Opava & Cieszyn (Troppau & Teschen) 10/2022

  • 14.10.2022
  • SFC Opava – SK Líšeň 1:2
  • Fotbalová národní liga (II)
  • Stadion v Městských sadech (Att: 1.524)

Bei meinem kleinen mitteleuropäischen Herbstabenteuer folgte auf München und Budapest (siehe Budapest 10/2022) ein Abstecher nach Opava (Troppau) in der mährisch-schlesischen Region der Tschechischen Republik. Für umgerechnet 31 € hatten mir die Magyar Államvasutak (Ungarische Staatsbahnen) ein Ticket in der 1.Klasse offeriert. Die 5,5 Stunden Fahrzeit bis Ostrava (Mährisch-Ostrau) konnte ich nun sehr komfortabel verbringen. Bis Bratislava (Preßburg) saß ich sogar über zwei Stunden ganz alleine im Waggon und war sehr produktiv für dieses Medium.

Erstklassig und einsam unterwegs

Nach einem Umstieg in Ostrava erreichte ich Opava schließlich gegen 15 Uhr und checkte sogleich ins zentrale und sehr gepflegte Hotel Iberia (***) ein (EZ für 50 € inklusive Frühstück). Nun blieben mir noch knapp zwei Stunden, bis die heutige Partie des SFC Opava gegen den SK Líšeň angepfiffen werden sollte. Ich drehte also eine ausgedehnte Runde durch die Altstadt von Opava, welche ich gegen 16:30 Uhr zum 1,896 km vom Marktplatz entfernten Stadion v Městských sadech fortsetzen würde.

Kathedrale Mariä Himmelfahrt

Ich begann gleich mal mit dem mutmaßlich ältesten Gebäude der Stadt. Die gotische Konkatedrála Nanebevzetí Panny Marie (Kathedrale Mariä Himmelfahrt) stammt im Wesentlichen aus dem 14.Jahrhundert und ersetzte damals einen romanischen Vorgängerbau aus dem frühen 13.Jahrhundert. Die erste Kirche wird jedenfalls schon existiert haben, als Troppau im Jahre 1224 das Stadtrecht vom böhmischen König Přemysl Otakar I. (Ottokar I.) verliehen bekam. König Přemysl Otakar II. schuf wiederum 1269 das Herzogtum Troppau, als dessen ersten Herzog er seinem außerehelichen Sohn Mikuláš (Nikolaus) einsetzte.

Das Rathaus von 1902 mit Renaissanceturm von 1618

Zunächst residierte die Herzöge jedoch in der Burg Grätz (heute Hradec nad Moravicí), bis im frühen 14.Jahrhundert schließlich auch eine Residenz in Troppau errichtet wurde und der Hof 1318 in die namensstiftende Stadt des Herzogtums übersiedelte. Im 13. und 14.Jahrhundert warben die Troppauer Herrscher außerdem deutschsprachige Siedler aus Bayern, Franken, Thüringen und Schlesien an. Die Stadt Troppau war daher vom Mittelalter bis ins 20.Jahrhundert hauptsächlich deutschsprachig, während die slawischsprachige Bevölkerung des Herzogtums eher auf dem Land lebte.

Die zwischen 1675 und 1679 von den Jesuiten erbaute St.-Adalbert-Kirche

1526 fiel die böhmische Krone an die Habsburger und damit sollte auch das Herzogtum Troppau die kommenden 500 Jahre von Wien aus beherrscht werden. Als die Habsburger im Ersten Schlesischen Krieg (1740 – 1742) schließlich fast ganz Schlesien an Preußen abtreten mussten (Österreich behielt lediglich das Herzogtum Teschen und Teile der Herzogtümer Troppau und Jägerndorf), wurde Troppau nun sozusagen die Hauptstadt von Österreichisch-Schlesien. In Troppau wurden die kaiserlichen Behörden und der Schlesische Landtag angesiedelt. Bis heute finden wir deshalb u. a. das Slezské zemské muzeum (Schlesische Landesmuseum), das Slezské divadlo (Schlesische Theater) und die Slezská univerzita (Schlesische Universität) in Opava vor.

