Harzer Wandernadel 2020

Nr. 1 / HWN 114 (07.06.2020)

Ramseck

Meine erste Tour wurde analog auf der Karte geplant und weil alles schön nah beieinander lag, dachte ich, dass ich locker vier Stempel rund um Goslar schaffe. Ging auch gemütlich los. Ganz entspannt vom Bahnhof durch die historische Altstadt zur Kaiserpfalz und von dort hoch auf den Rammelsberg. Zwischen Kilometer 2 und Kilometer 3,6 waren jedoch 250 Höhenmeter auf einem wahrlich alpinen Trail mit bis zu 35 % Steigung zu überwinden. Oben am Ramseck war ich also ziemlich im Eimer, aber dennoch glücklich den ersten Stempel im Buch zu haben und bei herrlichem Ausblick durchzuschnaufen.

Ausblick von einem Hang des Rammelsberg auf Goslar

Nr. 2 / HWN 091 (07.06.2020)

Weltkulturerbe Rammelsberg

Das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg lag nun zu meinen Füßen, aber gewillt die 250 Meter Höhendifferenz nochmal alpin zu meistern, war ich nicht. Also ging es in großem Bogen hinab ins Tal und erst auf Tourkilometer 10,8 war der zweite Stempel im Buch (beim direkten Abstieg wäre es Tourkilometer 5,5 gewesen). Nun sparte ich mir die angepeilten Stempel an der Granetalsperre und am Steinbergturm doch für eine separate Tour auf und ging auf kürzestem Wege zurück zum Bahnhof. Am Ende waren es zum Auftakt 13,8 km und 410 Höhenmeter in 4:45 h.

Das Erzbergwerk Rammelsberg

Nr. 3 / HWN 110 (21.06.2020)

Granestausee

Zwei Wochen nach meiner ersten Tour ging es erneut nach Goslar, um die zwei vertagten Stempelstellen in Angriff zu nehmen. Zunächst ging es vom Bahnhof zum Quellwiesenbiotop Rheinbachtal und von dort weiter zur Granetalsperre. Am Ostufer des Stausees erwartete mich auf Tourkilometer 3,5 ein Stempelkasten und ein schöner Ausblick auf den Nordteil der Talsperre.

Ausblick von der Stempelstelle am Granestausee

Nr. 4 / HWN 111 (21.06.2020)

Steinbergturm

Nach dem ersten Stempel des Tages wanderte ich am Ufer des Granestausees ein Stückchen nach Süden, ehe ich nach Osten zur Bärenhöhle abbog. Von dort ging es, vorbei an der Steinbergalm, weiter auf den 472 Meter hohen Steinberg. Auf dem Gipfel befinden sich ein Stempelkasten und ein Aussichtsturm, den ich natürlich noch erklomm. Es gab zur Belohnung schöne Ausblicke in alle Himmelsrichtungen, ehe es steil bergab auf kürzestem Wege nach Goslar zurück ging (bis zu 30 % Gefälle). Am Ende waren es 8,5 km und 270 Höhenmeter in 2:40 h.

Ausblick vom Steinbergturm in Richtung Granestausee

Nr. 5 / HWN 071 (11.07.2020)

Rosstrappe (Abzweig Schurre)

Nach den ersten beiden Touren erzählte ich InterCityBerger von meinem frisch gestarteten Wanderprojekt und dieser offenbarte, dass er kurz zuvor auch das Sammeln begonnen hatte und am kommenden Wochenende die nächste Tour ansteht. Es sollte ins malerische Bodetal gehen. Die klassische Tour von Thale nach Treseburg. Gern schloss ich mich Familie Berger an und Startpunkt der Wanderung war der Parkplatz auf der Rosstrappe, wo gleich nach 500 Metern an der Schurre der erste Stempel des Tages ins Heft gepresst wurde.

Ausblick von der Rosstrappe

Nr. 6 / HWN 178 (11.07.2020)

Hirschgrund (am Gasthaus Königsruhe)

Die Schurre war allerdings zur Zeit aus Sicherheitsgründen gesperrt und so ging es über den bequemeren, aber ungleich längeren Präsidentenweg hinunter ins Bodetal. Am Hirschgrund war auf Tourkilometer 4,1 nun nicht nur das Gasthaus Königsruhe zu finden, sondern auch der zweite Stempelkasten des Tages.

