Coimbra & Leiria 03/2018

  • 03.03.2018
  • União Leiria – AD Fornos de Algodres 4:0
  • Campeonato de Portugal Prio (III)
  • Estádio Dr. Magalhães Pessoa (Att: 168)

Sonnabend. Urlaub. Doch der Wecker klingelt trotzdem um 6:00 Uhr morgens. Das ist Schneppe Tours! Der Reiseleiter hatte sich nämlich überlegt, dass heute ein Tagesausflug in die Städte Coimbra und Leiria eine gute Sache wäre. Daher sollte um 7:15 Uhr ein Bus, mit uns als Insassen, von Porto nach Coimbra rollen. Die Fahrzeit beträgt zwar nur 1,5 Stunden, doch die frühe Abfahrt war den 90 Minuten Fußball geschuldet, die ich im Estádio Cidade de Coimbra (EM-Stadion 2004) verfolgen wollte. Das Zweitligaspiel von Academica de Coimbra gegen FC Penafiel war nämlich bereits für 11:15 Uhr angesetzt und im Vorfeld sollte schon noch etwas Zeit für Frühstücken und Sightseeing sein. So war jedenfalls der Stand der Dinge eine Woche zuvor. Nachdem der Bus gebucht war (9,40 € pro Person), wurde das Topspiel vom Zweiten (Coimbra) gegen den Vierten (Penafiel) allerdings noch kurzfristig auf Sonntag 15 Uhr verlegt. Da habe ich also leider mit Zitronen gehandelt.

Welcome to Coimbra

Ich hatte mit deutlichem Unmut der Bande gerechnet, da das frühe Aufstehen nun noch sinnloser erschien. Doch die Mitreisenden freuten sich diebisch, dass mein „Scheißspiel“ ausfällt und hielten das wohl für genug Strafe. Ich war auch wirklich sichtlich angefressen darüber, dass mein EM-Stadion-Doppler Coimbra und Leiria geplatzt war. Damit würde ich die Reise nur mit sieben und nicht mit acht von zehn Spielstätten der EM 2004 in meiner persönlichen Stadionstatistik beenden (neben dem in Coimbra, fehlen noch das Estádio do Bessa in Porto und das Estádio Municipal in Aveiro). Wahrscheinlich steckt in mir doch ein kleiner Groundhopper, denn anders kann ich mir die gebotene emotionale Angriffsfläche ob dieses Umstandes nicht erklären.

Unterwegs im Dschungel

Das Wetter war auch gar nicht mal so geil und ähnlich trüb wie mein Gemüt. Aber man muss natürlich trotzdem was aus dem Tag machen und Coimbra hatte schon letztes Jahr Lust auf mehr gemacht. Also spazierten wir nach der Ankunft zunächst in den justement (9 Uhr) geöffneten botanischen Garten der Stadt (Jardim Botânico da Universidade de Coimbra). Der waldige Teil des Parks machte beim heutigen Wetter einen auf Regenwald und der Barockgarten überzeugte mit seiner Geometrie und seinen Brunnen, Treppen und Statuen aus eben jener Barockzeit.

Barockgarten mit Aquädukt im Hntergrund

Nachdem danach die benachbarten Sehenswürdigkeiten Aquädukt und JP2-Statue abgehakt waren, ging es durch den nächsten Park zur auserwählten Frühstücksgelegenheit. Am Ende des Parque Santa Cruz erwarte uns das Café Atenas mit Bifana (vereinfacht: Schnitzelbrötchen) und Tosta Mista (vereinfacht: Schinken-Käse-Sandwich). Das ist dort beides richtig gut und der obligatorische Espresso durfte auch nicht fehlen. Außerdem studierten wir die heutige Ausgabe der Fußballtageszeitung A Bola. Die hatten 17 Seiten Nachberichterstattung zum gestrigen Spiel FC Porto versus Sporting. Die Fußballbegeisterung in Portugal ist schon sehr hoch. Ob wohl gerade irgend ein TV-Sender live sendet, wie der Mannschaftsbus des FC Porto am Morgen nach dem Topspiel zur Waschanlage fährt?

