

Die städtische Siedlung um das Stift erhielt 1041 das Marktrecht und 1377 erhob Kaiser Karl IV. – den wir u. a. aus Prag und Tangermünde gut kennen – Essen zur Freien Reichsstadt. Vorausgegangen war ein langer Konflikt um Rechte und Privilegien zwischen den Bürgern und dem Damenstift (das erinnert uns u. a. an Quedlinburg), der nun jedoch keineswegs beigelegt war und bis zur reichsweiten Säkularisation im Jahr 1803 (Reichsdeputationshauptschluss) immer wieder aufflammte. Insbesondere nachdem die Stadt sich 1563 der Reformation anschloss, während das Stift katholisch blieb und im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) mithilfe von spanischen Söldnern (erfolglos) die Rekatholisierung erzwingen wollte.

Friedrich-Krupp-Denkmal vor der Marktkirche (die wiederum nach der Reformation die evangelische Hauptkirche wurde)

Doch nicht nur die Auflösung des Stiftes läutete Anfang des 19.Jahrhundert eine Zeitenwende ein. 1811 gründete Friedrich Krupp eine Gussstahlfabrik in Essen, die zeitweise zum größten Industrieunternehmen Europas aufsteigen sollte. Die Kruppsche Familien- und Firmengeschichte vollzog ich vor dem heutigen Fußballspiel in der Villa Hügel nach (5 € Eintritt) und ich lernte, dass Friedrich Krupps Sohn Alfred nach dessen Firmeneinstieg im Jahr 1926 der Beginn des Eisenbahnzeitalters zugute kam. Der Bedarf an Stahl stieg enorm und als Alfred Krupp 1853 die Herstellung von nahtlosen Radreifen für den Eisenbahnverkehr gelang, gingen alle Kennzahlen des Unternehmens durch die Decke.

Der Gebrandenhof (ehemaliger Bauernhof aus dem 18.Jahrhundert in Essen-Stadtwald)

Parallel avancierte Krupp zum größten Waffenproduzenten seiner Zeit und Kruppsche Kanonen trugen maßgeblich zum preußisch-deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) bei. Die Stahlkanonen aus Essener Fabrikation hatten nämlich die doppelte Reichweite der französischen Bronzekanonen und nicht ohne Grund gilt die Reichsgründung von 1871 als Produkt von Blut & Eisen (auch die preußischen Siege 1864 gegen Dänemark und 1866 gegen Österreich wurden erheblich durch Kruppstahl begünstigt). Der unschätzbare Reichtum der Krupps nach jenen Kriegen spiegelt sich in der zwischen 1870 und 1873 im Essener Stadtteil Bredeney errichteten Villa Hügel wider. Dieses heute von mir erkundete Schloss – Villa klingt in diesem Fall einfach zu sehr nach Understatement – hat stolze 8.100 m² Wohn- und Nutzfläche, die sich auf 269 Räume verteilen darf. Dazu gesellt sich ein 28 Hektar großer Garten- und Landschaftspark.

Die in den 1870er Jahren erbaute Villa Hügel

1914, bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs, standen auf Krupps Lohnliste bereits über 80.000 Angestellte. Deren Wohnbedarf hatte die Stadt Essen in den Dekaden zuvor enorm wachsen lassen. Zählte Essen 1850 noch ungefähr 10.000 Einwohner, waren es im Jahre 1900 bereits derer 118.862. Krupp ließ mehrere Arbeitersiedlungen (z. B. Alfredshof, Friedrichshof und Altenhof) errichten und außerdem kam es Anfang des 20.Jahrhunderts zur Eingemeindung von dörflichen und städtischen Nachbargemeinden wie Altendorf, Rüttenscheid, Borbeck oder Altenessen. Gegen Ende des Weltkriegs (1918) zählte Krupp ca. 200.000 Angestellte und Essen ungefähr 450.000 Einwohner.

Gartensaal der Villa Hügel mit Wandteppichmotiven aus der Apostelgeschichte

Auf den kriegsbedingten Boom folgte jedoch die große Krise im Frieden. Die deutsche Kriegsniederlage vermochten Krupps Waffen wie die Dicke Berta nicht zu verhindern und der Versailler Vertrag untersagte die weitere Waffenproduktion. Deutschland sollte weitgehend demilitarisiert werden. Zwar versuchte Krupp sich mit zivilen Gütern wie Lastkraftwagen und Lokomotiven halbwegs über Wasser zu halten, aber die Ruhrbesetzung durch die Franzosen (1923 – 1925) und die Wirtschaftskrisen der 1920er Jahre brachten den Konzern mehrfach an den Rande des Konkurses. Ging es Krupp schlecht, ging es natürlich auch Essen schlecht. Extremistische Parteien wie zunächst die KPD und später auch die NSDAP stiegen in der Wählergunst.