Die Jungfernbrücke am Hirschgrund

Nr. 7 / HWN 069 (11.07.2020)

Sonnenklippe (Bodetal)

Kurz nach dem Hirschgrund überquerten wir die Bode auf der Teufelsbrücke und einer der schönsten Wanderwege des Harzes wurde auf den nächsten 7 km begangen. Auf und ab, über Stock und Stein, schlängelte sich der Weg parallel zum Fluss durch die imposante Schlucht mit ihren hoch aufragenden Felswänden. Kurz vor Treseburg erwartete uns auf Tourkilometer 10,3 außerdem an der Sonnenklippe ein weiterer Stempelkasten.

Das wildromantische Bodetal

Nr. 8 / HWN 067 (11.07.2020)

Weißer Hirsch (Aussichtspunkt)

In Treseburg hätte es nun optional motorisiert zurück zur Rosstrappe gehen können. Aber nach 11,2 km war noch Kraft in den Beinen, so dass Bergers Plan B griff. Nämlich zu Fuß auf einer anderen Route zurück nach Thale und dabei noch vier weitere Stempel zu sammeln. Frau Berger, Mama Berger und Herr Snepanović willigten ein. Wenn man schon mal hier ist… Der nächste Stempel war außerdem nur 1 km entfernt. Leider mussten auf den 1.000 Metern auch 130 Höhenmeter gemeistert werden und oben am Aussichtspunkt Weißer Hirsch war ich erstmal im Eimer.

Ausblick auf Treseburg vom Weißen Hirsch

Nr. 9 / HWN 068 (11.07.2020)

„Pfeil“-Denkmal

Zum Glück mussten zum fünften Stempel des Tages nur weitere 2,2 km bei moderater Steigung gemeistert werden. Auf Tourkilometer 14,5 erreichten wir das Pfeil-Denkmal auf 470 m ü. NN. Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil (1783 – 1853) war ein Forstwissenschaftler und Schriftsteller, welchem man an dieser Stelle ein Denkmal gesetzt hat.

Das Denkmal für Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil

Nr. 10 / HWN 070 (11.07.2020)

Prinzensicht

Für Stempel Nr. 6 mussten wir auf einen Stichweg von der eigentlichen Route nach Thale abzweigen. Insgesamt 2.000 Meter Mehraufwand erforderte die so genannte Prinzensicht über dem Bodetal. Meine Motivation war gering, aber die Alternative wäre gewesen irgendwann extra für diesen schwer mit anderen Touren kombinierbaren Stempel wiederzukehren. Also Augen zu und durch und an der Prinzensicht natürlich wieder Augen auf und die formidable Aussicht genossen.

Die Prinzensicht

Nr. 11 / HWN 072 (11.07.2020)

La Viershöhe

Auf Tourkilometer 18,9 folgte der siebte Stempel des Tages. Die La Viershöhe auf 478 m ü. NN bot ebenfalls eine beeindruckende Bodetal-Aussicht. Benannt ist der Spot nach einem hiesigen Oberförster im 19.Jahrhundert namens La Viers. Anschließend ging es weiter zum Hexentanzplatz, ehe auf Kilometer 21 ein ganz fieser alpiner Abstieg begann. Auf den nächsten 1,2 km mussten 190 Meter Höhenunterschied ins Bodetal gemeistert werden und vom Tal mussten wir zwangsläufig wieder hinauf zur Roßtrappe. Am Ende waren es 24,9 km und 770 Höhenmeter in 8:10 h.

Aussicht von La Viershöhe in Richtung Thale

Nr. 12 / HWN 108 (16.08.2020)

Sudmerberger Warte

Frau Mutter regte einen Tagesausflug nach Goslar an. Ja, gerne. Mussten wir nur zunächst mit dem Zug bis Oker fahren, um von dort auf den Sudmerberg zu steigen. Denn die dortige Stempelstelle war schwerlich mit anderen Touren kombinierbar. Nach 2,25 km und 140 Höhenmetern gab es einen Stempel und einen wunderbaren Ausblick von der Sudmerberger Warte (einst Turm der äußeren Goslarer Stadtbefestigung). Weitere 5 km trennten uns nun von der Altstadt, wo noch flaniert und geschlemmt wurde. Am Ende waren es 8,5 km und 190 Höhenmeter in 2:20 h.

Die Sudmerberger Warte

Nr. 13 / HWN 031 (06.09.2020)

Agnesberg

Am 6.September 2020 ging es mit dem Zug nach Wernigerode. Ich wollte die Altstadt und das Schloss genießen, zwei Stempel einsacken und anschließend noch Fußball bei Einheit Wernigerode schauen (siehe auch Wernigerode 09/2020). Nach meiner ausgiebigen Besichtigung des Schlosses stieg ich auf den Agnesberg (395 m ü. NN), an dessen Hang das Schloss gebaut wurde. Dort erwartete mich eine der schönsten Stempelstellen. Sie bietet ein tolles Panorama mit Schloss, Stadt und Brocken.

