Ein Wochenende in Bamberg… war eigentlich schon für März geplant, um das Vaterglück eines Kumpels zu begießen. Aber ihr wisst ja, im März 2020 ging es plötzlich nur noch darum irgendwo Klopapier zu bekommen und an Reisen war vorerst nicht zu denken. Also wurde der Trip nach Bamberg (mit Storno-Option) lieber auf Anfang Oktober verlegt. Das passte mir ganz gut, da ich vom 28.September bis 9.Oktober eh noch zwei Wochen Urlaub hatte. Die erste Woche verbrachte ich zunächst vorwiegend im Harz und machte mit der Familie ordentlich Wanderkilometer zwischen Altenau und Braunlage (u. a. ging es hinauf zur Wolfswarte und auf die Achtermannshöhe). Mit acht neuen Wanderstempeln im Pass der „Harzer Wandernadel“ ging es schließlich am Freitag den 2.Oktober gegen Mittag gen Kassel. Dort vereinigten sich InterCityBerger, Johnny Power und ich mit unserem in NRW wirkenden Kumpel Kräftchen. Zu viert ging es in einem Auto weiter nach Bamberg.

Die malerische Stadt an der Regnitz wurde nachmittags erreicht und die gebuchte Airbnb-Bude konnte per Schlüsselbox kontaktlos bezogen werden. War eine große, aber etwas abgerockte Wohnung, welche uns für das Wochenende rund 200€ kostete. Nach der Aufteilung der Schlafgelegenheiten, ging es sogleich in die circa 1.989 Meter entfernte Altstadt. Wir kamen aus Richtung Wunderburg und daher war das erstbeste altstädtische Wirtshaus das „Zum Sternla“ in der Langen Straße. Dort waren zwar alle Tische reserviert, aber wenigstens bis 19 Uhr konnte man uns einen davon zur Verfügung stellen.

Im ältesten Wirtshaus von Bamberg (Baujahr 1380) wird zwar erst seit 2019 eigenes Bier gebraut (vorher ließ man sich fremd beliefern), aber laienhaft schmeckte das Sternla Zwickelbier keineswegs (0,5l für 3,40€). Außerdem ließen wir uns wahlweise Schäuferla (mit Kloß & Kraut) oder Pfannenschnitzel (mit Bratkartoffeln & Salat) für 12,50€ bzw. 13,50€ schmecken. Ich gehörte zur Sektion Schnitzel und sehr angetan vom Geschmack und der Größe der Portion. Nebenbei kamen wir zwangsläufig mit der bayrischen Pandemieprävention in Berührung. Einer pro Tisch hinterlässt Namen und Telefonnummer und schreibt ggf. noch dazu, wie wie vielen Personen er am Tisch sitzt. Also nicht so streng wie in Niedersachsen, wo die Tische durchnummeriert sein müssen und jeder Gast Namen, Anschrift und Telofonnummer / E-Mail-Adresse hinterlassen muss.

Gut gestärkt ging es weiter zum Brauhaus „Schlenkerla“. In dieser Traditionsbrauerei (seit mindestens 1405 Braustätte, seit 1866 im Besitz der Familie Graser), angrenzend an ein altes Domikanerkloster und mit Biergarten im Klosterhof, wird das bekannteste Rauchbier der Stadt ausgeschenkt. Aecht Schlenkerla Rauchbier hatte ich vor vielen Jahren schon mal auf einem Bierfest probiert und für äußerst gewöhnungsbedürftig befunden. Auch mein nun etwas reiferer Gaumen wollte dieses Urteil nicht revidieren. Insgesamt fand sich in unserem Quartett kein Rauchbier-Freund, aber wer in Bamberg kein Rauchbier getrunken hat, war einfach nicht in Bamberg. Fakt!

Die Bamberger Bierspezialität bekommt ihren rauchigen Geschmack übrigens durch die Trocknung des Malzes über offenem Feuer. Eine traditionelle Methode, die früher – sofern Lufttrocknung nicht möglich war – üblich war, aber technisch durch gas- oder ölbefeuerte Heizanlagen überholt wurde. Doch im „Schlenkerla“ hält man an der rauchigen Tradition bis heute fest. Angeblich soll man nach dem allerersten Rauchbier sofort ein, zwei weitere Krüge ordern und wird dann doch noch Fan. Aber wir hielten das für einen billigen Marketingtrick und stiegen lieber auf Kräusen um. Schmeckte uns schon besser.