Der Saal im ersten Stock, der häufig für Konzerte genutzt wurde

Nach der Machtergreifung der NSDAP im Jahre 1933 wurde eine Wiederaufrüstung der Armee forciert und 1939 entfesselten die Nazis den nächsten Weltkrieg. Wieder volle Auftragsbücher für Krupp, allerdings wurde das Gros der Facharbeiter von der Wehrmacht eingezogen und an die Front geschickt. Ersatz waren Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Wie überall im Reich wurden diese Menschen systematisch ausgebeutet und ihr Tod billigend in Kauf genommen. Entsprechend belastet ist die Firmen- und Familiengeschichte an dieser Stelle und es kam 1948 zum Krupp-Prozess in Nürnberg, bei dem die drei US-Richter u. a. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach zu zwölf Jahren Haft verurteilten. Doch bereits am 31.Januar 1951 wurde das damalige Familienoberhaupt der Krupps amnestiert und vorzeitig aus der Haft entlassen.

Porträt der Familie Krupp von Bohlen und Halbach (1931)

Wie ganz Essen lagen die Krupp-Werke 1945 größtenteils in Trümmern. Der Stadtkern der Waffenschmiede des Reichs war zu über 90 Prozent zerstört und entsprechend wenig historische Bausubstanz kann der Besucher heute vorfinden. In den 1950er Jahren wurden allerdings über 100.000 Wohnungen gebaut und am 30.Juni 1963 erreichte Essen seine bisher höchste dokumentierte Einwohnerzahl von 731.994 gemeldeten Bürgern. Damals hatte der Strukturwandel jedoch schon eingesetzt. Die Bergbauzechen Essens wurden ab Ende der 1950er Jahre sukzessive stillgelegt und die großen Industriebetriebe wie die Krupp AG reduzierten ihre Belegschaften. Zehntausende verloren ihre Arbeit und die Bevölkerungszahl sollte durch Abwanderung in den kommenden Jahrzehnten wieder sinken (gegenwärtig hat Essen ca. 580.000 Einwohner).

Der 1913 eröffnete Handelshof (hier führten die Eltern von Heinz Rühmann dereinst ein Hotel)

Jeder wird es wissen; neben Stahl war Kohle der zweite große Eckpfeiler der Essener Wirtschaftsgeschichte. Spätestens im 14.Jahrhundert begann der Bergbau in und um Essen und nach dem Einsetzen des Industriezeitalters hatten im gesamten Ruhrgebiet mehrere hunderttausend Menschen ihre Beschäftigung Unter Tage. Doch als am 23.Dezember 1986 mit der Zeche Zollverein die letzte von zwischenzeitlich 290 Zechen auf Essener Gebiet schloss, endete die über 600jährige Tradition als Bergbaustadt. Der Strukturwandel war die große Herausforderung der letzten 50 Jahre und Essen setzte dabei neben Handel vor allem Kultur (was 2010 in der Ernennung zur europäischen Kulturhauptstadt gipfelte). Aus Zechen sind Kulturzentren geworden und die Zeche Zollverein zählt mittlerweile zum UNESCO Welterbe. Die historischen Innenräume werden jetzt vom Ruhr Museum und dem Red Dot Design Museum als Ausstellungsfläche genutzt und auf dem renaturierten Außengelände können Besucher nun mehrere hundert Tier- und Pflanzenarten entdecken.

Das 1989 enthüllte Denkmal Steile Lagerung erinnert an die Epoche des Steinkohlenbergbaus

Allgemein ist Essen eine überraschend grüne Stadt. Der Grugapark ist einer größten Stadtparks Europas und einstige Brachflächen des Bergbaus wurden in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls zu Parkanlagen entwickelt. Besonders südlich der Ruhr wird es regelrecht ländlich und neben den städtischen Parks bietet Essen weitere Naherholungsgebiete wie den Baldeneysee am Fuße der Villa Hügel. Dazu bieten u. a. die 1929 bzw. 1975 eingemeindeten Stadtteile Werden und Kettwig sehenswerte historische Stadtkerne. Werden geht auf die um das Jahr 800 gegründete Benediktinerabtei Werden zurück und ist somit eigentlich noch älter als die Kernstadt Essen, während Kettwig zum Besitz dieser Abtei gehörte und auch schon seit dem Mittelalter beurkundet ist.