Bifana deluxe mit Schinken und Ei

Nach dem Frühstück steuerten wir über den Praça da República (Platz der Republik) das Universitätsviertel an. Da Coimbra wie gefühlt jede portugiesische Stadt hügelig ist, musste dafür eine für portugiesische Rocky Balboas taugliche Freitreppe gemeistert werden, an deren oberem Ende der königliche Universitätsgründer Dom Dinis I de Portugal monumental grüßt. Gibt es eigentlich viele Fitnessstudios in Portugal? Brauchen täte man sie nicht unbedingt, sofern man sich im Alltag gerne unmotorisiert fortbewegt.

Biblioteca Joanina

Oben überbrückten wir den ersten richtigen Regenguss des Tages in der barocken Biblioteca Joanina (Universitätsbibliothek von Coimbra). Regale aus Rosen- und Ebenholz beherbergen rund 300.000 Bücher. Gold, Stuck und Malereien machen die von König João V de Portugal 1717 in Auftrag gegebene Bibliothek zu einem regelrechten Palast des Wissens. Ein architektonisches Meisterwerk und gewiss eine der schönsten Bibliotheken der Welt.

The Harry Potter Army

Auch der Rest des historischen Campus der altehrwürdigsten Universität Portugals (gegründet 1290) sollte nicht zu kurz kommen. Dabei wurden wir uns auch gewahr, wo die Erfolgsautorin J. K. Rowling sich für die Schuluniformen von Hogwarts in ihrem Harry-Potter-Universum inspirieren ließ. Tragen doch die Studenten Coimbras schwarze Umhänge wie die Pennäler der fiktiven Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry. Da Rowling bei der Entstehung ihres Erstlingswerks im nahen Porto lebte, liegt die Beeinflußung nahe.

Der Glockenturm der Universität

Ebenso trägt ihre Romanfigur Salazar Slytherin sicher nicht aus Zufall den Familiennamen des portugiesischen Diktators António de Oliveira Salazar als Vornamen. Salazar studierte und lehrte übrigens an der Universität Coimbra. Als er später die Macht in Portugal übernahm und das Land zu einem faschistischen Ständestaat umbaute (dem Estado Novo), gab es zwar nicht die rassistischen Auswüchse anderer zeitgenössischer europäischer Diktaturen, doch Salazar legte Wert auf das katholische Bekenntnis aller Staatsbürger und die Reinheit der portugiesischen Sprache. Daher ist der Name Salazar vielleicht gar nicht so unpassend für einen Zaubermeister, der nur reinblütigen Abkömmlingen von Hexen und Zauberern die Magie lehren will.

Coimbras neue Kathedrale

Nachdem wir noch aus Versehen in eine katholische Studenten-Andacht huschten und mit Mühe den Verlockungen der in Knoblauchduft gehüllten Mensa widerstanden, verließen wir den Campus wieder und widmeten uns der Altstadt Coimbras. Bei mir als Kathedralen-Nerd durften natürlich weder die neue, noch die alte Kathedrale der Stadt fehlen. Die Sé Nova de Coimbra grenzte gleich an die Medizinische Fakultät der Universiät und war urspünglich eine Jesuitenkirche (begonnen im späten 16.Jahrhundert, vollendet im 17.Jahrhundert). Nach dem Verbot des Jesuitenordens in Portugal (1759) wurde die Kirche zum Bischofssitz der Diozöse Coimbra. Zuvor war die Sé Velha de Coimbra die Kathedrale des Bistums (mittleres 12.Jahrhundert begonnen, frühes 13.Jahrhundert vollendet), deren Hauptportal auch das Titelbild dieses Berichts ziert.

Rückansicht der alten Kathedrale von Coimbra

Zur alten Kathedrale mussten wir nun ein wenig bergab spazieren und konnten dann jene wie ein Bollwerk wirkende Kirche bewundern. Dieser bauliche Charakter spiegelt sehr gut das Zeitalter der Reconquista wieder, als Portugal sich im 12.Jahrhundert vom Joch der muslimischen Mauren befreit hat und überall im Land Burgen und zinnenbewehrte Kirchen gebaut wurden. In dieser Epoche war Coimbra übrigens auch von 1143 bis 1256 die zweite Hauptstadt Portugals (die erste war Guimarães von 1139 bis 1143).

