2010/11

Schmadtke, Slomka und eine Saison der Superlative

So wie nach der vorherigen Saison, musste man wohl selten die Sommerpause zum Durchatmen nutzen. Ein Klassenerhalt am letzten Spieltag, mit dem damaligen Saisonverlauf vorweg, geht weder am Verein (respektive seiner Spielbetriebsgesellschaft), noch an den Fans spurlos vorbei. Mehr oder weniger gewollt erfolgte nun ein größerer Umbruch im Kader. Prägende Figuren der letzten Jahre wie Hanno Balitsch und Arnold Bruggink oder auch Jan Rosenthal gingen. Die Leihspieler Elson, Koné und Durica verließen Hannover ebenfalls wieder. Obendrein verloren wir das Gesicht fast einer ganzen Dekade. Jiri Stajner, von einer kurzen Leihe zu Sparta Prag abgesehen, seit 2002 an Bord, ging zurück zu Slovan Liberec. Der mittlerweile 34jährige Publikumsliebling verließ uns mit 229 Bundesligaspielen und 42 Bundesligatoren im Logbuch. Mehr noch als die nackten Zahlen, werden uns Fans allerdings seine vielen genialen Momente auf dem Rasen und seine liebenswerte Natur in Erinnerung bleiben.

Energie tanken
Energie tanken

Wo viele gehen, müssen natürlich auch etliche kommen und 96 hatte wie schon im Vorsommer kein Geld für Verstärkungen vorgesehen. Es gibt nunmal keine großzügigen Sponsoren und Gönner in Hannover (nein, Martin Kind ist kein großzügiger Gönner, auch wenn es immer so dargestellt wird) und eine Saison im Abstiegskampf hatte 96 nicht reicher gemacht. Da waren Kreativität und Geschick von Manager Schmadtke gefragt. Mit Moritz Stoppelkamp (RWO) und Lars Stindl (KSC) kamen zwei Mittelfeldspieler aus der 2.Bundesliga, die dort eine gute Runde gespielt hatten. Die Torhüter Markus Miller (KSC) und Ron-Robert Zieler (Manchester United) sollten kurz- bzw. mittelfristig Alternativen zu Florian Fromlowitz darstellen. Dazu gab es Flügelspieler Carlitos vom FC Basel und Abwehrspieler Pogatetz aus der englischen 2.Liga (Middlesbrough FC). Alle Neuzugänge waren gemäß Order von Martin Kind ablösefrei.

Meine Expertenmeinung war ein weiteres schweres Jahr, in dem der Klassenerhalt hoffentlich schon nach spätestens 33 Spieltagen feststehen möge. Und diese Meinung hatte ich natürlich nicht exklusiv. Als ich nach den ganzen wenig verheißungsvollen Testspielen Bilanz zog (Notiz am Rande: „Summer of Champions“-Gast Valencia C.F. wollten gerade mal aufgerundete 20.000 im Niedersachsenstadion sehen), minimierte ich mein Saisonziel darauf, dass 96 als bester niedersächsischer Verein der ewigen Bundesligatabelle absteigen möge. 22 Punkte sollten schon irgendwie drin sein.

Pyro in Elversberg
Pyro in Elversberg

Die 1.Pokalrunde führte uns wie schon im Vorjahr in den Südwesten der Republik. Anstatt Eintracht Trier hieß der Gegner SV 07 Elversberg (Ausführliches über mein Reiseabenteuer dorthin, kann man hier nachlesen). Bis auf die Pyroshow der Ultras, war beim ersten Pflichtspiel der neuen Saison leider nichts Schönes zu bewundern. 96 und der Viertligist spielten 120 Minuten auf Augenhöhe und im Elfmeterschießen setzten sich die Amateure 5:4 gegen die Profis durch. Die mitgereisten Fans waren außer sich und der „Bochum-Spirit“ schien drei Monate später schon wie weggeblasen. Wir alle befürchteten eine ganz bittere Saison. Slomkas Wettquote für den ersten Trainerrauswurf der Saison lag nun bei gefühlt 1,01.

Gegen Eintracht Frankfurt am 1.Spieltag erwartete ich nicht viel, maximal einen Punkt, und als sich nach nicht mal zwei Minuten Neuzugang Carlitos schwer verletzte (der ein wenig als der Königstransfer dargestellt wurde), schienen die Dinge ihren Lauf zu nehmen. Überraschenderweise war der erste Torschuss von 96 gleich im Netz (Rausch in der 21.Minute). Frankfurt konnte zwar verdient ausgleichen, aber als den Gästen nach einem Handspiel von Ya Konan ein klarer Strafstoß verwehrt wurde und jener Ya Konan 96 kurz danach erneut in Führung köpfte, stand unter’m Strich ein glücklicher Auftaktsieg für 96. Der wurde nun ausgiebig beim alljährlichen „Spaß gegen Stumpf“ Festival gefeiert.