Malerisches Panorama am Agnesberg

Nr. 14 / HWN 032 (06.09.2020)

Gasthaus Christianental

Über einen Kammweg gelangte ich vom Agnesberg zum Wildpark Christianenthal, wo sich ein weiterer Stempelkasten der Harzer Wandernadel befindet. Ich erfreute mich noch ein wenig an Luchs & Co und dann ging es nach Hasserode, um auf Tourkilometer 9,9 eine lange Pause für ein Fußballspiel einzulegen. Später spazierte durch die malerische Altstadt zurück zum Bahnhof. Reine Wanderzeit war 3:45 h für insgesamt 14,9 km und 210 Höhenmeter.

Im Tierpark Christianenthal

Nr. 15 / HWN 030 (12.09.2020)

Ilsestein

Auch am zweiten Septemberwochenende des Jahres 2020 wurden Wandern und Groundhopping im Harz kombiniert (siehe auch Ilsenburg 09/2020). Diesmal fuhr mich die Bahn nach Ilsenburg. Vom Bahnhof spazierte ich zunächst durch das Stadtzentrum und dann ging es via Kloster Ilsenburg hinauf zum Ilsestein. 230 Höhenmeter mit teilweise bis zu 20 % Steigerung musten gemeistert werden, ehe Stempel Nr. 1 des Tages im Buch war und außerdem ein toller Ausblick die Mühen belohnte.

Gipfelkreuz am Ilsestein

Nr. 16 / HWN 007 (12.09.2020)

Gasthaus Plessenburg

Via Paternosterklippe ging es vom Ilsestein weiter zum Gasthaus Plessenburg. Der dortige Stempel wurde auf Streckenkilometer 6,5 in einer Höhe von 555 m ü. NN im Sammelheft dokumentiert. Eine Einkehr war verlockend, aber ich hatte nachmittags bekanntlich noch ein Fußballspiel auf der Agenda und daher keine Zeit für eine ausgedehnte Pause.

Die Paternosterklippe nahe des Gasthauses Plessenburg

Nr. 17 / HWN 016 (12.09.2020)

Ferdinandsstein

Auf Wanderkilometer 8,3 in 665 m ü. NN erwartete mich am Ferdinandsstein der nächste Stempel dieser Tour. Der Ferdinandsstein erinnert an den letzten freilebenden Wolf des Harzes, der 1798 von Graf Ferdinand zu Stolberg-Wernigerode erlegt wurde. Wobei aktuell wieder Wölfe im Harz nachgewiesen werden konnten und diese Raubtiere anscheinend erneut heimisch in unseren Mittelgebirgen werden.

Der Ferdinandsstein

Nr. 18 / HWN 006 (12.09.2020)

Bremer Hütte (Obere Ilsefälle)

Über den Schindelstieg ging es vom Ferdinandsstein hinab ins Ilsetal. Auf Tourkilometer 10,5 erreichte ich die Bremer Hütte an den Oberen Ilsefällen. Hier kam nach kurzer Rast Stempel Nr. 4 des Tages ins Buch und anschließend ging es durch das malerische Ilsetal auf dem Heinrich-Heine-Weg zurück nach Ilsenburg. Nach 17,5 Wanderkilometern kam ich am Fußballstadion an und konnte mich beim Spielbesuch an Bratwurst und Kaltgetränken laben. Nach Abpfiff ging es zurück zum Bahnhof und ich hatte 18,5 Kilometer und 480 Höhenmeter in 5,5 Stunden reiner Wanderzeit gemeistert.

Die Ilse

Nr. 19 / HWN 060 (19.09.2020)

Stemberghaus Köhlerei

Am 19.September 2020 ging es wieder mit Familie Berger und einem tierischen Gefährten auf Tour. Wir parkten das Auto an der Staumauer der Talsperre Wendefurth und steuerten von dort als erstes die Köhlerei am Stemberghaus an. Da wird noch traditionell geköhlert und angenehmer Holzkohleduft stieg in unsere Nasen, als Stempel Nr. 1 des Tages ins Sammelheft übertragen wurde.

Auf zum Stemberghaus

Nr. 20 / HWN 063 (19.09.2020)

Schöneburg

Als nächstes steuerten wir den Aussichtspunkt Schöneburg an. Der befand sich mitsamt Stempelkasten auf unserem Wanderkilometer 5,9 in 441 m ü. NN und bot einen fantastischen Ausblick auf den Ort Altenbrak im Bodetal. Anschließend arbeiteten wir uns über einen netten Trail ins Tal hinunter.

