- 23.10.2021
- SV Lichtenberg 47 – VSG Altglienicke 3:0
- Regionalliga Nordost (IV)
- Poststadion (Att: 340)
Gegen 9 Uhr wachte ich am Samstagmorgen in meinem Berliner Hotelzimmer auf. Babelsberg vs. Lok, das Hors-d’œuvre meines fußballerischen Fünf-Gänge-Menüs an diesem Wochenende, hatte ich gut verdaut. Mein Entrée chaude sollte nun um 13 Uhr Lichtenberg 47 gegen Altglienicke heißen. Ein Berliner Stadtderby in der Regionalliga Nordost, ausgetragen im altehrwürdigen Poststadion zu Moabit. Doch zuvor musste natürlich noch im unübertragenen Sinne eine Mahlzeit konsumiert werden.

Da Frühstück in meinem Hotelsondertarif nicht inkludiert war, schaute ich mich mal in der Nachbarschaft des Mercure Berlin City West (****) um. Am Siemensstädter Siemensdamm gab es nicht nur diverse Liegenschaften des Konzerns Siemens, sondern durchaus auch einiges an Gastronomie. Beispielsweise ein türkisches Frühstückslokal namens Simit Dünyasi. Die hatten Menemen mit Sucuk auf der Karte und ich hatte richtig Bock auf diese würzige Eierspeise. Ein bißchen Salat, ein paar eingelegte Oliven, sowie ein Simit (Sesamring) wurden ebenfalls gereicht (alles zusammen 7 €). Dazu noch türkischer Tee für 1,50 € und ich war sehr zufrieden mit meinem kulinarischen Start in den Tag.

Mein Plan für den Vormittag war nun eigentlich der Besuch des Teufelsbergs (hab ich schon länger auf meiner Berlin-Liste). Doch ich hatte ein bißchen zu lange geschlafen und den Zeitaufwand unterschätzt. Der nächstbeste S-Bahnhof war 30 Fußminuten von der einstigen Radar- und Abhörstation auf dem 120 Meter hohen Teufelsberg entfernt. Alles in allem hätte ich ein dreistündiges Zeitfenster für An- und Abreise und eine ausreichende Besichtigung dieses Relikts des Kalten Kriegs benötigt. Nach dem Frühstück war jedoch schon 10:30 Uhr durch und zweieinhalb Stunden später sollte bereits der Ball rollen.

Also wurde umdisponiert und mal geprüft, was man auf dem Weg zum Stadion als Tourist mitnehmen könnte. Auf dem Stadtplan entdeckte ich paar besonders hervorgehobene Bauwerke in relativer Nähe zum Poststadion. Brandenburger Tor, Reichstag, Siegessäule… Alles schon mal gehört, aber konkrete Bilder hatte ich ad hoc nicht vor Augen. Vor Ort wurden allerdings meine Erinnerungen geweckt. Dieses Brandenburger Tor, das hatte ich wirklich schon mal gesehen. Hier trat nämlich mein Idol David Hasselhoff an Silvester 1989 auf und sang seinen Welthit „Looking for Freedom“.

Vor dem Brandenburger Tor waren auch heute einige Menschen auf der Suche nach Freiheit. Sie hatten Plakate dabei, die ein Ende der Diktatur forderten. Außerdem waren sie gegen Zwangsimpfungen, Denkverbote und kritisierten die gleichgeschaltete Presse und Wissenschaft. Ich wollte natürlich wissen aus welchem Unrechtsstaat diese Exilanten stammen und welche Art der Unterstützung sie sich von der deutschen Regierung oder Zivilgesellschaft erhoffen. Die vermeintlichen Regimekritiker eines totalitären Systems sprachen jedoch exzellentes Deutsch und behaupteten, dass die deutsche Regierung uns alle unterdrückt und sich unser Volk sich endlich von seinem Joch befreien muss. Okay, war wohl eine Satire-Aktion oder es sollte eine Mockumentary gedreht werden. Da wollte ich nicht weiter stören.

Ansonsten waren rund um das Brandenburger Tor und den Reichstag unheimlich viele Touristen unterwegs. Ein Geheimtipp scheint das also nicht zu sein. Wahrscheinlich hat der Lonely Planet diese Ecke Berlins jüngst gehyped und somit aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Diesen so genannten Reichstag kannte ich übrigens auch schon. Allerdings nur als animierte Ruine. In einem Videospiel namens Call of Duty: World at War habe ich den mal mit der Roten Armee erobert und dabei unfassbar viele Nazis getötet.

Das Videospiel scheint auf wahren Begebenheiten zu beruhen, denn unweit des Reichstags entdeckte ich ein großes Ehrenmal der Roten Armee. Es soll an die getöteten Rotarmisten im Zweiten Weltkrieg erinnern, insbesondere an die etwa 80.000 Soldaten, die 1945 bei der Schlacht um Berlin gefallen sind. Die Anlage ist wie das 2020 von mir besuchte Ehrenmal im Treptower Park zugleich eine sowjetische Kriegsgräberstätte. Die Gebeine von ca. 2.500 Gefallenen ruhen an diesem Ort unter der Erde.