Mal wieder auf Schalke
Mal wieder auf Schalke

Das erste Auswärtsspiel führte den 96-Tross nach Gelsenkirchen. Bei Schalke 04 rechnete man sich traditionell auch nicht viel aus, aber schon wieder dieser Konstantin Rausch brachte die Roten nach einer guten halben Stunde in Führung. Kurz nach der Pause erhöhte der vorerst letzte Neuzugang, Mohammed Abdellaoue, auf 2:0 (49.Min). Der Norweger mit den marokkanischen Wurzeln, der auch das 1:0 vorbereitet hatte, war 96 kurz vor dem Punktspielstart nochmal eine kleine siebenstellige Ablöse wert. Heute deutete er schon an, eine gute Investition zu sein. Am Ende stand es wieder 2:1 und das Team hatte sechs Punkte auf dem Konto, die einem keiner mehr nehmen kann.

Konter auf LEVs Ballermann-Mottofahrt nach H
Konter auf LEVs Ballermann-Mottofahrt nach H

Auch am 3.Spieltag stand es lange und diesmal absolut verdient 2:1 für 96 (Tore durch Ya Konan und Abdellaoue), doch der hochgehandelte Gast aus Leverkusen glich in der 90.Minute aus. Neben zwei Punkte hatten wir bei diesem Spiel auch Pogatetz verloren (Rote Karte), was diesen veranlasste beim Auswärtsspiel in Wolfsburg mit uns im Gästeblock zu stehen. Ganz schön coole Aktion, die keine blöde PR-Nummer war, sondern aus eigenem Antrieb stattfand. Leider sahen Pogatetz und wir die erste Saisonniederlage (0:2). Aber egal, 96 war dennoch über Soll und schlecht war der Auftritt in Wolfsburg auch nicht.

Volkswagenarena
Volkswagenarena

Drei Tage später besuchte uns Werder Bremen in Hannover und es wurde ein großer Abend für 96. Die 1.Halbzeit war noch halbwegs ausgeglichen und endete 1:1 (den Bremern unterlief zunächst ein Eigentor, doch danach sorgte ein verwandelter Strafstoß für diesen Zwischenstand). Im zweiten Durchgang drehte 96 jedoch richtig auf und spielte Werder regelrecht an die Wand. Es wurde sich ein gutes Dutzend an Torchancen erarbeitet und Ya Konan, Schulz und Abdellaoue knipsten 96 zum souveränen 4:1 Heimsieg. Und als wäre der Abend schon nicht demütigend genug für die Bremer Fans gewesen, entwendete auch noch ein irrer Einzeltäter die Zaunfahne des „Ultrà Team Bremen“ (UTB) von der Brüstung des Gästeblocks. Am nächsten Tag prophezeite ich auf der Arbeit noch ganz berauscht, dass Werder diese Saison um den Abstieg spielen wird und 96 in die Europa League einzieht. Es endete mit einer gut dotierten Wette zwischen mir und einem Werder-Sympathisanten, dass 96 am Saisonende vor Werder stehen wird.

Volles Haus gegen Bremen
Volles Haus gegen Bremen

Der Sieg gegen Werder Bremen war Slomkas 50.Sieg im 100.Spiel als Bundesligatrainer. Behält er diese Quote bei, hätte 96 am Saisonende hochgerechnet mindestens 52 Punkte und sehr zu meiner Freude gab es am folgenden Wochenende auswärts in Kaiserslautern gleich den nächsten Sieg (1:0, Tor: Moa Abdellaoue). Hannover 96 hatte nun 13 Punkte in 6 Spielen errungen und war Tabellendritter. Die Überraschungsmannschaft der ersten Saisonphase, die nun bundesweit die Schlagzeilen bestimmte, war 96 trotzdem nicht. Mainz 05 hatte 6 Siege in 6 Spielen vorzuweisen und war wieder mal „Everybody’s Darling“. Vielleicht gar nicht so schlecht ohne medialen Hype im Schatten der Mainzer in Ruhe weiterzuarbeiten und Spieltag für Spieltag konstant Punkte einzuheimsen.

Statement gegen Pauli
Statement gegen Pauli

Unser nächster Gast in Hannover hieß FC St. Pauli. Auch so ein Kultverein, welchen heute dank seiner Modewirkung 10.000 Fans im Niedersachsenstadion unterstützten. Viele davon sind natürlich noch nie am Millerntor gewesen, aber es geht ihnen wohl auch nicht zuvorderst um den Verein oder den Fußballsport. Das ganze Brimborium vor diesem Flutlichlichtkracher (strikte Fantrennung, nervöse Polizei, medial beschworene Hooliganarmeen) entging mir, da bis zwei Stunden vor Anpfiff im schönen Holzminden referieren musste. Was ich dann nach sportlicher Autofahrt in Hannover sah, war jedoch ebenfalls nicht schön. St. Pauli traf früh und unserer Lieblingsmannschaft fiel nichts mehr ein, um das nochmal zu ändern. Wirklich schlechtes Fußballspiel mit ungewünschtem Ausgang und auch sonst hielt der Abend nicht, was sich viele davon versprochen haben. Die Stadionstimmung war zumindest auf Heimseite höchstens durchschnittlich und die zahlreichen Krawalltouristen mussten auch enttäuscht abreisen.