Dolní náměstí (Unterer Markt)

Nachdem Troppau im Jahre 1847 durch eine Stichstrecke an die zwei Jahre zuvor eröffnete Kaiser Ferdinands-Nordbahn zwischen Wien und Kraków (Krakau) angeschlossen wurde, setzte in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts ein größeres Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum ein. In Troppau siedelten sich u. a. Ziegeleien, Zuckerraffinerien und Textilfabriken an und deren Bedarf an Arbeitskräften deckten zu weiten Teilen tschechischsprachige Zuwanderer. Die Deutschen stellten zwar weiterhin die Bevölkerungsmehrheit in der Stadt, aber die Tschechen waren mittlerweile eine so große Minderheit, dass sie 1877 mit dem Matice opavská einen Kulturverein gründeten und 1883 ein tschechisches Gymnasium seine Pforten öffnete. Mit dem Opavský besedník und Opavský týdenník erschienen außerdem zwei tschechischsprachige Zeitungen in Troppau.

Das Schlesische Theater

Politisch schwierig wurde es nach dem Ersten Weltkrieg. Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn zerbrach 1918 und ihr bisheriges Territorium sollte sich auf neun Nachfolgestaaten verteilen. Böhmen, Mähren, Österreichisch-Schlesien und die Slowakei bildeten dabei den neuen Staat Tschechoslowakei, deren vorwiegend deutschsprachige Gebiete sich gern Österreich oder dem Deutschen Reich angeschlossen hätten. Troppau wurde nun Ende 1918 zur Hauptstadt der deutschsprachigen Gebiete (Sudetenland) auserkoren. Ein Aufstandsversuch der Deutschen gegen den entstehenden tschechoslowakischen Staat endete allerdings mit der kampflosen Besetzung der Stadt durch tschechoslowakische Militäreinheiten am 18.Dezember 1918.

Das Wappen des SFC Opava

Die deutsche Mehrheitsbevölkerung sollte die kommenden zwei Jahrzehnte weiterhin mit dem tschechoslowakischen Staat fremdeln und in den 1930er Jahren bekam die nationalistische Sudetendeutsche Partei (SdP) viel Zuspruch. Deren Führer Konrad Henlein knüpfte enge Kontakte zu Adolf Hitler und dessen NSDAP im Deutschen Reich. Als das Sudetenland 1938 mit dem Münchner Abkommen dem Deutschen Reich angeschlossen wurde, bekam die Wehrmacht auch in Troppau einen frenetischen Empfang. Jedoch sollte der ein Jahr später vom Deutschen Reich entfesselte Zweite Weltkrieg (1939 – 1945) letztlich für die Rekonstitution der Tschechoslowakei und die Vertreibung nahezu aller Deutschen aus deren Staatsgebiet sorgen.

Pünktlich zum Anpfiff saß ich auf meinem Platz

Die verbliebene tschechischsprachige Bevölkerung Opavas pflegt jedoch ebenfalls eine schlesische Regionalidentität, die sich neben den ganzen bereits erwähnten schlesischen Institutionen auch beim heute besuchten Fußballclub niederschlägt. Denn dessen Kürzel SFC steht für Slezský fotbalový club (Schlesischer Fußballclub) und das Wappen ziert ein schlesischer Adler. Um 16:55 Uhr passierte ich gegen ein Entgelt von 120 CZK (4,90 €) das Stadiontor des SFC und freute mich, dass immerhin über 1.500 Fußballfreunde es mir gleich taten. Gästefans waren darunter allerdings kaum. Lediglich durch deren Freude über die Tore des SK Líšeň waren sie vereinzelt auf der Haupttribüne des Stadions auszumachen.

