Dolny Śląsk (Niederschlesien) 12/2016

  • 18.12.2016
  • WKS Śląsk Wrocław – Arka Gdynia SSA 0:2
  • Ekstraklasa (I)
  • Stadion Miejski (Att: 7.312)

Für die alljährliche Weihnachtstour wurde 2016 das östliche Nachbarland Polen als Ziel ausgewählt. Dort sollte am Wochenende vor Weihnachten u. a. in Wrocław (Breslau) letztmals vor der Winterpause der Ball rollen. Europas diesjährige Kulturhauptstadt war definitiv ein attraktives Ziel und das Ibis (***) im Stadtzentrum kostete nur 17€ pro Person im Doppelzimmer. Außerdem konnte auf dem Hinweg freitags noch ein Regionalligaspiel in Bautzen mitgenommen werden (FSV Budissa gegen VfB Auerbach).

Der Koffer ist gepackt

Leider lagen Teile des üblichen Weihnachtstour-Mobs entweder in der heißen Phase ihres Studiums oder waren schon einen Schritt weiter und mussten auf der nächsten Sprosse der Karriereleiter sogar am Wochenende für das BIP liefern. Übrig blieb ein Quintett aus Karriereversagern, namentlich Fat Lo, Ole, Olbert, Milano Pete und meine Wenigkeit. Daher reichte auch ein 5-Sitzer (Skoda Oktavia) für den Ritt nach Polen und nach einem üppigen Frühstück im Hildesheimer Pfannkuchenhaus startete Freitagmittag unser kleines Grüppchen in Richtung Oder-Neiße-Linie.

  • 16.12.2016
  • FSV Budissa Bautzen – VfB Auerbach 1:1
  • Regionalliga Nordost (IV)
  • Stadion an der Müllerwiese (Att: 258)

Mit ein paar Dosen Kaiser und besinnlichen Liedern war das Zwischenziel Bautzen in der Oberlausitz schnell erreicht. Die 2016 nicht nur mit positiven Schlagzeilen aufwartende Hauptstadt der sorbischen Minderheit machte auch nach Einbruch der Dunkelheit eine gute Figur. Scheint ein nett an der Spree gelegenes Städtchen mit viel alter Bausubstanz zu sein. Dazu sorgt die zweisprachige Beschilderung (deutsch / sorbisch) für einen Hauch von Exotik. Bei einem längeren Aufenthalt könnte man sicher vor Ort mehr über die sorbische Minderheit erfahren (z. B. im Sorbischen Museum) oder über die DDR-Justiz (Gefängnisse Bautzen I und Bautzen II). Auch der Weihnachtsmarkt soll einer der schöneren Sorte sein. Aber die Sektion Spielsucht wird in der Dunkelheit bekanntlich immer wie Motten von der Leuchtreklame der Spielotheken angezogen. Also ging es schon nach kurzer Exkursion in so eine Spielhölle und obendrein besserten die Zocker entgegen meiner Erwartung dort wirklich ihre Urlaubskasse auf.

Die Neue Wasserkunst Bautzen

Auch die Fussballspielvereinigung Budissa (abgeleitet vom latinisierten Stadtnamen Budissin) empfing uns in Bautzen gastfreundlich und erhob keinen Eintritt am circa 5.000 Zuschauer fassenden Stadion an der Müllerwiese. Zwischen 2000 und 2002 wurde die ganze Anlage zuletzt saniert und auch 1,5 Jahrzehnte später macht das Stadion noch einen sehr gepflegten Eindruck. Nur einen VIP-Bereich suchten wir vergeblich und der Presseraum war nur eine zweckentfremdete Umkleidekabine. Das gab Abzüge in der B-Note, aber gut, hier waren halt alle 258 Zuschauer gleich. Und da es kostenlosen Glühwein gab, durfte sich jeder very important fühlen.

Haupttribüne Müllerwiese

Ein paar Stimmungsmacher gab es übrigens auch. Sie sangen z. B. „Auf geht’s Budisten schießt ein Tor“ und wirkten optisch eher bunt als braun. Ihren Optimismus dämpfte der Auerbacher Stanley Ratifo bereits in der 9.Spielminute durch ein schönes Volleytor. Ansonsten sah das Spiel so aus wie man sich ein Duell des Sechzehnten (Budissa) gegen den Vierzehnten (Auerbach) der Regionalliga Nordost vorstellt. Darüber hinaus taten die eisigen Temperaturen ihr Übriges, um neutrale Zuschauer wie uns oder die Cottbusser Legende Vragel da Silva an die Grenzen der Belastbarkeit zu bringen. Kein Wunder, dass Olbert die Spielothek als potentiellen Zufluchtsort abermals in den buntesten Farben malte und in der 2.Halbzeit mit Fat Lo dorthin verschwand. Diesmal gewannen sie übrigens nichts. Denn meistens gewinnen die Spieler nichts.

Gegengerade Müllerwiese

Für Ole (dessen kritischer Zeitpunkt wie immer die 53.Minute war), Milano und mich hieß es dagegen „Fußballtourismus muss auch mal wehtun“ und wir froren weiter fröhlich vor uns hin. Immerhin gab es in 84.Minute noch den Ausgleich für die FSV Budissa durch Josef Müller zu sehen. Gut so, denn das Spiel hatte keinen Sieger verdient und wir vereinigten uns in Windeseile mit den beiden Zockern, um die Reise nach Görlitz bzw. Zgorzelec in Niederschlesien fortzusetzen. Dort hatte ich uns im polnischen Teil der geteilten Stadt in einem schönen Ostblockbunker einquartiert. Kneipentechnisch war nur leider nichts zu holen in Zgorzelec, da mussten wir die Neiße nochmal zu Fuß überqueren und es uns auf dem Görlitzer Weihnachtsmarkt gut gehen lassen. Der war atmosphärisch wirklich einer der Guten, denn die Görlitzer Altstadt ist einfach eine schicke Kulisse.