Nach den zwei „Seidla“ (so nennen die Franken ihre Halblitergebinde) im „Schlenkerla“ wollte wir das nächste Wirtshaus ansteuern. Die Gaststuben in der direkten Nachbarschaft, wie das „Ambräusianum“, waren jedoch bis auf den letzten Sitzplatz ausgelastet. Letztlich bekamen wir noch einen Tisch im „Ahörnla im Sand“. Auch diese Gaststube beruft sich auf mittelalterliche Tradition. Bereits 1366 wurde das Gebäude erstmals als „Putnerhaus zum Eychhorn“ schriftlich erwähnt. Seitdem war es fast immer im Besitz von Putnern (Fassbindern) oder Brauern. 1450 ist erstmals eine Gastwirtschaft urkundlich belegt.

Mittlerweile wird nicht mehr im „Ahörnla“ selbst gebraut, doch die aktuellen Betreiber lassen anderswo leckeres Lager und Pils nach alten Rezepten brauen, welches es für 3,40€ pro Seidla frisch vom Fass gibt. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Schnäpsen und weiteren alkoholischen Getränken. Wer Bock auf etwas Abwechslung hat, zapft selbst am Tisch aus kleinen 10l-Fässern oder leiht sich vom Thekenpersonal „Looping Louie“ aus, um es als Trinkspiel zu missbrauchen. Das Publikum war jünger als im „Sternla“ oder „Schlenkerla“, die Musik laut und die Stimmung relativ ausgelassen. Ergo durchmischte sich trotz Rumsteh- und Tanzverbot auch hier das Publikum zu später Stunde. Aber geschätzt ein Viertel aller Gäste waren dem Betreiber ja für den Fall der Fälle namentlich bekannt. Immerhin.

Ich möchte nicht in einem bayrischen Gesundheitsamt für die Nachverfolgung zuständig sein, wenn ein Infizierter mitteilt, dass er am vergangenen Wochenende in sechs Bamberger Brauhäusern war und damit so ungefähr 1.000 potentielle Kontaktpersonen vorhanden sind, wovon die Wirte aber zunächst nur ein Viertel der Namen und Telefonnummern liefern können und davon nochmal die Hälfte Karlheinz Pflipsen, Olaf Marschall oder Wolfgang Feiersinger heißt und als Telefonnummer 0815/13891989 angegeben hat. Allerdings hat Bamberg gegenwärtig auch eine sehr niedrige Inzidenz und es war nun nicht so, dass in den Gasthäusern wilde Partys gefeiert wurden. Aber ich finde, wenn schon Maßnahmen, warum dann nicht wenigstens so effizient wie möglich?

Auf jeden Fall war es ein lustiger Abend, quasi Urlaub von den Sorgen der letzten Zeit. Gegen 2 Uhr brachen wir schließlich unsere Zelte im „Ahörnla“ ab und wankten heiter zur Unterkunft. Es gab noch einen Dönerstopp in der Langen Straße und dann wurde dem Körper eine sieben- bis achtstündige Ruhephase spendiert. Jener Schlaf, sowie ausreichend Wasser und Elektrolyte, sorgten dann auch dafür, dass man am Samstagmorgen nicht so viele Nachwirkungen der fünf Liter des Vorabends 5 Liter Bier spürte.

Stattdessen waren wir für den einzigen vollständigen Reisetag in Bamberg voller Tatendrang und schmiedeten fleißig Pläne. Nicht in die engere Auswahl schaffte es dabei der Fußballsport. Um 14:00 Uhr wäre zwar FC Eintracht Bamberg versus TSV Abtswind (Bayernliga) im theoretisch bis zu 22.600 Zuschauer fassenden Fuchs-Park-Stadion möglich gewesen (den Ground kann man schon mal machen), doch da mein Äkquivalent zu Gareth Bales Prioritätenliste „Wales. Golf. Madrid. (In that oder)“ nun mal „Tourism. Booze. Groundhopping. (In that order)“ ist, wollte ich nicht zwei bis drei Stunden meines Bamberg-Aufenthalts für Fußball unter Pandemie-Bedingungen opfern.