Der Fanblock des SFC Opava

Der 1924 gegründete SK Líšeň spielt auch erst seit wenigen Jahren eine überregionale Rolle. Er ist seit 2019 zweitklassig und gegenwärtig führt er sogar die Tabelle der 2.Liga an. Aus Fansicht wäre dieser kleine Stadtteilverein aus Brno (Brünn) in der 1.Liga selbstredend keine Bereicherung, während der SFC Opava eine treue und teils sehr fanatische Anhängerschaft hat, die bereits ganz gute Visitenkarten in der höchsten Spielklasse hinterlassen durfte. Der Slezský fotbalový club, der eigentlich erst 1945 gegründet wurde, sich aber auf die Tradition des Troppauer FV von 1907 beruft, spielte erstmals zwischen 1995 und 2000 in der höchsten Spielklasse der Tschechischen Republik. Es folgten weitere Erstligajahre in der Saison 2001/02 und in den Spielzeiten von 2003 bis 2005 und 2018 bis 2021. Besonders brisant waren dabei natürlich immer die Duelle mit dem Erzrivalen FC Banik Ostrava, wovon ich 2019 auch mal eins miterleben durfte (siehe Ostrava 04/2019).

Die Haupttribüne des Stadions

Der Support der Fans aus Opava ist dank der Grenznähe und der Freundschaft zu Śląsk Wrocław eher am polnischen denn am tschechischen Stil orientiert. Aber wir befinden uns hier schließlich auch in Schlesien und nicht in Böhmen oder Mähren. Die polnischen Freunde wurden obligatorisch zu Spielbeginn verbal gegrüßt und ich hatte sogar eine Besuchergruppe aus Wrocław erwartet. Schließlich waren einige von denen gestern bei ihren anderen ausländischen Freunden von Ferencváros zugegen und Opava lag heute ideal auf dem Rückweg von Budapest nach Wrocław. Aber auch ohne polnische Hilfe gab es über 90 Minuten viele mit Trommelschlägen unterstützte Schlachtrufe. Für den quantitativ überschaubar besetzten Fanblock in einer ordentlichen Lautstärke.

Choreographie der Ultras während der 2.Halbzeit

Jubeln durfte zunächst jedoch der SK Líšeň. Der 32jährige Routinier David Pašek erzielte in der 23.Minute ein schönes Tor zur Führung. Allerdings steckte der SFC nicht auf und das erst 19jährige Sturmtalent Denis Kramář besorgte kurz vor der Pause den Ausgleich (43.Min). Leider meldete sich der Aufstiegsaspirant kurz nach Wiederanpfiff mit der neuerlichen Führung zurück (52.Min, Pavel Sokol) und die schlesischen Kicker mussten abermals einem Rückstand hinterherrennen. Dafür stand dem Publikum wenigstens noch der Höhepunkt auf den Rängen bevor. Die Ultras aus Opava hatten eine schöne Choreographie mit einer Blockfahne vorbereitet. Obendrein wurden etliche Fahnen geschwenkt und diverse Fackeln entzündet. Wirklich schicke Aktion, die ich bei so einem 08/15-Spiel nicht erwartet hätte. Die irgendwie banale Botschaft am Zaun lautete sinngemäß übersetzt „Wenn Sie mehr Tore erzielen als Ihr Gegner, können Sie nicht verlieren“. Es blieb jedoch dabei, dass der SK Líšeň dieses eine Tor mehr erzielt hatte und entsprechend die drei Punkte aus Opava entführen durfte. Der SFC rutscht wiederum durch die heutige Niederlage auf Platz 9 und hat vorerst die Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen verloren.

Pyrotechnik rundet die Choreographie ab

Nach dem Spiel spazierte ich zurück in die Innenstadt und wollte natürlich irgendwo etwas zu Abend essen. Aber gar nicht so einfach. Denn egal ob in Böhmen, Mähren oder Schlesien; der Tscheche geht abends bekanntlich gern in geselliger Runde Essen und Bier trinken. Zunächst probierte ich es im Kozlovna Mezi Trhy. Leider alle Tische besetzt. Entschuldigender Blick der Kellnerin, trauriger Blick meinerseits und ich zog wieder von dannen. Im nahen U Bílého Koníčka das gleiche Spiel. Aber anscheinend guckte ich noch trauriger und die Kellnerin meinte zu mir “Warte nochmal kurz”. Sie ging an einen großen Tisch mit vier Damen und nach kurzem Dialog winkte sie mich heran. Ich könne mich gerne mit an den Tisch setzen.