Vom Sowjetischen Ehrenmal ging es nun weiter zum ca. 1.989 Meter entfernten Poststadion, dessen Eingangstor ich 12:48 Uhr passierte. 10 € Eintritt und ein 3G-Nachweis wurden verlangt und zugänglich war lediglich die Haupttribüne der 1929 eröffneten Sportstätte. Hier fanden 1934 und 1936 übrigens die Endspiele um die Deutsche Fußballmeisterschaft statt (jeweils vor 45.000 Zuschauern). Außerdem war das Poststadion 1936 Spielstätte des Olympischen Fußballturniers. Vor den Augen Adolf Hitlers (und ungefähr 55.000 weiteren Augenpaaren) schied die deutsche Auswahlmannschaft im Viertelfinale gegen Norwegen aus (0:2).

1936 löste das Olympiastadion nebenbei auch das Poststadion als Berlins erste Adresse für sportliche Großveranstaltungen ab. Hauptnutzer der Anlage war nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit der SC Union 06 (neben dem 1.FC Union Berlin einer der beiden Nachfolgevereine des SC Union Oberschöneweide). Aber grundsätzlich ist der im öffentlichen Eigentum befindliche Sportpark mit dem Poststadion und diversen weiteren Plätzen und Hallen die Heimat für etliche Berliner Sportvereine geworden. Sogar Hertha BSC wich 1986 mangels Zuschauerinteresse ins Poststadion aus (man war just in die drittklassige Oberliga abgestiegen). Nach einer grundlegenden Sanierung in den 2000er Jahren ist das Hauptstadion außerdem regionalligatauglich, weshalb hier gegenwärtig der Berliner AK und Lichtenberg 47 ihre Heimspiele austragen.

Für den BAK ist das Poststadion mittlerweile dauerhafte Heimat geworden, die Lichtenberger sind aber eigentlich im wunderbaren Hans-Zoschke-Stadion zu Hause (ein reines Fußballstadion im Schatten der einstigen Stasi-Zentrale in der Normannenstraße). Nach dem Regionalligaaufstieg 2019 mussten sie jedoch nach Moabit ausweichen. Übrigens stand der heutige Gegner VSG Altglienicke vor dem gleichen Problem. Als die 2017 in die Regionalliga einzogen, mussten sie ihr kleines Stadion in Altglienicke verlassen und fanden zunächst im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Obdach. Diese Saison teilen sie sich allerdings das Stadion auf dem Wurfplatz mit Hertha BSC II.

Doch auch im Exil traten die Lichtenberger heute selbstbewusst wie ein Hausherr auf und waren von der ersten Minute an dominant. Bereits nach 13 Spielminuten konnte sich die 47er für ihren couragierten Auftritt belohnen und durch einen Treffer von Irfan „Marlon“ Brando in Führung gehen. Auch nach dem frühen Tor blieben die Lichtenberger spielbestimmend und kamen zu zahlreichen weiteren Chancen. In der 39.Spielminute war es schließlich Philip Einsiedel, der nach einem Eckstoß auf 2:0 erhöhte. Der kleine Fanblock der Lichtenberger war entsprechend entzückt und mit dieser hochverdienten Führung ging es in die Halbzeitpause.

Kurz nach Wiederanpfiff wurde über Lautsprecher erstmal verkündet, dass Berlins Fußballverbandspräsident Bernd Schultz sich heute im Poststadion die Ehre gibt. Die Reaktionen im Publikum fielen eher gemischt aus. Aber wo ist der gemeine Fan schon zufrieden mit den Verbandsoberen? Nebenbei frage ich mich auch, warum das immer – Achtung, mittlerweile inflationärer Kampfbegriff! – alte weiße Männer sind? Warum lässt sich dieser Schultz beispielsweise im März 2021 mit 63 Jahren nochmal in eine fünfte Amtszeit wählen, anstatt Platz für einen jüngeren Bewerber (oder gar eine Bewerberin) zu machen? Aber letztlich wurde er mehrheitlich gewählt, also scheinen die Wahlberechtigten ihn weiterhin für den besten Babo und Interessenvertreter des Berliner Amateurfußballs zu halten.

Nach dem Seitenwechsel kam die Volkssport Gemeinschaft Altglienicke besser ins Spiel und drängte auf den Anschlusstreffer. Übrigens war die VSG einer der wenigen Sportvereine, die sich in der DDR dem Anschluss an einen Trägerbetrieb verweigerten. Vielleicht einer der Gründe, warum man Jahrzehnte nur in niedrigsten Spielklassen kickte. Erst in den 1980er Jahren begann ein sportlicher Aufschwung, der die VSG kurz vor’m Mauerfall noch bis in die Bezirksliga führte (in der DDR immerhin die 3.Liga). Nach der Wende musste man sich zwar erstmal wieder auf Kreisebene einsortieren, schaffte jedoch zwischen 2004 und 2017 den Sprung von der Kreisliga B bis in die Regionalliga. In der Regel feierte man jede zweite Saison einen Aufstieg.