Aussicht von der Schöneburg

Nr. 21 / HWN 064 (19.09.2020)

Böser Kleef

Nachdem Altenbrak durchquert und dabei mit 303 m ü. NN auch der tiefste Punkt der Tour passiert war, ging es wieder bergauf. Binnen 800 Metern Wegstrecke mussten nun 99 Höhenmeter zum Aussichtspunkt Böser Kleef überwunden werden (bis zu 32 % Steigung). Ähnlich schöner Ausblick auf Altenbrak wie von der Sonneburg, nur eben aus einer anderen Perspektive. Ferner gelangte auf Tourkilometer 10 der dritte Stempel des Tages ins Buch.

Aussicht vom Bösen Kleef

Nr. 22 / HWN 065 (19.09.2020)

Gasthaus Todtenrode

Das nächste Etappenziel war das Forsthaus bzw. Gasthaus Todtenrode auf Tourkilometer 11,1 und 420 m ü. NN. Schönes historisches Forsthaus, teilweise mit Holz verkleidet und mit kunstvoll geschnitzten Figuren versehen, welches heuer ein beliebtes Ausflugslokal beheimatet. War einladend und so gönnten wir uns hier nach dem Stempeln eine größere Pause mit Speis und Trank.

Gasthaus Todtenrode

Nr. 23 / HWN 062 (19.09.2020)

Talsperre Wendefurth

Es folgten nochmal 3,6 eher langweile Wanderkilometer über breite Forstwege ohne merkliche Höhenunterschiede. Zwei Straßen mussten auch noch gequert werden, ehe auf Kilometer 14,7 oberhalb der Talsperre Wendefurth an einem netten Aussichtspunkt der fünfte und letzte Stempel der Tour eingesackt wurde. Nun mussten wir nur noch über die Staumauer zurück zum Parkplatz und konnten 15 Kilometer und 350 Höhenmeter bilanzieren. Nach Abzug der Pausen hatten wir diese Tour in 4:10 h gemeistert.

Aussichtspunkt an der Talsperre Wendefurth

Nr. 24 / HWN 135 (30.09.2020)

Wolfswarte

Im Bericht Wernigerode 09/2020 hatte ich schon ein bißchen über meinen kleinen biografischen Harzbezug ausgeholt. Wie dort erläutert, wurde ich durch meinen Vater auf die Harzer Wandernadel aufmerksam. Ende September passte es endlich mal gemeinsam mit ihm und meiner Stiefmutter loszuwandern. Ich hatte eine Tour zwischen Torfhaus und Altenau ausgearbeitet und wir parkten am Bruchberg unterhalb der Wolfswarte. Jene Felskuppe auf 918 m ü. NN befand sich 1,75 km von unserem Parkplatz entfernt und somit war nach 25 Minuten neue Tinte im Stempelbuch.

Ein mystischer Morgen an der Wolfswarte

Nr. 25 / HWN 134 (30.09.2020)

Gustav – Baumann – Weg

An klaren Tagen bietet die Wolfswarte einen herrlichen Ausblick auf große Teile des Westharzes bis weit in das nördliche Harzvorland hinein, doch heute war es vormittags sehr diesig. Nichtsdestotrotz hatte der erste Spot des Tages auch im Nebel etwas Reizvolles. Stempelkasten Nr. 2 am Gustav-Baumann-Weg war dagegen eher in unspektakulärer Umgebung und wurde nach sanftem Abstieg auf Wanderkilometer 4,55 erreicht. Mutmaßlich hat man hier auch ein nettes Panorama, aber es war bei unserer Ankunft immer noch nicht aufgeklart.

Kleine Felsformation am Gustav-Baumann-Weg

Nr. 26 / HWN 132 (30.09.2020)

Schwarzenberg, Köte Brockenblick

Weiter ging es nach Altenau, wo oberhalb des Ortskerns auf Wanderkilometer 7,9 die Köte Brockenblick einen weiteren Stempelkasten bereithielt. Ausblick bis zum Brocken war heute nicht und die Sichtachse zur zu unseren Füßen liegenden Bergstadt Altenau war obendrein ziemlich zugewachsen.

Ausblick vom Schwarzenberg

Nr. 27 / HWN 149 (30.09.2020)

Kleine Oker

Von Altenau wanderten wir nun ein gutes Stück den Dammgraben entlang. Der Dammgraben ist mit ca. 19 km der längste künstliche Wasserlauf des Harzes und versorgte früher die Bergwerke mit Wasser aus den niederschlagsreichen Höhenlagen. Er gehört zum Oberharzer Wasserregal, welches als weltweit bedeutendstes vorindustrielles Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus seinen Eintrag im UNESCO Welterbe gefunden hat. Auf unserem Teilstück befanden sich nun zwei Stempelstellen. Die erste war eine Rastgelegenheit namens Kleine Oker.