Dann war erstmal wieder Länderspielpause und die Testspiele in dieser Zeit gaben auch wenig Aufschluss wie gut 96 wirklich ist. Zunächst fuhren wir unter der Woche ins schöne Auestadion nach Kassel, wo wir mit abgezählten 96 Gästefans einen knappen 2:1 Sieg unserer Elf sahen. Danach gab es das Jiri-Stajner-Abschiedsspiel gegen seinen neuen Club Slovan Liberec. Das endete 5:6 und war natürlich auch mehr Gaudi als Standortbestimmung (Kurioses am Rande: Stajner war dieses Wochenende für ein Länderspiel der Tschechischen Republik nominiert, durfte aber für sein Abschiedsspiel mal kurz nach Hannover rüberfahren). Wo 96 wirklich stand (Glücksserie oder verdient erfolgreich?), mussten nun die nächsten Wochen zeigen.

Der FC Bayern München gewann zunächst wenig überraschend gegen Hannover 96 (0:3), danach wurde Köln knapp, aber verdient 2:1 geschlagen und als nächstes gab es eine ordentliche Klatsche im Kraichgau (0:4 in Hoffenheim bzw. Sinsheim). Auch der BVB, mittlerweile Tabellenführer, gewann locker 4:0 gegen 96. Hannover schien nun wieder da zu sein, wo es höchstens hingehörte, nämlich im Tabellenmittelfeld (Platz 10).

Größter Fanwunsch
Größter Fanwunsch

Der 12.Spieltag führte 96 nach Mainz. Tuchels Traumstarter hatten inzwischen dreimal verloren und waren „nur“ noch Zweiter. Der ungewohnte Samstagabendtermin (Topspiel) animierte meine Freunde und mich zu einer Busfahrt. Ein luxuriöses Gefährt namens „Bistroliner“ mit Bordküche und Zapfanlage sammelte uns auf und der Fahrer und zeitgleiche Besitzer des Busses begrüßte uns mit „Eigentlich fahre ich ja keine Fußballfans“. Ups, hatten wir wohl vergessen zu erwähnen und da wir Hannover-Wiesbaden-Hannover gebucht hatten, kam er auch nicht von selbst drauf. Na ja, Vertrag ist Vertrag und natürlich blieb alles heile und sauber.

Abends am Bruchweg
Abends am Bruchweg

In Mainz steuerten wir den erstbesten Pub an. Konnte natürlich keiner ahnen, dass es die Stammkneipe der Mainzer Ultras ist. Die kamen heute etwas später und mussten jetzt aus Sicherheitsgründen leider draußen bleiben. Im Stadion hatten die Mainzer auch nicht viel zu lachen und 96 entführte dank eines Pinto-Tores die drei Punkte aus der Karnevalshochburg. Die bisher beste Auswärtsfahrt der Saison.

Im kommenden Heimspiel ging es nicht bloß um drei Punkte. Ein Sieg gegen den Hamburger SV hätte zur Folge, dass Hannover 96 endlich Niedersachsens beste Mannschaft in der Ewigen Bundesligatabelle wäre. Stindls 1:0 drehte Hamburgs Son mit einem Doppelpack zum 1:2. Dank eines Fallrückziehertores von Christian Schulz stand es nach einer Stunde wieder unentschieden. Ganz Hannover wollte nun den Sieg und Joker Mike Hanke schrieb in der Nachspielzeit mit seinem Kopfballtor Geschichte. Das Kling-Glöckchen-Lied erklang so laut wie schon lange nicht mehr und das skandalumwitterte „Tod und Hass dem BTSV“-Banner schnupperte wieder Stadionluft. Danke Hanke!

Feierei gegen Freiburg
Feierei gegen Freiburg

Auch nach dem historischen Sieg gegen den Hamburger SV blieb 96 auf Erfolgskurs und schlug den SC Freiburg 3:0. Zwei weitere Siege (jeweils 2:1 gegen Gladbach und Stuttgart) katapultierten unseren HSV wieder auf den 3.Platz der Tabelle. Leider riss die Serie von fünf Siegen am Stück am 17.Spieltag in Nürnberg (1:3). Egal, man überwinterte als Vierter und hatte schon 31 Punkte gesammelt. Der Klassenerhalt war fast sicher und der Fußball, den 96 bot, hatte System (überfallartige Konter mit schnellen Abschlüssen nach spätestens 10 Sekunden). Dazu war besonders in der Offensive auch individuelle Klasse zu erkennen, so dass ein ganz großer Einbruch nicht zu befürchten war. Ein bisschen träumen von Europa war schon erlaubt.