Stattdessen planten wir eine 12km-Wanderung mit zahlreichen Stopps in Biergärten und Brauhäusern durch das Stadtgebiet, welche einen halben Tag beanspruchen würde. Außerdem sollten wir heute noch Verstärkung durch Hubert bekommen (dessen Nachwuchsglück der Aufhänger der Reise war). Berufliche Verpflichtungen bis Freitagabend ließen für ihn jedoch keine frühere Anreise sinnvoll erscheinen. Bringt ja auch nichts, wenn du Freitagabend gegen 23 Uhr nüchtern noch für zwei Stunden dazu stösst. Oder?

Circa 10:15 Uhr brachen wir erstmal zur nahen Brauerei „Keesmann“ auf, die pünktlich bei unserer Ankunft um 10:30 Uhr ihre Pforten öffnete. Diese Brauerei wurde 1867 von Georg Keesmann gegründet und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Kollege Hubert war auch gegen 10:30 Uhr in Bamberg und steuerte sofort den Biergarten der Brauerei an. Wir orderten alle ein Seidla mit Pils (diese in Franken nicht so verbreitete Brauart ist die Spezialität bei „Keesmann“), obwohl Kräftchen eigentlich lieber erstmal einen Kaffee wollte. Der kernigen Bedienung Maria fielen bei dieser Bestellung glatt die Augen aus dem Kopf. „Die Kaffeemaschine läuft noch nicht. Zur Zeit gibt es nur Bier.“ Gute Frau, die nun selbstverständlich fünf Seidla servieren durfte.

Außerdem gab es fünfmal das sehr leckere Cordon Bleu als spätes Frühstück oder vorgezogenes Mittagessen. Gefüllt war der panierte Schnitzeltraum mit einer Käse-Senf-Sauce, Schinkenspeck und Kräutern. Dazu wurde gemischter Blattsalat und sehr leckerer fränkischer Kartoffelsalat (lauwarm) gereicht. War seine 13,50€ wert.

Nach dem Essen manövrierten wir uns wieder in die Altstadt, die natürlich auch bei Tageslicht eine gute Figur macht. Eigentlicher Start unserer Wanderrunde wäre nun das Alte Rathaus gewesen, doch wir schafften es zunächst nur bis zur Außenbestuhlung des Restaurants „Weinfass“ am Ludwig-Kanal. Dort wurde uns ein Erzeugnis der Bamberger Brauerei „Fässla“ gereicht und beim Verzehr schauten wir den fränkischen Gondolieri bei ihrem Tagwerk zu.

Dieses Bamberg ist schon so ein kleines Fachwerk-Venedig, was wir uns wenig später weiter veranschaulichten. Der erstbeste Palazzo, das Residenzschloss Geyerswörth, war zwar leider eingerüstet, aber dafür präsentierte sich das Alte Rathaus in voller Pracht (siehe Titelbild). Es wird beidseitig von der Regnitz umspült und ist über zwei Brücken mit der Altstadt verbunden. Das imposante Bauwerk wurde im Wesentlichen zwischen 1461 und 1467 errichtet und ersetzte einen mittelalterlichen Vorgängerbau. Das eigentlich gotische Rathaus wurde dann im 18.Jahrhundert nochmal barockisiert und bekam dabei u. a. erstmals seine schönen Fassadenmalereien.

Nach der Begutachtung des Rathauses, ging es runter ans Ufer der Regnitz und wir genossen das Panorama der gegenüberliegenden Häuserzeilen. Jene Fischerhäuser aus dem 17.Jahrhundert nennt man „Klein Venedig“. Nach den obligatorischen Erinnerungsfotos, wurde es erstmals etwas anstrengend. Wir streiften noch den Dom und die Neue Residenz und dann ging es auf dem Benediktinerweg hinauf zum Kloster Michaelsberg. Von den umliegenden Michaelsberger Gärten hatten wir dabei nochmal einen exponierten Ausblick über die Regnitz und die Altstadt.

Das Kloster war leider ebenfalls gegenwärtig eingerüstet und das darin befindliche „Fränkische Brauereimuseum“ reizte uns heute nicht wirklich, so dass wir doch schnell weiterzogen. Es wurden weitere Höhenmeter gemacht. Erst ging es hinauf zur Villa Remeis und von dort durch die Lorbersgasse in den Teufelsgraben. Die städtische Bebauung endete langsam und einen Bach entlang quälten wir uns durch nette Natur, zugleich ökologischer Lehrpfad, zur Altenburg hoch.