Auch in der Regionalliga konnte man zumindest im dritten Jahr in die Ligaspitze vorrücken. Die Abbruchsaisons 2019/20 und 20/21 beendete man jeweils nach Quotientenregel auf dem 2.Platz. In der gegenwärtigen Spielzeit logiert man derweil auf einem guten 5.Platz. Kein Wunder also, dass die VSG gegen Lichtenberg (13.Platz) nicht punktlos bleiben wollte. Aber der Stadtrivale verteidigte gut und fuhr gefährliche Konter. Einen davon nutzte Tarik Gözüsirin in der 59.Minute zum 3:0. Das war die Vorentscheidung und die 47er ließen in der verbleibenden halben Stunde nichts mehr anbrennen. Am Ende konnten sich Spieler und Fans gemeinsam über einen nicht unbedingt einkalkulierten, aber verdienten Sieg freuen.

Nach dem Spiel blieb ich zunächst einmal in Moabit. Für mein spätes Mittagessen hatte ich mir die nahe Arminius-Markthalle ausgeguckt. Diese Markthalle wurde 1891 eröffnet, als der Berliner Magistrat Ende des 19.Jahrhunderts etliche Hallen errichten ließ, um die Freiluftmärkte zu ersetzten und somit bessere hygienische Bedingungen für die Lebensmittelversorgung der Bürger zu schaffen. Mittlerweile ist die Halle grundlegend saniert worden und bietet eine gute Mischung aus Feinkost, Fleisch, Fisch, Backwaren, Blumen etc., sowie diversen Bars und Gastroständen.

Und siehe da, mit dem Šljiva gab es sogar einen serbischen Vertreter in dieser Markthalle. Als ich das große Wandbild mit den Sehenswürdigkeiten Belgrads erspähte, sagte die innere Stimme „Laß dich nieder, Don!“ Ich bestellte Pljeskavica mit Röstkartoffeln, Ajvar und Urnebes (12,50 €) und dazu ein Glas Rotwein vom südserbischen Weingut Aleksić (4 €). Wenn ich irgendwann mal den Ground von Dinamo Vranje abhake, werde ich den drei Winzerschwestern Maja, Dragana und Marija Aleksić nochmal persönlich mein Lob aussprechen.
- 23.10.2021
- Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach 1:0
- 1.Bundesliga (I)
- Olympiastadion (Att: 25.000)
Nach dem Essen entschied ich mich das Hotel anzusteuern, um noch einen dicken Pullover für die Abendstunden überzustreifen. Lag eh mehr oder weniger auf dem Weg zum Olympiastadion. Denn das Pièce de résistance meiner Menüfolge hieß Hertha BSC vs. Borussia Mönchengladbach. Eigentlich ein Hauptgang mit der Attraktivität eines Fertiggerichts für die Mikrowelle. Zumindest für meinen Geschmack. Aber dank des architektonisch immer wieder beeindruckenden Olympiastadions, wurde es wenigsten auf dem guten Porzellan serviert. Außerdem gab es in den Abendstunden zumindest keine fußballerische Alternative und mit 17 € war der Besuch obendrein sehr erschwinglich.

Vom gebuchten Hotel ist das Stadion ungefähr 25 ÖPNV-Minuten entfernt. Ich nahm eine U-Bahn um 17:33 Uhr und war nach einem Umstieg in Spandau um kurz vor 18 Uhr am S-Bahnhof Olympiastadion. Der Einlass am Südtor ging trotz erhöhtem Kontrollaufwand (bedingt durch 3G) relativ flott, so dass ich 13 Minuten (und 12 Sekunden) vor Anpfiff auf meinem bzw. einem Platz im Oberrang der Marathonkurve saß. Aufgrund der niedrigen Auslastung heute, herrschte mehr oder weniger freie Platzwahl. Da lief so’n fauler Hund wie ich natürlich nicht die Treppe bis Reihe 30 hoch, sondern platzierte sich gleich über’m Mundloch.

Die aktiven Fanszenen beider Lager boykottierten das heutige Spiel leider. Deshalb klaffte im Zentrum der Ostkurve eine große Lücke und der Gästeblock musste ebenfalls ohne Stimmungsmotor auskommen. Beide Szenen konnten sich also nicht mit den gegenwärtigen Auflagen bei Berliner Sportveranstaltungen arrangieren. Ich denke mal ein Hauptknackpunkt sind die personalisierten Tickets. Insbesondere für Ultrà-Gruppen ein No-Go. Aber auch die Kapazitätsbegrenzungen und Verhaltensregeln (in Berlin müsste man auch im Fanblock untereinander Abstandsregeln einhalten), machen es den Gruppen unmöglich ihre Form der Fankultur auszuleben. Während an anderen Bundesligastandorten schon wieder einiges mehr möglich ist, lässt die aktuell gültige Berliner Verordnung noch keine annähernd normale Fankultur zu.