Kampagne pro Pyrotechnik
Kampagne pro Pyrotechnik

Völlig ungewohnt gab es diesen Winter gar keine Zugänge. Stattdessen ging mit Mike Hanke ein weiteres langjähriges Gesicht der Mannschaft (ablösefrei zu Borussia Mönchengladbach). Danke für diverse wichtige Tore, besonders für dein Drittletztes im 96-Jersey gegen den Hamburger SV! Dementsprechend war Hanke nicht mehr dabei im Trainingslager an der türkischen Riveira, wo Alanyaspor 1:0 geschlagen wurde und man gegen Galatasaray 0:3 verlor.

Zum Auftakt der Rückrunde gastierte Hannover 96 in Frankfurt am Main. Die Eintracht aus dieser Stadt hatte in der Hinrunde 26 Punkte gesammelt und redete im Gegensatz zu den mit 5 Punkten mehr ausgestatteten Hannoveranern offen von der Europa League als Saisonziel. Geschäftsführer Heribert Bruchhagen: „Wir sind Siebter, und es wäre dumm, wenn wir nicht versuchen würden Fünfter zu werden. Absteigen können wir nicht mehr. Wir müssen die Gunst der Stunde nutzen.“ Worte, die ihm noch auf die Füße fallen sollten, denn die SGE verlor nicht nur am 18.Spieltag gegen 96 (0:3), sondern holte nur noch magere 8 Punkte in der Rückserie und stieg als Siebzehnter in die 2.Bundesliga ab.

Vorwärts nach weit
Vorwärts nach weit

In Hannover dagegen schien weiter die Sonne. Das richtungsweisende erste Spiel der Rückrunde gewonnen, nun auf Platz 2 in der Bundesliga und Slomkas überraschender Wechsel im Tor, von Fromlowitz zu Zieler, schien auch kein Fehler gewesen zu sein. „Vorwärts nach weit“ (Gruß an Kurt Schwitters) war das Motto gegen S04 am 18.Spieltag. Leider verlor 96 das Spiel knapp (0:1) und auch in Leverkusen (Spitzenspiel 2. gegen 3.) war nichts zu holen (0:2). War das jetzt doch dieser Einbruch, den alle prognostiziert hatten? Mitnichten, denn im kommenden Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg meldete sich der HSV von 1896 wieder zurück. Ein frühes Tor von Pinto aus 23 Metern (5.Min) reichte in einem unterhaltsamen Spiel für den Sieg.

Pyro in Leverkusen
Pyro in Leverkusen

Einziger Verlierer auf hannoverscher Seite an diesem Tag: Die Schankwirtschaft Schateke. In dieser Altstadtkneipe hatten sich über 100 erlebnisorientierte Wolfsburger unter dem Vorwand eines Junggesellenabschieds eingenistet und es dauerte nicht lange, da wurden sie von rund 50 Gleichgesinnten aus Hannover entdeckt. Beim folgenden Raufhändel ging einiges zu Bruch in der Kneipe, bevor die mal wieder desorganisierte hannoversche Polizei auf den Plan trat. Medienwirksame Gewaltausbrüche wie dieser blieben natürlich nicht ohne Echo im Spannungsfeld Fans-KGaA(96)-Polizei-Innenminister.

Vorkontrollen in Hannover (vor Bremen)
Vorkontrollen in Hannover (vor Bremen)

Schon das kommende Auswärtsspiel in Bremen war eine weitere Nagelprobe in diesem Topic. Am Vorabend des Wolfsburg-Spiels wurden die Auswärtsfahrer der 96-Amateure (spielten in Oberneuland) auf ihrer Rückreise in Achim von den Bremern angegriffen. Zusätzliches Öl ins Feuer eines Risikospiels, so dass die Polizei mit dem Schlimmsten rechnete und schon in Hannover vor Abfahrt alle, die in ihren Augen Problemfans sind, an der Abreise hindern wollte. Die so genannten Problemfans reisten nun konspirativ an und der Rest wurde in Bremen von einem Großaufgebot der Polizei empfangen und mit Bussen direkt zum Gästeblock gebracht, wo auch alsbald der konspirative Rest der Szene eintraf.

Heißer Abend in Bremen
Heißer Abend in Bremen

Gemeinsam wurde fleißig die Mannschaft supportet und nach 13 Minuten und 12 Sekunden wurde das im Hinspiel erbeutete UTB-Banner von der UH präsentiert. Trug natürlich auch nicht zur Deeskalation an diesem angespannten Tag bei. Und in der 26.Minute schoss Didi Ya Konan seine Farben in Führung. Der Mob tobte vor Freude und diverse Bengalos, sowie weitere blinkende Leuchtfeuer wurden entzündet. Leider konnte Ex-96er Per Mertesacker in der 50.Minute für die in Abstiegsgefahr geratenen Werderaner ausgleichen und dabei blieb es. Mit dieser Punkteteilung blieb Hannover Vierter und Bremen Vierzehnter.