Der Baldeneysee ist ein 2,64 km² großer Ruhrstausee

In Kettwig lungerte vor dem Spiel übrigens mein Kumpel Meiniche nebst Gattin. Doch wir erfuhren erst im Nachhinein, dass wir zeitgleich in Essen waren. Entsprechend begegneten wir uns auch nicht im Uhlenkrugstadion. Die Eheleute Meiniche saßen auf der Haupttribüne, während ich mich unter die Malocher auf den Stehrängen gemischt hatte (10 €). Knapp 2.300 Interessierte waren nach Essen-Stadtwald gepilgert, um dem Uhlenkrugstadion zum 100.Geburtstag zu gratulieren und dem fast schon traditionellen Stadtderby in der Saisonvorbereitung beizuwohnen. Schwarz-Weiß und Rot-Weiss arbeiten als Vereine mittlerweile gutnachbarlich zusammen und spielen fast jeden Sommer gegeneinander.

Das Uhlenkrugstadion wurde 1922 eröffnet und fasste zunächst 35.000 Besucher

Als beide Clubs noch weitgehend auf Augenhöhe agierten, war die Rivalität sicher größer. Der 1881 gegründete Essener Turner Bund Schwarz-Weiß hob im Jahre 1900 eine Fußballabteilung aus der Taufe und diese etablierte sich schnell im Spitzenfußball des Ruhrgebiets. 1920 erreichte man erstmals die Endrunde um die Westdeutsche Meisterschaft, unterlag jedoch dem späteren Westmeister Borussia Mönchengladbach im Viertelfinale (2:6). 1925 qualifizierte man sich gar zur Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft, schied jedoch auch hier bereits im Viertelfinale aus (1:3 gegen den FSV Frankfurt). In den 1930er Jahren spielte Schwarz-Weiß dann eine gute Rolle in der erstklassigen Gauliga Niederrhein, in jene der 1907 gegründete und bis dato überregional ziemlich unbekannte Ortsrivale Rot-Weiss erst 1938 vorstieß.

Die Haupttribüne aus Stahl und Beton war 1922 den Holztribünen ihrer Zeit voraus

Nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich schließlich die Wachablösung im Essener Fußball. RWE war ab 1948 in der erstklassigen Oberliga West dabei, der ETB Schwarz-Weiß folgte erst drei Jahre später. 1952 wurde Rot-Weiss Essen Oberligameister und 1953 gewann der Malocherclub aus dem Essener Norden den DFB-Pokal. Nachdem RWE-Stürmer Helmut Rahn 1954 in Bern aus dem Hintergrund geschossen hatte und Deutschlands Fußballnationalmannschaft dadurch erstmals Weltmeister wurde, gelang den Essenern im Jahr darauf der ganz große Wurf. Gegen den mit vier Weltmeistern auflaufenden 1.FC Kaiserslautern setzte man sich im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft mit 4:3 im hannoverschen Niedersachsenstadion durch. Überragender Mann war der dreifache Essener Torschütze Franz Islacker, der übrigens ab der 70.Minute aufgrund einer Knieverletzung nur noch über den Platz humpelte (Auswechslungen sah das Reglement damals noch nicht vor) und trotzdem in der 85.Minute das entscheidende 4:3 markierte. Kurioses am Rande: Eine plastische Nachbildung von Islackers bandagiertem Knie hängt bei RWE im Spielertunnel, damit sein Kampfgeist auch weiterhin inspirierend für die Träger des rot-weißen Trikots sein möge.

1951 fand hier vor über 40.000 Zuschauern ein Länderspiel zwischen Deutschland und Luxemburg statt (4:1)