In Mönchengladbach zum Beispiel können Sottocultura & Co laut dort gültiger Verordnung bereits ohne personalisierte Tickets und ohne Abstandsregeln im Fanblock des Borussia-Parks stehen und haben deshalb bei Heimspielen wieder ihre Aktivität aufgenommen. Auswärts wird dagegen von Fall zu Fall entschieden und die Berliner Spielregeln führten zum Fernbleiben, respektive zumindest zum Entschluss nicht als Gruppe aufzutreten. Ein paar Mitglieder werden sicher angereist sein, aber auf organisierte Stimmung, Banner und sonstiges optisches Gruppenmaterial wurde verzichtet.

Stimmungstechnisch war also klar, dass mir eine Nullnummer geboten wird. Da half auch nicht, dass der Veranstalter mit seiner Lightshow vor Anpfiff im spärlich gefüllten Rund Atmosphäre erzeugen wollte. Das Procedere der Mannschaftsaufstellung wurde zwar vom Publikum gewohnheitsmäßig mitgemacht und bei der Hertha-Hymne „Nur nach Hause“ wurde mit in die Höhe gereckten Fanschals ebenso obligatorisch mitgesungen, doch die folgenden 90 Minuten kam nur sehr sporadisch Stadionstimmung auf. Übrigens ist es noch gar nicht lange her, dass die Verantwortlichen den Song „Dickes B“ von Seeed als neue Hymne vor Anpfiff etablieren wollten. Da war nicht nur Frank Zander sauer und man korrigierte das Programm schnell wieder.

Ich glaube bei Hertha hat man es als Purist seit Jahren besonders schwer. Ständig wollen irgendwelche Marketingprofis der „Marke“ Hertha ein Rebranding verpassen. Da hat es der Lokalrivale aus Köpenick umso leichter, sich als bodenständige Alternative zu präsentieren. Im Westen der Stadt bauen sie dagegen seit Jahren Luftschlösser. Mit dem Einstieg von Lars Windhorst bzw. dessen Holding Tennor als Mehrheitsgesellschafter (im Sommer 2019) hat sich diesbezüglich alles nochmal verschlimmert. Windhorst verfolgt seine Vision vom Big City Club als internationaler Marke, doch statt mit Erfolgen glänzte der Club vor allem mit der Posse um Jürgen Klinsmann und dessen Hertha-Tagebuch.

Das windhorstsche Investment von mittlerweile rund 375 Mio € ist bisher jedenfalls herrlich verpufft. Gerade auch, weil man am Transfermarkt äußerst glück- oder kopflos agierte. Im Sommer 2019 wurde u. a. Dodi Lukébakio für rund 20 Mio € aus Watford verpflichtet (mittlerweile nach Wolfsburg verliehen). Dann gab Hertha im Januar 2020 zusammen rund 75 Millionen Euro für Lucas Tousart, Santiago Ascacíbar, Krzysztof Piątek und Matheus Cunha aus. Weltweit die höchsten Ausgaben in jener Wintertransferperiode! Doch am Saisonende schloss die Mannschaft unter ihrem vierten Trainer Bruno Labbadia – nach Ante Čović, Jürgen Klinsmann („Ha-Ho-He, Euer Jürgen“) und Alexander Nouri – auf einem mittelmäßigen 10.Platz ab.

Im Sommer 2020 gab es erneut viel Bewegung auf dem Transfermarkt, wenngleich sich der Aufwand für Ablösesummen im bescheideneren Rahmen bewegte (Toptransfer war wohl Jhon Cordoba für geschätzt 15 Mio €). Sportlich lief es trotzdem wieder durchwachsen und nach dem 18.Spieltag trennte sich Hertha von Sportgeschäftsführer Michael Preetz und Cheftrainer Bruno Labbadia. Als Trainer wurde Vereinslegende Pál Dárdai reaktiviert, der die Saison mit Hertha auf einem enttäuschenden 14.Platz abschloss. Der neue Geschäftsführer Sport Fredi Bobic verpflichtete nun im Sommer 2021 u. a. Suat Serdar für ca. 8 Mio € (Schalke 04) und Marco Richter für ca. 7 Mio € (FC Augsburg). Allerdings verlief auch die Spielzeit 2021/22 bisher mittelmäßig bis mies. Nach acht Spieltagen hat man neun Punkte gesammelt und rangiert auf Platz 13.