Im Heimspiel darauf, gegen den 1.FC Kaiserslautern, war es dann soweit: Erste Europapokalgesänge im Niedersachsenstadion. Vor wirklich enttäuschenden 35.000 Zuschauern (davon 2.500 Gästefans) spielte 96 die Lauterer an die Wand und gewann 3:0. Bester Mann heute: Doppeltorschütze Jan Schlaudraff, der laut Martin Kind eigentlich nie wieder für 96 spielen sollte, aber seit November des Vorjahres wieder regelmäßig auflaufen darf und immer besser in Tritt kommt.

96-Mob auf dem Kiez
96-Mob auf dem Kiez

Auf unserer „Road to Europa League“ war der nächste Zwischenhalt auf St. Pauli. Diese Veranstaltung war natürlich nicht minder Hochsicherheitsspiel, als in der Hinrunde und die Polizei wollte wie schon gegen Bremen am hannoverschen Hauptbahnhof vorselektieren wer nach Hamburg darf und wer nicht. Das zwang wieder circa 100 organisierte Fans zur konspirativen Anreise und jene sahen erst auf dem Kiez die ersten Polizisten an diesem Tage.

Da für diesen Kick die Nachfrage das Gästekontingent überstieg, wurden erstmals die Karten verlost. Im harten Kern der Fanszene sollte jeder an sein Billet gekommen sein, aber darüberhinaus war auch viel Eventvolk anwesend, sowie mutmaßlich hannoversche Sympathisanten des kultigen Kiezclubs. Vielleicht hielt die Stimmung deshalb nicht, was sich alle versprochen hatten. Denn wirklich supportet wurde während der schwachen Partie nur vom harten Kern. Ich glaube in der 1.Halbzeit gab es auf beiden Seiten nicht eine Torchance und folglich ging es 0:0 in die Pause.

RBH-Geburtstagschoreo
RBH-Geburtstagschoreo

Den zweiten Durchgang läuteten die „Rising Boys“ mit einer pyrolastigen Choreo zur Feier ihres 5.Geburtstags ein. Fanden die Ordner des etwas anderen Vereins nicht so cool wie wir und es kam zu Rangeleien im Block. Da mischte dann auch die Staatsmacht munter mit und die Stimmung war meines Erachtens endgültig im Keller. Umso schöner, dass Christian Schulz in der 89.Minute den Siegtreffer für die Roten gegen die Braunen schoss. Nochmal herrliches Ausrasten im Gästeblock der morastigen Baustelle namens Millerntor und danach fröhliche Heimfahrt im Metronom, wo das Alkoholverbot heute mal ausgesetzt wurde.

Die konspirativen Anreisen (ohne die es für einige gar keine Anreise mehr gäbe), die brandgefährliche Pyrotechnik und die wenigen handfesten Ausschreitungen wie bei 96 gegen Wolfsburg riefen wieder den niedersächsischen Innenminister auf den Plan. Dieser Populist ging mit einem 6-Punkte-Plan an die Presse, der eigentlich völlig inhaltslos und stumpf war, aber bestimmt Applaus bei besorgten Bürgern und Law-and-Order-Fanatikern erntete:

  1. Die niedersächsische Polizei wird konsequent gegen Gewalttäter vorgehen.
  2. Man wird sich mit Hannover 96 zusammensetzen, um Sanktionen zu vereinbaren.
  3. Der Innenminister fordert alle Fangruppen zum Gewaltverzicht auf.
  4. Der Innenminister fordert die Verbände auf mehr in Gewaltprävention zu investieren.
  5. Der Innenminister begrüßt ein Alkoholverbot am hannoverschen Hauptbahnhof.
  6. Auch die DB soll endlich wie der Metronom Alkohol in seinen Zügen verbieten.

Martin Kind begrüßte die Initiative des Innenministers und freute sich auf die konstruktiven Gespräche. Sein Vorschlag zur Güte: Lebenslange und bundesweite Stadionverbote in Einzelfällen.

Statement gegen Bayern
Statement gegen Bayern

Zum Glück für alle Beteiligten hielt der nächste Spieltag ein friedliches Fußballfest bereit. Der Tabellendritte Hannover 96 empfing den Vierten FC Bayern München. Dabei schossen Abdellaoue, Rausch und Pinto mit ihren Toren nicht nur 96 weiter in Richtung Champions League, sondern auch Bayerns Trainer Louis van Gaal in den bezahlten Urlaub. Ganz Hannover war nach diesem 3:1 aus dem Häuschen und jetzt schien sogar die Teilnahme in Europas Königsklasse möglich.