Knoblauchsuppe

Um es den Damen etwas schwerer zu machen an Ehebruch zu denken, bestellte ich außer einen Kozel Cerny zunächst einmal einen Teller Knoblauchsuppe. Sie duftete und schmeckte in der Tat, als wäre eine ganze Knolle pro Teller verarbeitet worden und veränderte meinen Atem nachhaltig. Darauf folgte als Hauptgang ein zartes Rindergulasch mit sehr pikanter Note und ganz vorzüglichen Semmelknödelscheiben als Beilage. Am Ende waren für alles 343 CZK (ca. 14 €) fällig und ich verabschiedete mich höflich und selbstverständlich allein in meine nahe Unterkunft.

Rindergulasch

Am kommenden Morgen hatte ich zunächst überlegt noch ein weiteres Spiel der Fotbalová národní liga zu besuchen. Der FK Třinec sollte um 10:15 Uhr den FC Vysočina Jihlava empfangen. Třinec (Trzynietz) lag verkehrsgünstig auf meinem Weg nach Polen und witzigerweise hatte ich 2020 schon mal ein Duell der beiden Clubs in Jihlava (Iglau) gesehen (Vgl. Jihlava 03/2020). Aber ich hätte für den Kick mein Frühstück sausen lassen müssen und Genuss schlägt nunmal fast immer Groundhopping in meiner Prioritätenliste. Ergo verbrachte ich die Morgenstunden nicht in einem Zugabteil, sondern am Frühstückstisch des Hotels. Es wurde die im Stadion verpasste Chance auf eine Klobasa nachgeholt und Rührei durfte natürlich ebenfalls nicht auf dem Teller fehlen. Dazu gab es Körnerbrötchen, Käse, Wurst und kleine Pfannkuchen mit Nussnugatcreme. Gegen 9 Uhr checkte ich schließlich aus und 42 Minuten später ging es per Regionalzug für 116 CZK (ca. 4,75 €) von Opava nach Český Těšín (Tschechisch-Teschen).

Die Olsa markiert in Schlesien die tschechisch-polnische Grenze

Um kurz nach 11 Uhr erreichte ich den tschechischen Teil der seit 1920 geteilten Stadt. Als seinerzeit Österreich-Ungarn auseinanderbrach, meldeten nicht nur die Tschechen, sondern auch die Polen Anspruch am bisherigen schlesisch-österreichischen Herzogtum Teschen an. Es kam zum Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg und an dessen Ende wurde das Gebiet des ehemaligen Herzogtums am Fluss Olsa geteilt. Da dieser Fluss mitten durch die Teschen fliesst, wurde zugleich auch die bisherige Hauptstadt des Herzogtums zweigeteilt. Ins polnische Cieszyn und das tschechische Český Těšín.

Endlich mal wieder eine Grenze zu Fuß überschritten

Dabei ist der historische Kern der rund 1.200 Jahre alten Stadt auf der polnischen Seite. Es handelt sich um eine der ältesten Städte Schlesiens. Bereits im Frühmittelalter hatte mutmaßlich der slawische Stamm der Golensizen eine Wallburg an der Stelle der heutigen Stadt errichtet. Um das Jahr 1000 fiel die Gegend an der Olsa an das Königreich Polen und 1155 finden wir die erste urkundliche Erwähnung einer Stadt namens Tescin in den Chroniken. Aus dieser Zeit stammt auch die romanische Rotunda św. Mikołaja i Wacława (Rotunde St. Nikolaus und St. Wenzel), die als eines der bedeutendsten mittelalterliche Bauwerke Polens heute den 20-Złoty-Schein ziert.

Rotunde St. Nikolaus und St. Wenzel

1283 entstand ein eigenständiges Herzogtum Teschen, deren Herzöge der schlesische Linie des Piastengeschlechts enstammten. Diese lösten sich 1327 von der polnischen Krone und stellten sich stattdessen unter den Schutz des böhmischen Königs. Endgültig an Böhmen und damit an die Habsburger fiel das Herzogtum Teschen jedoch erst 1653, als die schlesische Linie der Piasten ausstarb. Die Habsburger betrieben sogleich eine Rekatholisierung des Herzogtums, nachdem dieses bereits 1545 die Reformation eingeführt hatte und die katholischen Piastenherzöge die lutherische Lehre in ihrem Lande tolerierten. Damit war es nun vorbei und alle protestantischen Geistlichen wurden aus dem Herzogtum verwiesen. Erst mit der 1707 geschlossenen Altranstädter Konvention wurde den schlesischen Herzogtümern die Glaubensfreiheit gewährt.