Am Ziel, auf 386 Metern ü. NN, hatte man einen schönen Ausblick auf Bamberg. Außerdem schauten wir uns die im frühen 12.Jahrhundert erbaute Altenburg mal genauer an. Zwischen 1305 und 1553 war diese Burg Residenz der Bamberger Fürstbischöfe. Später fand unter anderem der Romantiker E. T. A. Hoffmann in einem der Türme sein Refugium. Das erinnerte mich daran, wie ich Hoffmanns „Sandmann“ in der 12.Klasse erst während der Klausur las und trotzdem 11 Punkte auf meine Arbeit bekam. Die Strategie empfehle ich der heutigen Schülergeneration jedoch nur bei besonders kurzen Werken („Der Sandmann“ hat nur etwa 60 Reclamseiten).

Natürlich musste auch noch eine Runde Bier aus der Burgschänke entführt werden. In Bambergs höchstem Biergarten genossen wir jeder ein Seidla von Weyermanns Lager hell (Weyermann ist eigentlich eine große Mälzerei in Bamberg, die aber auch nebenbei eigene Biere braut). Mit dem letzten Schluck des Lagerbieres konnten wir übrigens auf den just errungenen Derbysieg von Hannover 96 anstoßen (4:1 gegen Eintracht Braunschweig). Der ein oder andere Wettschein ging dadurch auf.

Die aufgezogenen dunklen Wolken, die nun eigentlich über Braunschweig hätten hängen müssen, motivierten dazu zügig ein Dach über dem Kopf zu suchen. Über die Panzerleite ging es von der Altenburg hinunter zum Laurenziplatz, wo mit der Brauerei „Greifenklau“ die nächste Einkehrmöglichkeit auf uns wartete. Das „Greifenklau“ wurde 1719 vom damaligen Bamberger Domkapitular Franz Friedrich von Greifenklau gegründet. Seit 1914 befindet sich die Brauerei im Besitz der Familie Brockard und der Seniorchef ließ es sich nicht nehmen Rede und Antwort an unserem Tisch zu stehen. Dabei referierte er leidenschaftlich über das Brauen und seine Braustätte. Guter Mann!

Dass die Bergsteigerschnitzel hier vorzüglich schmeckten, rundete den Besuch nochmal ab. Die Schnitzel waren mit Käse, Kräutern und Egerlingen gefüllt und kamen in Begleitung von Blattsalat und Kartoffelsalat (13€). Weil es zwischenzeitlich tatsächlich kräftig regnete, wurden es insgesamt drei Seidla pro Kopf im „Greifenklau“ und der nächste geplante Stopp, der Biergarten der Brauerei „Spezial“ auf dem Stephansberg, fiel aus.

Stattdessen spazierten wir auf 18 Uhr direkt zu „Klosterbräu“ an der Oberen Mühlbrücke. Dabei handelt es sich angeblich um die älteste Brauerei der Stadt. Sie wurde 1533 als Fürstbischöfliches Braunes Bierhaus gegründet. Weil die Braustätte jedoch schon 1333 erstmals urkundlich erwähnt wurde, darf man den begehrten Titel „Älteste Brauerei Bambergs“ tragen. Im „Klosterbräu“, dessen Name auf das benachbarte Franziskanerkloster zurückgeht, gibt es als Spezialität untergäriges Braunbier, welches wir uns auf der Terrasse schmecken ließen. Drinnen gab es derweil ohne Reservierung keine Chance auf einen Platz. Das wird an diesem Samstagabend mutmaßlich in allen Brau- und Gaststuben der Altstadt so gewesen sein.

Also durchaus begründet hatten wir für 19 Uhr einen Tisch im „Ahörnla im Sand“ reserviert. Als wir dort pünktlich ankamen und feststellten, dass unser Tisch zwar quasi eine eigene Theke hatte (wir waren oben im Braumeisterzimmer), aber dafür isoliert vom Rest des Hauses war, wollten wir gern noch wechseln. Aber nichts zu machen, denn auch im „Ahörnla“ war heute jeder Tisch reserviert. Gut, dass uns die bereits am Vorabend stark frequentierte Altstadt zu einer Reservierung motiviert hatte. Also, egal ob Pandemie oder nicht; für Samstagabend sollte man immer dort reservieren, wo man den Abend langfristig verbringen will. Das beliebte Umherziehen von Brauerei zu Brauerei dürfte dagegen nur mittags und nachmittags vernünftig klappen. Zumindest solange weiterhin pandemiebedingt keine Stehplätze erlaubt sind und ebenso weniger Tische als normal aufgestellt werden dürfen.