Auf den Rausch folgte allerdings der Kater. Und was für einer. In Köln, beim mittelmäßig erfolgreichen FC, fing 96 sich eine 0:4 Packung. Umso besser, dass die Woche darauf schnell die Punkte 48, 49 und 50 gegen die TSG Hoffenheim eingefahren wurden (2:0). Zuhause ist 96 diese Saison eine Macht. Auswärts leider weniger, was die 1:4 Pleite in Dortmund am 28.Spieltag belegte. Na ja, gegen den kommenden Deutschen Meister kann man mal verlieren. Während die hannoversche Polizei und der niedersächsische Innenminister vom ständigen Verlieren beim Katz- und Maus-Spiel an den Auswärtsspieltagen so geprickt waren, dass sie sich neue Schikanen erdachten. „Ultras zum Idiotentest?“ titelte eine Zeitung. Der wahnsinnig lösungsorientierte niedersächsische Innenminister war wieder kreativ geworden und die ihm unterstellte Polizei Hannover verschickten 88 Drohbriefe an nach ihren Erkenntnissen gewaltbereitete Ultras. Darin wurde den jungen Fanatikern symbolisch die „Gelbe Karte“ gezeigt und auch wenn fast alle noch nie angeklagt waren, geschweige denn verurteilt, wurden sie alle als Gewalttäter stigmatisiert und ihnen eine Reihe von Konsequenzen angedroht, u. a. eine MPU, umgangssprachlich auch Idiotentest genannt. Denn wer sich beim Fußball aggressiv verhält, ist es unter Umständen auch im Straßenverkehr und somit nicht geeignet ein Fahrzeug zu führen.

Wunsch der BN gegen MZ
Wunsch der BN gegen MZ

So bescheiden die Lage abseits vom sportlichen Geschehen auch war, die Mannschaft verstand es einen positiven Kontrast setzen. Als nächstes wurde Tabellennachbar Mainz 05 2:0 besiegt und die Stimmung im abgesehen vom Gästeblock ausverkauften Niedersachsenstadion war formidabel an diesem 9.April. „1.Runde Bukarest…“ war binnen kürzester Zeit zum Gassenhauer geworden und auch das am 13.02.2000 im Schneetreiben im Berliner Mommsenstadion gedichtete Sinnloslied „Europapokal-Vierschanzentournee“ (2:3 gegen TeBe, Zeitzeugen werden sich erinnern) wurde zum Hit der Stunde. Der von mir hochgeschätzte britische Guardian (Wahnsinn, wo Hannover 96 und sein überfallartiger Konterfussball jetzt überall Thema sind) mutmaßte, dass man dies singe, weil die Gruppenphasen in EL und CL mit je vier Mannschaften pro Gruppe absolviert werden (was uns Fans an die in Deutschland sehr beliebte Vierschanzentournee im Skispringen erinnern würde). Andere Fans wiederum sprachen und sangen konsequent von einer so genannten Vierchancentournee. Weil Hannover 96 nur vier Chancen pro Tor braucht oder so.

Kleine Choreo in HH zum 115. von 96
Kleine Choreo in HH zum 115. von 96

In Hamburg reichten leider sogar mehr als vier Chancen nicht für ein Tor (0:0) und 96 musste sich somit vorzeitig aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden. Denn der BVB siegte einen Tag später gegen den SC Freiburg und war somit nicht mehr einzuholen. Saisonziel verfehlt, ganz klar! Aber da wir noch nicht wussten, dass der große Traum von der Schale am nächsten Tag zerplatzen würde, war es trotzdem eine heitere Rückfahrt. Leider mit Irritationen in Uelzen, wo Fans des FC St. Pauli auf der Rückreise aus Wolfsburg auf unsere heimreisenden Fans trafen. Grund dafür, dass sich beide Fangruppen (mit jeweils mehreren Hundert Fans) ins Gehege kamen, waren Verzögerungen im Betriebsablauf. Ein paar Anhänger aus beiden Lagern suchten den Kontakt, aber die Bundespolizei bekam die Situation wieder in den Griff, ohne dass jemand physisch Schaden nahm. Das Ganze führte aber zu weiteren Störungen des Bahnverkehrs und tags darauf war in der HAZ (ohne Augenzeugen) wieder mal von einer epischer Schlacht zu lesen, während ein mitreisender NP-Journalist vom Gegenteil schrieb. Letztlich füllten aber beide Madsack-Erzeugnisse wieder mehrere Tage die Seiten mit Chroniken der Gewalt, Expertenmeinungen usw..