Die Gassen der Altstadt

Nach dem sakralen Höhepunkt der Tour schlängelten wir uns weiter durch die gewundenen Gassen der Altstadt in die Baixa (Unterstadt) hinunter. Ein Highlight war auf jeden Fall noch der Praça Oito de Maio. Hier findet man neben zahlreichen Cafés und Souvenirläden auch das Rathaus der Stadt und vor allem das Kloster Santa Cruz. Das ist nicht nur ein prächtiges Bauwerk im Stile der Manuelinik (Portugals exklusive Sonderform der Spätgotik), sondern auch die Grabstätte der beiden ersten portugiesischen Könige Dom Afonso Henriques und Dom Sancho.

Praça de Maio

Wir flanierten anschließend noch ein wenig durch die labyrinthähnliche Unterstadt und kehrten letztlich regenbedingt gegen 12:30 Uhr in eine Gaststube ein. Im Café da Loja genossen wir zur Belohnung für die geleisteten Meter erstmal eine Flasche Vinho Verde (8 €). Das ist nicht grüner Wein, wie der Name vermuten lässt, sondern es handelt sich um jungen Wein aus den niederschlagsreichen und daher sehr grünen Anbaugebieten Nordportugals. Der leicht prickelnde Wein sollte uns die Zeit während des schlechten Wetters vertreiben, aber wirklich niederschlagsärmer wurde es in der nächsten halben Stunde nicht.

Zeit für Vinho Verde

Also kehrten wir trotz Regen nochmal zum Praça Oito de Maio zurück. Denn bei unserer weiteren Recherche nach gastronomischen Optionen wurden wir auf das Café Santa Cruz aufmerksam, wo förmlich gekleidete Kellner uns sogleich einen Tisch in dem ursprünglichen Kirchenbau zuwiesen. Eine kleine Bühne, die offenbar später noch für eine Lesung genutzt werden sollte, wies bereits darauf hin, dass sich so ein wenig um das Café der Intellektuellen in Coimbra handeln könnte.

Deckengewölbe des Café Santa Cruz

Und siehe da, das Café hat sogar einen eigenen (deutschsprachigen) Wikipedia-Artikel, der unsere Vermutung bestätigte (Zitat: „Es verdankt die internationale, touristische Bekanntheit seiner Bauweise als früherer Kirche direkt neben dem Kloster Santa Cruz. In Coimbra selbst ist das Café dagegen vor allem als ein traditionelles Café der Bohème und der Intellektuellen bekannt.“). Das Geschäft mit dem Tourismus scheint dem Haus definitiv nicht fremd und so war schon alles etwas höher bespreist, als im vorherigen Café. Nichtsdestotrotz gönnten wir uns neben einer weiteren Flasche Vinho Verde für 15 € auch noch einen kleinen Teller mit Käse und Schinken für 8 €.

Wein, Käse und Schinken im Café Santa Cruz

Für das richtige Mittagessen kam der Laden preislich nicht in Frage und wir suchten etwas in der Nähe des Busbahnhofs, wo um 15:30 Uhr unser Bus nach Leiria losrollen sollte. Mit dem Restaurant Garfinho à Portuguesa wurden wir gegen 14 Uhr mehr als befriedigend fündig. Das war wieder Portugal von seiner absoluten Schokoladenseite. Das Menu do Dia kostete schmale 7,50 €. Für das Geld gab es nun eine Vorsuppe (Gemüsesuppe), Brot, einen Hauptgang (aus sieben möglichen wählten wir der Einfachheit für alle Lombo Porco Assado no Forno), ein Getränk, ein Dessert, sowie einen Kaffee zum krönenden Abschluss.

Im Garfinho à Portuguesa wurde gut aufgetischt

Alles schmeckte wirklich köstlich und nicht ohne Grund bekamen wir glücklicherweise den letzten freien Tisch im Lokal. Außerdem dürfte die Eröffnung oder die letzte große Renovierung noch gar nicht lange her sein. Alles wirkte neu, modern, hell und freundlich. Da die Liter-Karaffe Vinho Verde nur 5 € kostete, blieben wir mit weiterem Wein bis 5 Minuten vor Busabfahrt und hetzten dann die 500 Meter zum abfahrbereiten Bus. Für mich gar nicht so leicht, da ich kurz zuvor drei der vier Desserts verschlingen musste (das war ich von meiner Schokoladenseite).