Im „Ahörnla“ wurden die nächsten Stunden diverse Seidla gestemmt und da unser Tisch so schön eingedeckt war, studierten wir auch mal die Speisekarte. Die hob sich doch deutlich von der Konkurrenz ab. Mediterrane Bowl mit sautierter Garnele, Sashimi vom Biolachs, Variation vom Bioblumenkohl mit Macadamianuss… So etwas wie Schäuferla, Leberkäse, Haxe usw. suchte man vergeblich. Passte nicht wirklich zum Publikum (jedenfalls unserer bescheidenen Meinung nach). Wir freuten uns, dass wir das Abendessen schon im „Greifenklau“ vorgezogen hatten und schlugen erst wieder zu, als das „Ahörnla“ gegen 21:30 Uhr die Nachtkarte auslegte. Die kannten wir schon vom Vorabend und die bot deftige fränkische Imbisskost wie Leberkäsbrödla, Pulled-Schäuferla-Wrap oder Gelbwurstbrödla (meine Wahl).

Gegen 23 Uhr konnten wir doch noch zu einem Tisch im belebten Erdgeschoss wechseln. Hier tobte im Rahmen des Coronamöglichen wieder der Bär und wir kamen – natürlich nur aus sicherer Distanz – auch noch mit den Einheimischen ins Gespräch. Sie sagten uns, dass hier normal an Wochenenden kaum Tische stehen und der Laden immer brechend voll ist. Nichtsdestotrotz durchmischten sich auch an diesem Abend Damen- und Herrengruppen im „Ahörnla“. Es galt im liberalen Bayern schließlich, wie schon erwähnt, nur eine Sitzpflicht, aber keine feste Tischzuweisung.

Übrigens eskalierte es in dieser Nacht in einer anderen Bamberger Gaststätte. Dort feierten laut Polizeiangaben 60 Menschen auf engstem Raum und ohne Hygienekonzept. Bei einer Polizeikontrolle sollen die Beamten bepöbelt und mit Getränken übergossen worden sein. Als die Polizei die Party auflösen wollte, soll entsprechend teils erheblicher Widerstand geleistet worden sein. Ein Gast hat laut polizeilicher Darstellung sogar gedroht sich umzubringen und biss sich mehrfach in den eigenen Arm. Außerdem soll es bei einer Kontrolle in einem Bamberger Hotel ebenfalls tumultartig geworden sein. Der Hotelier warb laut Polizeimeldung mit dem Schriftzug „Es sind auch Gäste ohne Mund-Nasen-Schutz willkommen“, was einen besorgten Gast veranlasste die Polizei zu rufen. Bei der folgenden Kontrolle stellten die Beamten diverse Verstöße fest und Handgreiflichkeiten sollen für vier leicht verletzte Polizisten gesorgt haben.

Gegen 1 Uhr nachts hätten wir garantiert keinen erheblichen Widerstand bei einer etwaigen Polizeikontrolle im „Ahörnla“ geleistet. Der erste schlief sogar schon. Zeit also, um so langsam aufzubrechen. Ich selbst konnte mich auch nicht mehr von einer gewissen Bettschwere freisprechen. War schließlich ein langer und alkoholreicher Tag. Es gab noch den obligatorischen Betthupferl-Döner und gegen 2 Uhr dürften die Jungs vom Sägewerk geschlossen zur Nachtschicht angetreten sein.

Am Sonntagvormittag ergab die Internetrecherche leider keine brauchbaren Frühstücksoptionen und bis zu den Brauhaus- und Biergarten-Öffnungen um 12 Uhr wollten wir auch nicht mehr warten. Also ging es zeitnah auf die Autobahn und in Schweinfurt nochmal zu McD frühstücken. Gegen 14 Uhr war ich schließlich auf dem heimischen Sofa und beschloss Bamberg in meine Liste der bereisenswerten Städte aufzunehmen. Allein schon weil ihr tropisches Spaßbad „Bambados“ heißt. Ich liebe einfach schlechte Wortspiele.