Wohltuend war nun die Reise in den Breisgau, wo von keinerlei Zwischenfällen berichtet werden kann, außer den üblichen Alkoholleichen bei solch weiten Anreisen. Wer im Vollbesitz seiner Sinne war, sah eine motivierte Gastmannschaft, die hier und heute Europa klar machen wollte. Nach 30 Minuten führte 96 bereits 2:0 und nach 60 Minuten stand es 3:0. Der Ehrentreffer von Ex-96er Rosenthal in der 79.Minute riss niemanden mehr aus dem Feiermodus. Heute war es amtlich geworden: Hannover 96 spielt kommende Saison international! Mindestens Europa League. Unglaublich, wenn man die Uhr zwölf Monate zurück dreht. Da gab es gerade die beiden Klatschen gegen Bayern und Bayer mit insgesamt 0:10 Toren und 96 war Siebzehnter. Nun kämpft man mit Bayern München auf Augenhöhe um den Einzug in die Champions League.

bmg2
Noch ’ne Geburtstagschoreo für 96

In diesen Tagen stand dagegen Borussia Mönchengladbach mit dem Rücken zur Wand. Unter Ex-96-Co-Trainer Michael Frontzeck hatte die Fohlenelf bis zum 22.Spieltag gerade mal 16 Punkte gesammelt und dann begann unter seinem Nachfolger Lucien Favre die große Aufholjagd. Mit dem heutigen Sieg in Hannover (0:1 aus 96-Sicht) hatte Favre nun auch bereits 16 Punkte geholt und die Borussia war wieder in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsrängen. Da sich Gladbach vor gut einem Jahr so herrlich von akut abstiegsbedrohten 96ern abschießen ließ (6:1), konnte ich mit diesem Rückschlag im Kampf um Platz 3 halbwegs leben und das unter ausgleichender Gerechtigkeit verbuchen.

Partyzug nach Stuttgart
Partyzug nach Stuttgart

Im Kopf war ich nach Abpfiff eh schon im Sonderzug nach Stuttgart. Der erste vollends autonom von der Fanszene organisierte Fanzug zu einem Auswärtsspiel. Und da der Zug von den Ultras von einem privaten Anbieter gemietet war, wurde der Polizei, die unbedingt dabei sein wollte, die Mitfahrt verweigert. Stattdessen wurden eigene Ordner gestellt und auf Selbstkontrolle gesetzt. Das dynamische Duo Madsack & Polizei lancierte dementsprechend unter der Woche Horrorgeschichten über einen Zug voller Gewalttäter und stadtbekannten Schlägern als Ordnungsdienst. Ich möchte nicht wissen wieviele der 900 Mitreisenden daraufhin von besorgten Mitmenschen angesprochen wurden. Am Samstagmorgen wurde dann der Polizei aus dem abfahrenden Zug gewunken und es gab weder Personen-, noch Sachschäden. Stattdessen war von Beginn an die Stimmung im Zug spitzenklasse. Besonders natürlich im Partyabteil, einem Wagen mit zwei Theken, Soundsystem und großer Tanzfläche, wo es nebenbei Bier und Snacks zu fairen Preisen gab.

Der Mob in Stuttgart
Der Mob in Stuttgart

Die Fahrzeit bis Stuttgart-Untertürkheim verging wie im Fluge und vom dortigen Bahnhof marschierte der Mob hinter einem „We ‚re coming back“-Banner – welches die Intertotocupsiege ’67, ’72 und ’73 würdigte – die Benzstrasse entlang zum Stadion. Ein beeindruckender Fanmarsch und die gute Stimmung wurde in den heute prall gefüllten Gästeblock übertragen. Die letzte Hoffnung auf die Champions League machte ein Doppelschlag der Stuttgarter nach der Pause zunichte. 96 konnte durch Stindl zwar noch verkürzen, aber der VfB ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Egal, wir sind nur zum Feiern hier. Die 1:2 Niederlage drückte kein Stück auf’s Gemüt, zumal die Bayern sich auch keinen Ausrutscher erlaubten (genauer gesagt schossen sie St. Pauli mit 8:1 in die 2.Liga). Wir feierten noch die ganze Rückfahrt in unserem Partyzug die beste (Bundesliga-)Saison aller Zeiten.

Auf nach Europa!
Auf nach Europa!

Ein Pflichtspiel hatte die Saison noch parat. Am 34.Spieltag empfing Hannover 96 den 1.FC Nürnberg. Hier sollte unbedingt nochmal ein Sieg her. Zum einen um die symbolische 60-Punkte-Marke zu knacken, zum anderen um Platz 4 vor Mainz 05 zu verteidigen. Denn Platz 5 hätte für die Gruppenphase der Europa League eine Qualifikationsrunde mehr bedeutet. Aus Fansicht nicht das Schlimmste, aber man will ja sportlich denken.