Der erhaltene Turm des einstigen Renaissanceschlosses

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg (1740 – 1742) gehörte das Herzogtum Teschen zu den wenigen bei den Habsburgern verbliebenen schlesischen Territorien. Neben Troppau wurde Teschen nun eines der Zentren von Österreichisch-Schlesien. 1838 ließ der Herzog von Teschen (Erzherzog Karl) auf dem Burgberg ein klassizistisches Jagdschloss errichten, da das ursprüngliche Residenzschloss rund 200 Jahre zuvor im Dreißjährigen Krieg von den Schweden zerstört wurde und man die Ruine lieber abtrug, als das Schloss zu rekonstruieren. Stattdessen wurden die romanische Rotunde und der erhalten gebliebene Schlossturm in einen schönen Landschaftspark eingegliedert.

Das Jagdschloss der Habsburger

Gleich neben dem Jagdschloss wurde auf Geheiß von Erzherzog Karl die Erzherzögliche Schlossbrauerei Teschen (heute Browar Zamkowy Cieszyn) gegründet. Im Zuge der Industrialisierung des 19.Jahrhunderts entstanden außerdem mehrere Fabriken, vor allem solche der Textil- und Holzindustrie. Ferner hatte sich 1806 eine erste Druckerei in Teschen angesiedelt. Bis zum Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) sollten noch sieben weitere folgen, was Teschen zu einem Zentrum des Buchdrucks in Schlesien machte. Nach dem Krieg kam es dann zur bereits erwähnten Teilung des Herzogtums und damit auch zur Teilung der Haupt- und Residenzstadt. 1938 konnte Polen schließlich im Zuge des Münchner Abkommen vorerst seine Ansprüche auf das Gebiet westlich der Olsa durchsetzen und besetzte diese.

Blick zum Rathausturm von Cieszyn

Mit dem deutschen Überfall auf Polen im Herbst 1939 annektierte das Deutsche Reich jedoch die schlesischen Gebiete westlich, wie auch östlich der Olsa. Erst nach Kriegsende wurde 1945 wieder zur Grenzziehung von 1920 zurückgekehrt und 1958 erkannten Polen und die Tschechoslowakei diese Grenze als endgültig an. Ferner wurden beiderseits der Olsa die Deutschen von den Polen und den Tschechen vertrieben. Da die Tschechische Republik und Polen mittlerweile zur Europäischen Union gehören, ist die Doppelstadt wieder ein Stück weit zusammengewachsen und es herrscht reger Personenverkehr über die Olsa. Dabei befinden sich die touristisch interessanten Sehenswürdigkeiten fast ausschließlich auf polnischer Seite. Der tschechische Teil ist halt nur eine vom Bahnhof und der Industrie geprägte Vorstadt aus dem 19.Jahrhundert.

Arkaden am Rynek von Cieszyn

In jedem Fall war Cieszyn ein Zwischenstopp, den ich nicht bereute. Wirklich eine schöne Stadt, die nicht nur geographisch, sondern auch thematisch gut zwischen die Städte Opava und Bielsko-Biała passte. Es gab lediglich Abzüge in der B-Note, weil der von wunderschönen Häusern gesäumte Rynek (Marktplatz) aktuell eine Großbaustelle ist und weil der hiesige Fußballverein CKS Piast Cieszyn erst um 16 Uhr spielen sollte. Hätten die ein, zwei Stunden früher gekickt, wäre ich natürlich auch bei deren Stadion aufgeschlagen. So gab es stattdessen zwei Spiele in Bielsko-Biała am heutigen Tag (15 Uhr und 20 Uhr), wofür ich gegen 13:30 Uhr wieder aus Cieszyn aufbrach. Davon wird nun im nächsten Bericht zu lesen sein.