Schweinelendensteaks mit Reis und Kartoffeln

45 Minuten sollte der Bus laut Fahrplan für die 75 km lange Strecke benötigen und kostete 7,40 € pro Person. Wie auch bei den anderen beiden Busreisen des Tages wurde auf das Unternehmen Rede Expressos gesetzt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist echt top und ich greife nicht ohne Grund schon bei der dritten Portugalreise in Folge auf ihre Busse zurück. Die haben ein dichtes und landesweites Liniennetz mit guter Taktung, modernen und bequemen Bussen, Free Wi-Fi, Steckdosen und freundlichen Fahrern.

Leirias Kathedrale

Leiria wurde planmäßig erreicht und als erstes steuerten wir zielsicher die Kathedrale der 15.000-Einwohner-Stadt an. Sé Catedral de Nossa Senhora da Conceição (quasi die Kathedrale unseren lieben Frau der unbefleckten Empfängnis) ist eine Renaissancekirche aus dem 16.Jahrhundert. Etwas Herausragendes hat die Kathedrale für Touristen oder Architekturfreunde nicht zu bieten, aber wenn sie schon auf dem Weg vom Busbahnhof zur Burg liegt, kann man natürlich mal reinschauen.

Estádio Dr. Magalhães Pessoa

Wir quälten uns natürlich alsbald den Burgberg hoch (wie gesagt, jede Stadt in Portugal scheint hügelig zu sein), um Leirias Wahrzeichen zu begutachten. Bei der Frage ob rechts hoch oder links hoch, entschieden wir uns aus Ortsunkenntnis für den längeren Weg zum Haupteingang. Der erlaubte zwar schon mal einen Blick auf das EM-Stadion, verzögerte jedoch, wie auch eine unnötige Querfeldein-Episode, die Ankunft am Eingang.

Burgberg von Leiria

Da die Burg in den Wintermonaten bereits um 17 Uhr für Besucher ihre Pforten schließt, wollte man uns logischerweise um 16:45 Uhr nicht mehr hineinlassen. Sehr schade, handelt es sich doch um eine von den mittelalterlichen Burgen Portugals, die im „Land der Burgen“ nochmals herausragen. Alternativ kehrten wir nun nebenan bei der Acrenarmo – Associação Cultural e Recreativa ein, denn da war gut was los. Ein richtig kommerzielles Café war das allerdings nicht, sondern mehr so ein Kultur- und Freizeitheim. Die Gestaltung und das Publikum ließen einen Afrikabezug plausibel erscheinen und bei einem Weißwein für 1 € pro Glas und diversen Gratis-Knabbereien stellten wir fest, dass es sich um den Kultur- und Freizeitverband der ehemaligen Bewohner von Mosambik handelte.

Eines der Burgtore

Im Kellergeschoss war sogar eine Feier mit lauter Musik zu der wir uns eingeladen fühlen sollten, doch um 18 Uhr stand ein „Fußballfest“ auf dem Programm, weshalb wir nach zwei Gläsern Wein wieder schieden. Am Eingang des bunten Fußballtempels trennten sich allerdings Berger und Lo von Ole und mir, da in ihrem Herz bekanntlich nur Platz für durchkommerzialisierte Sportevents ist und der semiprofessionelle Fußball keine Chance hat. Sollen sie halt bei ihrem Kneipenbummel glücklich werden, wir gönnten uns lieber mit 166 weiteren Zuschauern das Duell Erster gegen Letzter der C-Staffel der 3.Liga Portugals.

Eine Tribüne weniger als 2004

Dieser sogar für diese Liga erbärmliche Zuschauerzuspruch mag wohl dem Wetter und der fehlenden Spannung zuschreibbar sein. Wenn dann noch das in Leiria sicher sehr beliebte Benfica parallel spielt, fällt wahrscheinlich mindestens die Hälfte der regelmäßigen Stadiongänger weg. Doch hoffnungslos überdimensioniert ist das Stadion so oder so. Zwar wurde bereits eine Hintertortribüne abgebaut, doch es können immer noch 24.000 (ehemals 30.000) Zuschauer im Rund Platz finden. Selbst im goldenen Jahrzehnt der Vereinsgeschichte (1998 bis 2008), in dem ein gewisser José Mourinho sich in Leiria für den Cheftrainerposten beim FC Porto empfahl und União sich mehrfach für den UEFA Cup qualifizierte, war das Stadion zu großzügig für den Ligabetrieb geplant gewesen.