Immerhin gelang am vergangenen Spieltag ein Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt und heute sollte nachgelegt werden. Da der VfL Borussia aktuell ebenfalls nur im Tabellenmittelfeld rumdümpelt (10.Platz mit 11 Punkten), brauchte ich mich über den folgenden mittelmäßigen Kick nicht wundern. Irgendwie bekamen beide Teams nur selten einen gelungenen Spielzug zustande und Abschlüsse waren auch Mangelware. Ein sehenswerter Treffer von Richter brachte die Alte Dame jedoch in der 40.Minute überraschend in Führung. Ein Einwurf der Hertha hatte den Weg in den Strafraum gefunden und irgendwer verlängerte den Ball ungewollt auf Richter, der per Seitfallzieher aus kurzer Distanz erfolgreich war.

In der Halbzeit beschloss ich nun a) Bier zu organisieren (ein Liter Kindl für 8,50 €) und b) den einzigen Gladbach-Anhänger, mit dem ich freundschaftlichen Umgang pflege, zu kontaktieren. Doch der schaute sich das Elend daheim vor’m TV an und war nebenbei überzeugt, dass sich seine Borussia in wenigen Tagen gegen die Bayern (2.Runde DFB-Pokal) acht Stück fangen wird (er wird sich über seinen Irrtum bestimmt sehr gefreut haben, aber im Achtelfinale ist trotzdem Endstation für die Borussia). Tja, musste ich mein Bier doch alleine trinken und wechselte dazu auf die Gegengerade. Wenn schon Spiel und Stimmung kacke sind, ergaunere ich mir wenigstens noch für 45 Minuten einen dreimal so teuren Platz.

Die Fohlen blieben auch im zweiten Durchgang ideenlos und die Hertha verteidigte catenaccioesk. Dafür blieb das Hausherr mit Ball am Fuß nahezu jedes Mal überfragt. Auf ein zweites Tor drängte die Hertha jedenfalls nicht. Kaum ein Konter wurde zwingend. Wenig überraschend blieb es beim 1:0 und die Berliner dürfen damit in Tabelle sogar an der Borussia aus Mönchengladbach vorbeiziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Big City Club demnächst auf die internationale Bühne zurückkehrt und in der UEFA Conference League vor 6.000 Zuschauern gegen Jablonec oder Randers im Olympiastadion reüssieren darf, hält sich dennoch in engen Grenzen.

Während Frank Zander nochmal für Schunkelstimmung sorgte, verließ ich zügig das Olympiagelände. Eigentlich war mein nächster geplanter Tagesordnungspunkt einem „Heimspiel“ des Rapkünstlers Shacke One im Wedding beizuwohnen. Allerdings musste der geschätzte Interpret seinen Gig im Veranstaltungszentrum Panke aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Deshalb ging es direkt in die Siemensstadt zurück. Musste das heutige Abendprogramm eben einen kulinarischen, anstatt einen musikalischen Höhepunkt bekommen. Im Hotelumfeld gab es genug Auswahl in Sachen Abendessen und ich entschied mich für das seit 1911 existierende Lokal Zur Quelle, welches auch den Titel Berliner Rouladenhaus trägt.

War alles sehr urig dort. Westberliner Eckkneipen-Chick mit klassischer Hausmannskost auf der Speisekarte. Ich konnte bei meinem Erstbesuch dem Signature Dish Rouladen natürlich nicht widerstehen. Gab sogar mehrere Variationen. Aber ich wollte es ganz klassisch. Eine schöne Rinderroulade mit Zwiebeln, Speck und Gürkchen gefüllt (Bernd Stromberg würde sich hier also nicht mit dem Koch anlegen müssen). Dazu Sauce, Rotkohl und Kartoffelklöße. Ei, war das gut! Konnte sich sogar mit den Rouladen von Muttern messen, wenn auch der Berliner Vertreter knapp zweiter Sieger wird.

Da der Bierdurst ausreichend gestillt war, hatte ich als Getränk zur Roulade eine Fassbrause bestellt. 400 ml der Berliner Softdrinkspezialität kosteten gerade mal 2 €, so dass am Ende 13,70 € auf der Rechnung standen. Ja, richtig gerechnet… Das Hauptgericht kostete nur 11,70 €. Großartiges Preis-Leistungsverhältnis! Übrigens gab es auch Schnitzel für unter 10 € und Currywurst mit Pommes für 5 € und ein paar Zerquetschte. Aber man muss als Gast eben auch kein besonderes Konzept mitbezahlen oder die letzte große Modernisierung refinanzieren. Als die erfolgte, hieß der Bundeskanzler noch Helmut mit Vornamen. Und mit Nachnamen wahrscheinlich sogar eher Schmidt. Wie ich schon sagte, urig…
- 24.10.2021
- Berlin Hilalspor – Reinickendorfer Füchse 0:1
- Berlin-Liga (VI)
- Willy-Kressmann-Stadion (Att: 125)
Weil ich am Samstagabend doch schon gegen 23 Uhr im Bett lag, war ich Sonntagmorgen bereits gegen 8 Uhr regelrecht ausgeschlafen. Nach der Körperpflege sah ich keinen Sinn mehr darin weiter im Hotel zu verweilen. Ich checkte aus und nahm die nächstbeste U-Bahn nach Kreuzberg. Denn mein Entremet de fromage sollte um 10:30 Uhr Hilalspor vs. Reinickendorfer Füchse werden. Der Gastgeber empfing seinen Pflichtspielgegner im Kreuzberger Willy-Kressmann-Stadion. Diese Sportanlanlage liegt am Fuße der für den Stadtteil namensgebenden Erhebung. Auf jenem 66 Meter hohen Hügel wurde zwischen 1818 und 1821 das deutsche Nationaldenkmal für die Befreiungskriege errichtet. Natürlich erklomm ich den Kreuzberg vor meinem Spielbesuch und wurde dort an diverse Schlachten vor über 200 Jahren erinnert.