Ganz im Gegensatz zur Hannover 96 KGaA. Wir erinnern uns, im Frühjahr krachte es zwischen Wolfsburgern und Hannoveranern in der Altstadt und die Polizei kam leider zu spät, um noch Täter festzunehmen, geschweige denn die Massenschlägerei zu verhindern. Um der Öffentlichkeit etwas zu präsentieren, wurden damals in der näheren Umgebung (z. B. in der Markthalle) diverse junge Männer, die irgendwie nach Ultrà aussahen, festgenommen und wegen Landfriedensbruch angezeigt. Es folgte auf den Fuß ein bundesweites Stadionverbot von 96 und kurz vor dem Nürnbergspiel wurden alle Verfahren nach §170 II StPO eingestellt, was laut DFL/DFB-Richtlinien Hannover 96 zur Aufhebung des Stadionverbots zwingt. Auf Rat der düpierten Polizei weigerte sich 96 aber, die Verbote aufzuheben. Die Exekutive hielt sich weiterhin für die Judikative und war felsenfest davon überzeugt, es besser als die Justiz zu wissen, wer kriminell ist und wer nicht.

Bei diesen unhaltbaren Zuständen wurde leider die geplante Choreografie in der Nordkurve gecancelt und für 45 Minuten auf organisierte Stimmung verzichtet. Dazu das Spruchband: „Polizeisportverein!?“. Das Spiel ging mit 1:1 in die Pause, aber in den zweiten 45 Minuten wurde nicht nur auf den Rängen aufgedreht. Auch die Mannschaft gab nochmal richtig Gas und belohnte sich mit zwei Treffern. Dieses 3:1 sicherte den 4.Platz und nach Abpfiff wurde im Oberrang der Nordkurve ein großes Danke-Banner für die Mannschaft präsentiert und dazu gingen ein gutes Dutzend Bengalfackeln an. Gänsehautmoment am Ende einer Saison der Superlative.

Danke für diese geile Saison
Danke für diese geile Saison

Diese Saison wird niemand so schnell vergessen und die sportlichen Erfolge und die tollen Momente bei zahlreichen Fahrten und Spielen überwiegen bei weitem die Nebengeräusche. Der Innenminister, die hannoversche Polizei, die Lokalpresse und auch einige Funktionsträger von 96 haben sich überhaupt nicht mit Ruhm bekleckert. Überzogene Maßnahmen, politische Profilierung auf Kosten der Fanszene und mediale Kampagnen machten es der Szene sehr schwer sich diese Saison frei zu entfalten. Gleichwohl lässt sie sich nicht unterkriegen. Auswärtsfahrten als Dauerpolizeikessel von morgens bis abends? Dann wird eben konspirativ angereist. Die Bahn will keinen Sonderzug zur Verfügung stellen? Dann organisiert man sich eben einen eigenen. 96 hält sich nicht an die Spielregeln? Wie soll man dann jungen Fans vermitteln, dass es Grenzen und Regeln gibt, an die sich jeder halten muss? Man kann der Fanszene, insbesondere einem gewaltgeneigten Teil, natürlich auf keinen Fall die Absolution erteilen, aber diese Saison trugen institutionalisierten Kräfte außerhalb der Fanszene doch erheblich zur Eskalation bei.

Da uns sowohl Kind, als auch die Lokalmedien noch lange erhalten bleiben und örtliche Polizeiführungskräfte und der Innenminister zumindest vorerst ebenso, habe ich nicht viel Hoffnung auf kurzfristige Besserung in diesem Spannungsfeld. Aber egal, die neue Saison wird trotzdem ein Traum. Wir spielen in Europa! Das kann uns keiner mehr nehmen. Und bei allen Fehlern und allem Fehlverhalten von bestimmten Gruppen oder Einzelpersonen, ohne diese Fanszene mit ihrem zu 96% positiven Einsatz für ihren HSV wäre das so nicht möglich gewesen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Dann müssten wir jetzt vielleicht Platz 4 in der 2.Liga beklatschen.

60 Punkte / Platz 4 / 24 Punkte auf Platz 16 / 5 Punkte auf Platz 3 / 49:45 Tore / Meiste Auflaufprämien kassiert: Konstantin Rausch (34x) / Meiste Torprämien kassiert: Didier Ya Konan (14x) / Zuschauerschnitt: 43.919

Moin: Moritz Stoppelkamp (Rot-Weiß Oberhausen), Lars Stindl (Karlsruher SC), Markus Miller (Karlsruher SC), Ron-Robert Zieler (Manchester United), Carlitos (FC Basel), DaMarcus Beasley (Glasgow Rangers), Emanuel Pogatetz (Middlesbrough FC), Mohammed Abdellaoue (Valerenga IF).

Tschüss: Jiri Stajner (Slovan Liberec), Jan Rosenthal (SC Freiburg), Leon Balugon (Werder Bremen II), Hanno Balitsch (Bayer Leverkusen), Salvatore Zizzo (Chivas USA), Arnold Bruggink (FC Twente), Jacek Krzynowek (Laufbahn beendet), Uwe Gospodarek (Laufbahn beendet), Morten Jensen (Hessen Kassel), Vinicius (Laufbahn beendet), Valdet Rama (Örebro SK), Mike Hanke (Borussia Mönchengladbach).