Rastgelegenheit Kleine Oker

Nr. 28 / HWN 133 (30.09.2020)

Förster – Ludewig – Platz

Auch unser zweiter Stempel am Dammgraben war an einem Rastplatz zu finden. Auf Wanderkilometer 12,9 erreichten wir den Förster-Ludewig-Platz. Hier tankten wir nochmal kurz Kraft, ehe es zurück zum Parkplatz ging. 15,8 km und 480 Höhenmeter wurde heute gemeistert. Außerdem hatte ich die Marke für die goldene Harzer Wandernadel geknackt. Dieses Leistungsabzeichen gibt es bereits bei 24 gesammelten Stempeln verliehen. Bronze übrigens bei 8 und Silber bei 16 Stempeln. Die ersten Abzeichen sind wohl bewusst niedrigschwellig.

Gedenkstein am Förster-Ludewig-Platz

Nr. 29 / HWN 012 (01.10.2020)

Achtermannshöhe

Da wir gemeinsam Urlaub hatten, wurde am 1.Oktober gleich die nächste Familienwanderung in Angriff genommen. Von Oderbrück ging es zunächst auf die 2,2 km entfernte Achtermannshöhe. Die Achtermannshöhe (926 m ü. NN) ist der dritthöchste Berg Niedersachsens und der vierthöchste Berg im Harz. Vom exponierten Gipfel hat man einen schönen Rundumblick auf die Harzer Bergwelt, insbesondere zum Brocken und zum Wurmberg. Für mich eine der schönsten Stempelstellen der Harzer Wandernadel, hier war ich garantiert nicht zum letzten Mal.

Südharzpanorama von der Achtermannshöhe

Nr. 30 / HWN 168 (01.10.2020)

Dreieckiger Pfahl

Es folgten zwei Stempelstellen, die man normalerweise auf einer Brockenwanderung von Oderbrück aus kreuzen würde. Zunächst erreichten wir nach Durchquerung eines Hochmoores (Bodebruch) auf Tourkilometer 6,3 den Dreieckigen Pfahl. Das ist ein historischer Grenzstein im Nationalpark Harz, der früher die Grenze zwischen dem Königreich Hannover und dem Herzogtum Braunschweig markierte und heute am Grenzverlauf von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen steht. Entsprechend verlief hier bis 1989 auch die gut gesicherte innerdeutsche Grenze während des Kalten Kriegs.

Hochmoor in der Nähe des Dreieckigen Pfahls

Nr. 31 / HWN 136 (01.10.2020)

Eckersprung

Der dritte und letzte Stempel des Tages wurde nur 1.000 Meter entfernt vom Dreieckigen Pfahl am Eckersprung eingesackt. Hier befindet sich die Quelle der Ecker. Einem der zahlreichen Flüsse, die ihr Quellgebiet am Fuße des Brocken haben. Ferner kreuzt auch der beliebte Goetheweg von Torfhaus auf den Brocken den Eckersprung. Ein kurzes Stück mussten wir auch auf dem hochfrequentierten Goetheweg wandern, ehe wir nach 2 km auf den Kaiserweg abzweigten und vorbei an den Hopfensäcken nach Oderbrück zurückkehrten. Waren am Ende 12,2 km und 250 Höhenmeter in 3:30 h.

Das Quellgebiet der Ecker

Nr. 32 / HWN 076 (17.10.2020)

Großvaterfelsen

Für den 17.Oktober hatte ich mir eine schöne Tour von Thale nach Quedlinburg überlegt. Zunächst sollten drei Stempel erwandert werden und anschließend wollte ich die pitorreske Altstadt von Quedlinburg genießen und ein Fußballspiel vom QSV besuchen (siehe auch Quedlinburg 10/2020). Eine Streckensperrung ließ mich jedoch zunächst in Blankenburg landen. Dort hatte ich knapp eine Stunde Aufenthalt, bis es nach Thale weiter ging. Die nutzte ich für eine Kurzwanderung zum Großvaterfelsen am westlichen Ende der Teufelsmauer. Sozusagen ein Prolog von 3,5 km und 90 Höhenmetern in 0:45 h.

Der Großvaterfelsen an einem regnerischen Morgen

Nr. 33 / HWN 073 (17.10.2020)

Glockenstein

Gegen 9:30 Uhr schlug ich per Bus aus Blankenburg in Thale auf und steuerte sogleich den Glockenstein in 3,5 km Entfernung an. Heute übrigens meine erste Shietwettertour auf dem Weg zum Harzer Wanderkaiser. Aber es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung (5 € ins Phrasenschwein *pling*). Der Glockenstein (506 m ü. NN) ist übrigens ein glockenförmiger Granitblock und befindet sich oberhalb des Wurmbachtals. In der Sagenwelt des Harzes weist der Glockenstein in der Walpurgisnacht mit Geläut den Hexen den Weg zum Brocken.