Auch das Stadion schlug in die gleiche Kerbe. Denn die Sportstätte wurde 1914 als Katzbachstadion eröffnet. Wie eine angrenzende Straße ist es nach der Schlacht an der Katzbach in den Befreiungskriegen benannt worden. Am 26. August 1813 fügten preußische und russische Truppen dem Napoleonischen Heer an jenem niederschlesischen Nebenfluss der Oder eine bedeutende Niederlage zu. 1924 wurde das Stadion nach Plänen von Georg Demmler, der ebenso das Poststadion entwarf, auf 12.000 Plätze erweitert. Als sportliche Heimat diente es in den ersten Jahrzehnten u. a. dem BFC Südring. Seit den 1980er Jahren ist Türkiyemspor der Hauptnutzer, teilt sich das Stadion aber mittlerweile mit Hilalspor. Außerdem wurde der 1986 verstorbene SPD-Lokalpolitiker Willy Kressmann (zwischen 1949 und 1962 Kreuzberger Bürgermeister) posthum zum neuen Namenspatron der Sportstätte (die mittlerweile noch für ca. 5.000 Zuschauer zugelassen ist).

Der heutige Heimverein Hilalspor wurde 1987 in Kreuzberg mehr oder weniger von besorgten Eltern mit türkischem Migrationshintergrund gegründet, um dem Nachwuchs eine Alternative zur blühenden Berliner Bandenkultur zu bieten. Leider folgten viele weiterhin falschen Vorbildern, aber für den Rest gab es jetzt Jugendfußball im Zeichen des Halbmonds (türkisch: Hilal) statt Jugendgangs im Zeichen der Halbwelt. Herrenmannschaften folgten alsbald und die Erste hat sich mittlerweile im gehobenen Berliner Amateurfußball etabliert. Mit der sechstklassigen Berlin-Liga dürfte man ganz zufrieden sein, während der heutige Gast vielleicht eine Etage höher anklopfen möchte. Die Reinickendorfer Füchse führen mit 24 Punkten aus neun Spielen die Tabelle an. Außerdem wurde im Berliner Verbandspokal bereits der ambitionierte Regionalligist BFC Dynamo ausgeschaltet.

Möglicherweise kann man in absehbarer Zeit wieder an die fetten Jahre im letzten Viertel des 20.Jahrhunderts anknüpfen. Ich hab‘ mich da nämlich mal in die Materie gefuchst und festgestellt, dass die Reinickendorfer von 1974 bis 1991 ununterbrochen in der drittklassigen Oberliga Berlin spielten. Dort konnte der Verein sogar zweimal Meister werden (1989 und 1990), verpasste die 2.Bundesliga jedoch jeweils in den Aufstiegsrunden. Bis 1998 blieb man noch drittklassig und durfte sich in der Regionalliga Nordost mit einigen Traditionsclubs aus den neuen Bundesländern messen. Die Füchse haben in den letzten Jahrzehnten außerdem etliche Fußballtalente hervorgebracht. Allen voran natürlich den Weltmeister Thomas „Icke“ Häßler. Aber auch Andreas „Zecke“ Neuendorf, Kevin-Prince Boateng, Benjamin Köhler, Änis Ben-Hatira, Chinedu Ede, Ashkan Dejagah oder Muhamed Bešić durchliefen zumindest zeitweise die Jugendabteilung der Füchse (um nur mal zu prominentesten Namen zu droppen).

Doch zurück in die Gegenwart… Da mein Magen wie Sau knurrte, gönnte ich mir noch vor Anpfiff als Frühstück eine Pita mit Sucuk und Salat. Ich zog nun einmal durch das Stadionrevier und markierte hier und da mal (in der Hopper-App), dass ich da war. Das anschließende Fußballspiel war zwar keine sportliche Exzellenz, aber für 6.Liga schon okay. Hilalspor hatte die favorisierten Gäste zunächst gut im Griff. Doch in der 43.Minute dachte sich Samir Werbelow „Ein Fuchs muss tun, was ein Fuchs tun muss“ und startete ein Solo über das halbe Spielfeld, welches er mit dem Tor des Tages abschloss.