Der Ball rollt

Die Größe war natürlich der EM 2004 geschuldet, wo ebenfalls in Coimbra, Faro und Aveiro überdimensionierte Stadien entstanden. Nur so groß war der EM-Boom in Portugal dann doch nicht, dass plötzlich auch außerhalb von Lissabon, Porto, Guimarães und mit Abstrichen Braga Fußballhochburgen entstanden. Dafür thront hoch über dem Rund wenigstens die imposante Burg von Leiria, während am Stadion der Putz bereits bröckelt und die bunten Sitzschalen relativ ausgeblichen sind.

Ein Stadion im Schatten der Burg

Highlight der heutigen Sportveranstaltung: Es gab Vollbier! In der 1.Liga darf leider kein Alkohol ausgeschenkt werden, aber hier gab es 0,4 l Sagres für 2 €. Damit kannst du jedes noch so räudige Fußballspiel überstehen. Und heute war es wirklich wieder hart. Da der Gastgeber (56 Punkte aus 22 Spielen) gegen das noch sieglose Tabellenschlusslicht (3 Punkte) mutmaßlich eine B-Elf auflaufen ließ, fehlte es an flüssigen Kombinationen und sie kamen gegen logischerweise mauernde Gäste relativ selten zum Abschluss. In der 21.Minute erreichte dann ein kluger Querpass den Stürmer Ernest Nyarko und der schob lässig von der Kante des Fünfmeterraums zum 1:0 ein. Eine Viertelstunde später wurde die Führung per Strafstoß von João Vieira noch auf 2:0 ausgebaut und damit ging es auch in die Pause.

Vollbier statt…

Die dritte Rutsche Bier war gerade ausgetrunken, da zeigte João Vieira in der 64.Minute, dass er nicht nur vom Punkt treffsicher ist. Mit einem Fernschuss aus 25 Metern erhöhte er auf 3:0. Ein weiteres Tor war uns nach 72 Minuten vergönnt (der eingewechselte Hernâni traf für União), doch das Tor verpasste ich aufgrund einer Sanitärexpedition. Tja, hatte AD Fornos de Algodres eigentlich eine Torchance? Ich glaube nicht. Wir werten eine Flanke in der 88.Minute, die der Heimtorwart abgefangen hat, einfach mal als Torschuss. Der wäre sonst bei günstigem Wind vielleicht reingegangen. Traurigerweise kam União Leiria auch nur auf sechs Torschüsse, aber am Endergebnis sieht man immerhin eine gute Chancenauswertung.

…volles Haus

Während der überforderte Aufsteiger nach großem, aber sehr fairen Kampf (nur einmal Gelb) wieder nach Fornos de Algodres aufbrach (ja richtig, das liegt irgendwo im nirgendwo), hatten wir einen Bus um 20:15 Uhr zu erwischen. Doch alles kein Problem bei nur 1,6 km Distanz zwischen Stadion und Busbahnhof. Schnell noch Berger und Fat Lo angerufen, damit die jetzt ebenfalls losmarschieren, und um exakt 20:15 Uhr Wiedervereinigung gefeiert (Anmerkung der Redaktion: Unsere rotgesichtigen Freunde kamen allerdings erst um die Ecke gelaufen, als der Motor des Busses schon lief).

Gruß von der Bando do Vinho Verde

Ihr trotziger Kommentar: „Hätten wir den Bus verpasst, hätten wir uns wenigstens noch Wein kaufen können und wären Taxi gefahren.“ Ich sag mal so, auch in Portugal sind 180 km mit dem Taxi recht schmerzhaft im Portemonnaie. Da konnten sie schon froh sein, dass es doch der Rede Expressos für 12,80 € p. P. wurde. Der Fahrer erfreute uns außerdem mit seinem Eighties-Radiosender mit Hits wie z. B. „It’s My Life“ von Talk Talk oder „Walking On Sunshine“ von Katrina & The Waves. Dazu gab es spannende, lustige und mitunter auch sehr intime Geprächsthemen (hoffentlich war niemand sonst in diesem Bus der deutschen Sprache mächtig), womit die Zeit bis zur planmäßigen Ankunft um 22:55 Uhr in Porto auch ohne Wein wie im Fluge verging.

Song of the Tour: Ein Hoch auf unseren Busfahrer.