Der Glockenstein an einem trüben Herbsttag

Nr. 34 / HWN 187 (17.10.2020)

Lauenburg

Nächstes Etappenziel war die Ruine der Lauenburg. Vom Glockenstein ging es nun über den steinigen Bergmannsstieg recht steil hinab ins Wurmbachtal. Nach Querung des Wurmbachs ging es wieder bergauf und gegen 11 Uhr erreichte ich auf Wanderkilometer 5,9 die Überreste der Lauenburg. Die Burg aus dem 11.Jahrhundert war dereinst über 350 Meter lang und diente zum Schutz des nahen Stiftes Quedlinburg und der Wege dorthin. Von der Turmruine der Vorburg hat man bei entsprechenden Sichtverhältnissen einen tollen Ausblick auf die Teufelsmauer und Quedlinburg. Hatte ich heute also leider Pech.

Die Ruine der Lauenburg

Nr. 35 / HWN 188 (17.10.2020)

Teufelsmauer Weddersleben

Von der Lauenburg ging es via Stecklenburg und Stecklenberg zum vierten Stempelkasten des Tages. Dieser befand sich zwischen Neinstedt und Weddersleben an der Teufelsmauer. An dieser Stelle erwartet den Wanderer ein besonders bizarrer Teil der insgesamt über 20 km langen Felsformation. Eigentlich sollte es nun zu Fuß weiter nach Quedlinburg gehen, aber die DB hatte mir morgens zuviel Zeit geraubt. Ich beendete die Tour lieber in Neinstedt (11,1 km und 270 Höhenmetern in 3:45 h) und stieg dort um 13:22 Uhr in eine Bahn nach Quedlinburg.

Die Teufelsmauer bei Weddersleben

Nr. 36 / HWN 148 (07.11.2020)

Naturmythenpfad

Am 7.November 2020 war wieder Familienwanderzeit. Wir parkten bei Braunlage an der Waldmühle und zunächst ging es zum nahen Naturmythenpfad. Dessen Stempelkasten befindet sich am Silberteich. Ansonsten kann man auf dem Naturmythenpfad u. a. dem Gesang der Bachnymphen lauschen, am Wunschbaum Sehnsüchte äußern oder im Labyrinth einen Weg zu sich selbst finden.

Der Silberteich am Naturmythenpfad

Nr. 37 / HWN 075 (07.11.2020)

Hahnenkleeklippen

Anstatt auf dem Naturmythenpfad unsere innere Mitte zu suchen, wollten wir jedoch lieber die 2,8 km entfernten Hahnenkleeklippen erkunden. Die liegen auf 758 m ü. NN zwischen Braunlage und St. Andreasberg, hoch über dem Odertal thronend. Von den Klippen hat man eine herrliche Aussicht auf den Rehberg und den künstlich angelegten Rehberger Graben. Unten im Tal schlängelt sich derweil die Oder gen Süden.

Ausblick nach Norden von den Hahnenkleeklippen

Nr. 38 / HWN 123 (07.11.2020)

Gaststätte Rinderstall

Von den Hahnenkleeklippen stiegen wir nun auch hinab ins Odertal. Dort erwartete uns an der Gaststätte Rinderstall der dritte Stempel des Tages. Hier waren früher die Sommerweiden der St. Andreasberger Viehwirte und der Rinderstall fungierte dereinst als Obdach für Hirten und Rinder. Heute ist es ein beliebtes Ausflugslokal. Nachdem die Tinte im Sammelheft trocken war, ging es noch ein Stückchen die Oder entlang und dann wieder sanft bergauf zur Waldmühle. Am Ende waren 13,3 km und 310 Höhenmeter in 3:50 h gemeistert.

Der Oderlauf am Rinderstall

Nr. 39 / HWN 117 (08.11.2020)

Treppenstein

Eine der Topdestinationen im Harz ist gewiss das Okertal. Da Herr Papa und Frau Stiefmama dort schon alle Stempel eingesackt hatten, schnappte ich mir heute Max und Ole. Wir starteten am Bahnhof Oker einen anspruchsvollen, aber wunderschönen Wandertag. Erstes Ziel war der Treppenstein (511 m ü. NN), von dessen Erzwingung uns die ersten 5,5 Kilometer und 280 Höhenmeter trennten. In den Fels gehauene Stufen führen auf den Treppenstein, von dem man einen fantastischen Ausblick hat. Und einen Stempelkasten gibt es hier natürlich ebenfalls.