In der Halbzeitpause organisierte ich mir einen türkischen Tee gegen die vormittägliche Kälte und sah anschließend die Bemühungen der Hausherren das Spiel noch zu drehen. Hilalspor versuchte viel und hatte mehr Spielanteile als die Füchse. Doch deren Verteidigung kooperierte wie ein gutes Rudel (merkwürdig, ich dachte Füchse sind gar keine Rudeltiere?) und im Zweifelsfall hielt ihr Schlussmann seinen Bau sauber. Aus Zeitgründen verließ ich dann bereits in der 80.Minute das Stadion, aber ein Tor verpasste ich dadurch nicht mehr.

Vom nahen S-Bahnhof Yorckstraße – dieser Yorck hat doch auch was mit den Befreiungskriegen zu tun, ich erkenne langsam ein Muster – ging es nun um 12:22 Uhr mit der S-Bahn nach Lichterfelde-Ost (Ankunft 12:33 Uhr). Dort musste ich 1,5 km durch das Herbstlaub eines Villenviertels spazieren, ehe ich 10 Minuten vor Anpfiff ein Billet (10 €) für das Stadion Lichterfelde löste. Denn das Dessert in meiner Menüfolge hieß SV Tasmania vs. FC Energie.
- 24.10.2021
- SV Tasmania Berlin – FC Energie Cottbus 2:1
- Regionalliga Nordost (IV)
- Stadion Lichterfelde (Att: 667)
Der 54. und somit Letzte der Ewigen Tabelle der 1.Bundesliga empfing den 36.Platzierten. Das glücklose Bundesligaabenteuer in der Saison 1965/66 hat jedoch wenigstens dafür gesorgt, dass Tasmania wirklich jedem deutschen Fußballfan ein Begriff ist. Neben dem letzten Platz in der Ewigen Tabelle, haben die Neuköllner zahlreiche Bundesliga-Negativrekorde inne. Unter anderem die wenigsten Saisontore (15), die meisten Gegentore (108), die wenigsten Punkte (10 nach der Drei-Punkte-Regel) und die meisten Niederlagen (28). Auch können die Tasmanen den Zuschauernegativrekord – abgesehen von Geisterspielen – einer Bundesligapartie vorweisen (827 zahlende Zuschauer gegen Mitaufsteiger Borussia Mönchengladbach).

Das Bundesligagastspiel der Tasmania stand aber auch wirklich unter keinem guten Stern. Ausgerechnet Hertha BSC, die „Tas“ 1963 bei der Bundesligagründung vorgezogen wurden (obwohl Tasmania sportlich besser war und solidere Finanzen auswies), war 1965 aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten zwangsabgestiegen. Nun war es politisch gewollt, dass trotzdem ein Team aus dem geteilten Berlin in der Bundesliga mitspielt. Dafür wurde die Liga sogar extra von 16 auf 18 Vereine aufgestockt. Der Berliner Regionalligameister Tennis Borussia und der Vizemeister Spandauer SV sollten oder wollten allerdings nicht hoch, so dass der Drittplatzierte zum Aufstieg per Dekret überredet wurde. Am 31.Juli 1965 entschied der DFB-Verbandstag schließlich formell, dass der SC Tasmania von 1900 in die Bundesliga aufgenommen wird.

Innerhalb weniger Tage musste die Tasmania nun einen großen Teil des Kaders, u. a. mit Hilfe der so genannten ADAC-Reiserufe, aus dem Urlaub zurückbeordern. So hörten die Spieler im Campingurlaub am Transistorradio plötzlich den öffentlichen Aufruf umgehend nach Berlin zurückzukehren. Dort blieben dem Verein 14 Tage für die Saisonvorbereitung und etwaige Transfers. Außerdem arbeiteten fast alle Spieler weiter in ihren angestammten Berufen (zumindest in Teilzeit), da niemand für mutmaßlich nur ein Jahr Profifußball eine gute Anstellung aufgeben wollte. Auch die Trainingsbedingungen waren nicht profitauglich und der Etat mangels potenten Geldgebern mit Abstand der niedrigste der Liga.

Nach dem unausweichlichen Abstieg blieb „Tas“ zunächst in der zweitklassigen Regionalliga Berlin konkurrenzfähig und qualifizierte sich 1969, 1971 und 1972 für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Jedoch hatte der Verein für die angestrebte Rückkehr ins Oberhaus den Weg der finanziellen Vernunft verlassen und massiv Schulden angehäuft. 1973 musste der SC Tasmania Konkurs anmelden und wurde aus dem Vereinsregister gelöscht. Deshalb ist es heute strenggenommen nicht mehr der selbe Verein, aber der 1973 neugegründete SV Tasmania Berlin übernahm seinerzeit die Mannschaften und das ideelle Erbe des Vorgängers. Man kämpfte sich relativ schnell zumindest in Berlins höhere Spielklassen zurück und mit dem erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Nordost gelang der „neuen“ Tasmania in diesem Sommer ein Meilenstein.