RWE wurde nun die Ehre zuteil als Deutschlands erster Vertreter in den neu geschaffenen Europapokal der Landesmeister (heute UEFA Champions League) einzuziehen. Doch bereits in der 1.Runde musste man sich den Hibernians aus Edinburgh geschlagen geben. Zwar gelang dem Lokalrivalen ETB Schwarz-Weiß mit dem Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 1959 nochmal ein Ausrufezeichen, aber die 1950er Jahre waren ganz klar das Jahrzehnt von RWE und im Gegensatz zu Schwarz-Weiß konnte Rot-Weiss in Zukunft noch mehrere Spielzeiten in der 1.Bundesliga mitmischen. Gründungsmitglied wurde man zwar nicht, aber 1966, 1969 und 1973 gelang der Mannschaft von der Essener Hafenstraße jeweils der Bundesligaaufstieg. Die Schwarz-Weißen aus dem vornehmeren Essener Süden waren dagegen ab 1963 15 Spielzeiten zweitklassig, ab 1978 16 Spielzeiten drittklassig, ab 1994 14 Saisons viertklassig und seit 2008 ist man konstant fünftklassig unterwegs. Dieses gemächliche durchgereicht werden könnte ziemlich einzigartig sein und bedeutet im Umkehrschluss, dass nur die ältesten Mitglieder und Anhänger wissen wie sich ein Aufstieg anfühlt.

2009 wurde das Stadion auf 9.950 Zuschauerplätze zurückgebaut

RWE war dagegen das letzte halbe Jahrhundert eine richtige Fahrstuhlmannschaft. Man bewegte sich zwischen 1.Bundesliga und fünftklassiger NRW-Liga, wobei Auf- und Abstiege sich in hoher Taktung vollzogen. Der Einzug ins Endspiel des DFB-Pokals war 1994 nochmal ein Höhepunkt (1:3 gegen Werder Bremen), aber insbesondere die letzten Jahre verliefen sehr trist. Nach dem Tiefpunkt NRW-Liga (2010/11) steckte man elf Jahre am Stück im Nadelöhr der Regionalliga West fest. Erst diesen Sommer gelang der ersehnte Aufstieg in die 3.Liga und damit die Rückkehr in den bezahlten Fußball. Ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SC Preußen Münster, dass beinahe ein Böllerwurf zu Ungunsten der Essener entschieden hätte, konnte RWE am letzten Spieltag für sich entscheiden. Nun soll Ex-96-Trainer Christoph Dabrowski dafür sorgen, dass es nicht gleich wieder mit dem Fahrstuhl eine Etage tiefer geht.

Anlässlich des 100.Geburtstags wurde die Stadionuhr nach 20 defekten Jahren endlich wieder repariert

Nachdem die Kickers Emden mit 5:0 abgefertigt wurden und man sich beim 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach achtbar schlug, erwarteten die RWE-Fans im dritten Test der Saisonvorbereitung einen klaren Sieg gegen den Lokalrivalen, der nebenbei erst vor zwei Tagen wieder das Training aufgenommen hatte. RWE war durchaus dominant, ließ jedoch zahlreiche Chancen im ersten Durchgang aus. Erst in der 54.Minute durften die Bergeborbecker im Stadtwald jubeln. Mit der Hacke traf Björn Rother für Rot-Weiss. Das zweite Tor der Dabrowski-Schützlinge (durch Aurel Loubongo) ließ anschließend bis zur 83.Minute auf sich warten und so richtig euphorisiert wird wohl kein RWE-Anhänger nach Hause gegangen sein. Gemessen an den Vorzeichen, war das doch ein etwas zu zäher Pflichtsieg. Na ja, entscheidend ist ab 23.Juli, wenn der Ball im Ligabetrieb rollt.

Bratwurst am Uhlenkrug

Für mich ging es direkt nach Abpfiff per Bus zum Essener Hauptbahnhof und 17:29 Uhr via Löhne zurück nach Hildesheim. Da ich außer einer Stadionwurst (3 €) noch nichts Festes im Magen hatte, wollte ich den halbstündigen Aufenthalt in Löhne eigentlich für einen Dönerkauf nutzen, aber die Jungs von City-Döner hatten viel um die Ohren. Als dann nach 13 Minuten (und 12 Sekunden) Wartezeit endlich die beiden Mädchen in der Schlange vor mir dran waren und ich schon im Kopf meine Wunschzutaten sortierte, bestellten die beiden acht Döner. Ich gab mein Ansinnen auf und investierte nun eben um 21:20 Uhr 5 € in die Hildesheimer Drehspießgastronomie. War auf jeden Fall wieder ein gelungenes Wochenende mit dem 9-€-Ticket. Mal sehen, wohin es mich kommendes Wochenende verschlägt. Promihochzeit auf Sylt? Hopperfasching in Cottbus? Oder ganz was anderes? Ich lasse mich selbst mal überraschen.

Song of the Tour: Der Ruhrpott ist unendlich…