Der Stempelkasten am Treppenstein

Nr. 40 / HWN 118 (08.11.2020)

Kästehaus

Nächstes Ziel war der Stempelkasten an der 0,7 km entfernten Waldgaststätte Kästehaus (605 m ü. NN) bei den Kästeklippen. 115 Höhenmeter auf 700 Metern Wegstrecke bedeuteten zwar durchschnittlich 16 % Steigung, aber noch besaßen wir genug Körner. Von den Kästeklippen hatten wir als Belohnung außerdem einen fantastischen Blick über das gesamte Okertal. Es folgten etliche bizarre Felsformationen wie Mönch und Nonne, Hexenküche, Mausefalle und Feigenbaumklippe. Letztere erklommen wir ebenfalls noch, ehe es hinab ins Tal ging. Wieder ein Wahnsinnsausblick!

Ausblick von der Feigenbaumklippe auf die benachbarten Klippen

Nr. 41 / HWN 119 (08.11.2020)

Hallesche Hütte

Am Romkerhaller Wasserfall erreichten wir auf Wanderkilometer 8,8 das Okertal und waren von über 600 m auf 366 m ü. NN hinabgestiegen. Zur nächsten Stempelstelle ging es von hier einen wirklich alpinen Trail hinauf. Auf 1.600 Metern Wegstrecke wurden abermals stolze 220 Höhenmeter überwunden (bis zu 30 % Steigung). Dafür gab es bei der Halleschen Hütte (586 m ü. NN) an den Ahrendsberger Klippen einen weiteren Stempel und nochmals ein gigantisch gutes Panorama des Okertals und seiner flankierenden Berghänge und Felsformationen.

Okertalblick von den Ahrendsberger Klippen

Nr. 42 / HWN 116 (08.11.2020)

Verlobungsinsel in der Oker

Nach Stempel Nr. 3 der Tour zwickten die Muskeln gewaltig. Deshalb stiegen wir nicht über den steilen Trail hinab ins Tal, sondern es ging auf der anderen Seite der Ahrendsberger Klippen sanft hinab zur Okertalsperre. Die Staumauer erreichten wir bei Tourkilometer 14,5 und anschließend ging es den schönen Pfad parallel der wilden Oker zurück zum Bahnhof. Auf der Verlobungsinsel erwartete uns dabei ein weiterer Stempelkasten. Steigungen gab es nun kaum noch, aber dafür zog sich der Weg ganz schön. Am Ende konnten 23,1 Kilometer und 750 Höhenmeter binnen 7:25 h bilanziert werden.

Zu Gast auf der Verlobungsinsel

Revisit / HWN 006 (26.12.2020)

Bremer Hütte (Obere Ilsefälle)

Am 2.Weihnachtsfeiertag machte ich eine weitere Tour durch das Ilsetal. Diesmal zusammen mit Kim, Ole und Max. Nachdem im September die Stempelstellen östlich der Ilse abgewandert wurden, waren nun die Exemplare westlich des Flusses fällig. Doch zunächst marschierten wir den romantischen Heinrich-Heine-Weg an der Ilse entlang. Dabei kam es zu einem Revisit der Stempelstelle Bremer Hütte.

Die wilde Ilse im Winter

Nr. 43 / HWN 008 (26.12.2020)

Stempelsbuche

Nach 8,2 km wurde an der Stempelsbuche (671 m ü. NN) der erste neue Stempel verbucht. Von hier wäre es auch nicht mehr weit zum Brocken gewesen (lediglich 4,5 km, allerdings mit sportlichen 500 Höhenmetern), aber wir hatten bekanntlich andere Ziele am heutigen Weihnachtstag.

Kleiner Schneemann an der Stempelsbuche

Nr. 44 / HWN 003 (26.12.2020)

Am Kruzifix

In den Höhenlagen über 500 m ü. NN hatten wir nun übrigens doch noch Weiße Weihnachten. Entsprechend ging es über verschneite Wege von der Stempelsbuche zur nächsten Stempelstelle der Tour. Diese befand sich bei Wanderkilometer 12,9 an der Wegkreuzung Am Kruzifix (595 m ü. NN). Das namensstiftende Kruzifix ist ein eisernes Kreuz, welches erstmals im 17.Jahrhundert schriftlich erwähnt wurde.