Deshalb müssen wir jetzt eine weitere Runde Berliner Stadionroulette spielen. Denn aufgrund der Anforderungen der Regionalliga Nordost hat der Club sein angestammtes Stadion in Neukölln (Werner-Seelenbinder-Sportpark) vorerst verlassen und tritt notgedrungen im Stadion Lichterfelde an. Hier kickt sonst Viktoria Berlin. Aber durch den Aufstieg in die 3.Liga muss deren 1.Herren diese Saison selbst im Exil antreten (Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark). Für die 4.Liga reicht das 1929 eröffnete Stadion Lichterfelde jedoch aus. Es verfügt über 4.300 Zuschauerplätze (davon 1.800 Sitzplätze), eine Flutlichtanlage und die Fantrennung ist baulich gewährleistet. Der entsprechende Gästesektor war heute oebndrein gut gefüllt. Ich denke mal rund 400 Cottbusser hatten den Weg nach Berlin gefunden. Ihr Auftritt war stimmungsmäßig solide und sorgte durchaus für annehmbare Fußballatmosphäre an diesem Sonntagmittag. Neben diversen Fangesängen über die Spieldauer verteilt, gab es zu Beginn eine schöne Schalparade und den mehrstrophigen Klassiker „Märkische Heide, märkischer Sand“.

Auch der kleine Fanblock der Tasmania schmetterte zumindest hin und wieder seine Schlachtrufe “Ra-Ra-Ra! Tasmania!” und “Heja, Heja, Neuköllner”, um die Mannschaft zu unterstützen. Vielleicht hat es den Aufsteiger wirklich ein wenig gepusht. Denn die Neuköllner retteten gegen zunächst klar überlegene Cottbusser ein 0:0 in die Halbzeitpause. Nach meinem obligatorischen Bratwurstsnack (3 €) wurde es dann ziemlich wild. Acht Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da eroberte Tasmanias Martin Kascha die Kugel im Mittelfeld und nach einem kurzen Solo nagelte er das Leder aus circa 30 Metern in den Torwinkel. Kandidat für das Tor des Monats, liebe Sportschau!

Als Robin Schultze in der 62.Minute auch noch auf 2:0 erhöhte, witterte der gegenwärtige Sechzehnte seine große Chance auf eine kleine Sensation gegen den aktuell Achten. Während Gästetrainer „Pelé“ Wollitz am Seitenrand wütete, sorgte Maximilian Pronichev in der 64.Minute wenigstens für den zeitnahen Anschlusstreffer der Lausitzer. Im letzten Spieldrittel warf Energie erwartungsgemäß alles nach vorne, doch die Neuköllner verteidigten jeden Millimeter Lichterfelder Rasen und hatten bei den Abschlüssen der Cottbusser weiterhin das nötige Quentchen Glück. So mussten die Lausitzer nach einem Zwischenhoch von sieben ungeschlagenen Pflichtspielen mal wieder eine Niederlage einstecken, während der Aufsteiger drei wichtige Punkte im Abstiegskampf errungen hat.

Nach dem Spiel spazierte ich wieder durch Lichterfelde und nahm 15:12 Uhr eine S-Bahn in die Innenstadt. Das Zeitfenster reichte zum Glück, um den Berliner Ostbahnhof anzusteuern. Dort sollte mein gebuchter ICE um 16:18 Uhr seine Fahrt beginnen. Da die DB App abermals eine hohe Auslastung anzeigte, wollte ich nicht mit 96 % der Reisenden am Berliner Hauptbahnhof zusteigen, sondern mir lieber schon vorab einen der wenigen noch nicht reservierten Plätze schnappen. Klappte hervorragend, so dass ich die zwei Stunden Reisezeit nach Hildesheim im Gegensatz zu vielen anderen Reisenden bequem sitzen konnte.

War alles in allem ein formidables Wochenende in Berlin (und Babelsberg). Okay, als ich Kassensturz machte, stellte ich fest, dass ich insgesamt 300 € für diesen Trip aufgewendet habe. Ziemlich genau 200 € für die Bahnreise, Hotel und Eintrittskarten, 18,80 € für den ÖPNV in Berlin und rund 85 € für Essen und Trinken. Für das Geld sind wir „früher“ für ein Wochenende nach London, Stockholm oder Lissabon geflogen… Aber egal. Denn das ganze Vermögen, welches während der Lockdowns zwangsweise angespart wurde, muss selbstverständlich wieder in den Wirtschaftskreislauf.