Winterlicher Wanderpfad von der Stempelsbuche zum Kruzifix

Nr. 45 / HWN 005 (26.12.2020)

Froschfelsen

Der nächste Stempel sollte nun eigentlich an der Taubenklippe über dem Eckertal fällig sein. Doch als der Pfad dorthin vom Hauptweg nach Ilsenburg abzweigte, waren die zusätzlichen 2 km für den Stempel nicht mehr mehrheitsfähig (wir hatten bereits 15 km in den Beinen und mit der Taubenklippe wären es am Ende über 24 km geworden). Stattdessen ging es direkt weiter zum Froschfelsen (545 m ü. NN), wo uns der dritte und letzte Stempelkasten des Tages erwartete. Anschließend wanderten wir um den Buchberg herum zurück nach Ilsenburg. Am Bahnhof konnten wir 22,1 km und 560 Höhenmeter in 6:45 h bilanzieren.

Der Froschfelsen

Nr. 46 / HWN 169 (31.12.2020)

Molkenhaus

Silvester wurde die letzte Jahre immer in Großbritannien gefeiert. Die Pandemie stellte den Jahreswechsel nun unter neue Vorzeichen. Um trotzdem etwas zu erleben, machten mein Vater, Kim, Ole, Max und ich am letzten Tag eines denkwürdigen Jahres eine winterliche Wanderung von Bad Harzburg auf den Brocken. Wir parkten am Hotel Seela und überwanden von dort die ersten 2,3 Kilometer und 200 Höhenmeter zum Molkenhaus (528 m ü. NN). Stempel Nr. 1 des Tages war somit bereits im Morgengrauen verbucht.

Sonnenaufgang auf der Alm am Molkenhaus

Nr. 47 / HWN 001 (31.12.2020)

Eckertalsperre – Staumauer

Über eine Alm und durch das Eckertal wurden die nächsten 3,1 km und 100 Höhenmeter gemeistert. Auf der Staumauer der Eckertalsperre, über welche zwischen 1949 und 1989 auch die innerdeutsche Grenze verlief, befand sich der Stempelkasten, den die Mütter und Väter der Harzer Wandernadel zur Nr. 1 erkoren haben. Sicher ist die Durchnummerierung der Stempelkästen wertfrei erfolgt, aber hier bietet sich nichtsdestotrotz eines der tollsten Panoramen im Harz. Am Ostufer der Talsperre ging es nun weiter zur Rangerstation am Scharfenstein, welche wir auf Kilometer 8,3 mit 380 Höhenmetern in den Beinen erreichten.

Panorama von der Staumauer der Eckertalsperre

Nr. 48 / HWN 002 (31.12.2020)

Scharfenstein – Rangerstation

Am Scharfenstein (640 m ü. NN) wurde sich ordentlich gestärkt. Denn bis zum Brocken mussten auf 4,2 km weitere 500 Höhenmeter gemeistert werden. Dazu herrschte in der Gipfelregion ein mächtiger Wintersturm. Oben waren wir glücklich, aber total groggy. In einer halbwegs windstillen Ecke wurde mit Schierker Feuerstein auf den Gipfelsturm angestoßen und glatt vergessen zu stempeln. Aber auf dem Brocken war ich heute nicht das erste und auch nicht letzte Mal. Dann wird eben beim nächsten Gipfelbesuch gestempelt.

Aufstieg zum Brocken

Revisit / HWN 168 (31.12.2020)

Dreieckiger Pfahl

Wir konnten unseren Gipfelsturm auch nicht all zu lange feiern. Denn es herrschte etwas Zeitdruck. Wir wollten vor Einbruch der Dunkelheit in Oderbrück ankommen, von wo es um 16:13 Uhr per Bus zurück nach Bad Harzburg gehen sollte. Auf unserem Weg passierten auch nochmal die bereits am 1.Oktober verbuchte Stempelstelle Dreickiger Pfahl, ehe es nach 20,9 km und 880 Höhenmetern in 6:45 h (wie immer exklusive Pausenzeiten) eine Punktlandung in Oderbrück wurde.

Winterlandschaft am Fuße des Brockens

31.12.2020

Jahresbilanz 2020

Mein Wanderprojekt im Harz eignete sich perfekt, um mental gut durch die Pandemie zu kommen. Freiheitsliebe, Bewegungsdrang und Entdeckergeist zeichnen mich aus. Das alles wurde 2020 eingeschränkt wie noch nie zuvor. Doch noch schwerer wog der Tod meines Bruders im Juli 2020. Den Schmerz darüber kann ich nicht in Worte fassen. Da kam die Wiederentdeckung des Naturparadieses vor der eigenen Haustür genau richtig. Neben bekannten Klassikern, gab und gibt es zahlreiche neue Ecken zu entdecken. 2020 wurden nun auf ca. 225 km die ersten 48 Stempel erwandert.

Brocken am 31.12.2020