Glühwein schlürfen in Görlitz

Als die letzten Buden gegen 22 Uhr schlossen, suchten wir uns noch eine Pinte. Die Einheimischen nannten unisono nur zwei Alternativen, stets mit dem Nachsatz: „Sorry, aber das hier ist Görlitz. Hier geht auch am Wochenende nichts.“ Erstgenannt war die La Habana Bar, wo der unfreundlichste Besitzer der Welt dafür sorgte, dass nach einem Halben Landskron und einem Pfeffi wieder Aufbruch angesagt war. Außerdem hatten die Preise wie im Westen und dann kann man auch gleich in einen Irish Pub gehen (die Alternative Nr. 2). Hier waren gefühlt alle 50 Görlitzer zwischen 18 und 28 anwesend und besonders mit Gastrokennerin Laura („Sorry, aber hier hat kein Dönerladen nach Mitternacht mehr auf“) kamen wir langfristig ins Gespräch. Auch die heutige Generation der Nachwendekinder kann man als Wessi immer noch mit Reisegeschichten aus dem NSW beeindrucken.

Kurzer Biergenuss in der Habana Bar

Nachdem Laura irgendwann wieder von ihren zum Aufbruch motivierten Freunden eingesammelt wurde, brachen auch wir nach der Last Order gegen 2 Uhr wieder auf. In Zgorzelec gab es wenigstens einen rund um die Uhr geöffneten Carrefour, wo wir uns noch ’ne Palette Bier und einen Kasten Pralinen gekauft haben. Die Pralinen bekam die autoritäre Herbergsmutter, die beim Check-in bereits mit der Polizei drohte, sollten wir nach 22 Uhr laut sein. Entsprechend finster war die Miene beim Anblick unseres alkoholischen Proviants. Aber nach der Pralinen-Übergabe lächelte sie überrascht und gab uns noch „But not too loud!“ mit auf den Weg.

Görlitz bei Nacht

Da wir ein großes und ein kleines Zimmer hatten, verfrachteten wir den Samstagsfahrer Fat Lo ins kleine Zimmer und fanden im großen Zimmer zu viert noch soviel Geschmack am Zubr-Zauber, dass Olbert und ich tatsächlich nochmal Nachschub holten. Dazu gab es für den unweigerlichen nächtlichen Hunger noch Nachos und Dönerchips. Besonders letztere schmecken alkoholisiert wie das achte Weltwunder, aber am nächsten Morgen als Frühstücksersatz einfach nur noch eklig nach Instant-Fleischpulver.

Wrocław von oben

Das nächste Ziel sollte nach dem Check-Out der Polenmarkt in Zgorzelec sein, aber irgendwie gab es da kein richtiges Exemplar dieser langsam aussterbenden Basar-Gattung. Deshalb ging es doch früher als gedacht weiter nach Wrocław, wo im Ibis noch kurz auf unsere Zimmer gewartet werden musste. Dabei merkte ich spätestens, dass ich keine 20 mehr bin und zwei Stunden Schlaf etwas zu wenig sind. Als wir unsere Zimmer bezogen, blieb ich beim obligatorischen Bett-Test einfach mal drei Stunden liegen, während die anderen schon nachmittags Wrocławs Schönheiten genossen und unter anderem einen Kirchturm erklommen.

Meatlove

Gegen 18 Uhr trafen wir uns dann auf dem Weihnachtsmarkt am Rynek wieder und schlemmten vorzügliche riesige Schaschlikspieße zum fairen Preis von je 3 €. Nach Schlaf und Speis war auch ich für das Nachtleben Wrocławs motiviert und wir streiften ein wenig durch die Seitenstraßen, um eine tourifreie Kneipe zu finden. Alle unsere Wünsche erfüllte der Paka Pub in der Straße Nozownicza. Ein Pint kostete 5 Złoty, also gerade mal 1,10 €. Hier konnten wir in gediegener Atmosphäre ein paar Runden trinken, ehe wir uns so richtig ins Getümmel werfen würden.

Wrocławs Weihnachtsmarkt ist auch sehr knorke

Jenes Getümmel bot zunächst die große und beliebte Kneipe XIII Igiel in der Straße Igielna. Da war soviel los, dass wir uns in der letzten Ecke des Kellergewölbes einen Nähmaschinentisch von der Dekoration zur Sitzgelegenheit umfunktionieren mussten. Die ganze Bude war sowieso voll mit Nippes, wie alten Fahrrädern an der Wand und willkürlich zusammengestellten Möbeln. Jeder Hipster würde hier vor Glück weinen. Ein paar Tyskie später steuerten wir schließlich noch die ebenfalls bei den Einheimischen sehr beliebte Sekta Bar an. Nach einer Runde dort zahlten sich allerdings meine Schlafnummer vom Nachmittag und Oles Jugend aus.

Tierisch Zechen im XIII Igiel

Die anderen Drei fuhren nach würdiger Leistung in den letzten 24 Stunden verdient ins Hotel, während Ole und ich als nächstes den Haggis Pub aufsuchten. Dazu latschten wir durch die Wrocławer Polarlandschaft und fanden den Pub nur mit Mühe. Dort die Ernüchterung: „Sorry lads, we don’t serve beer anymore…“. Auf unsere entsetzten Gesichter folgte zum Glück: „…but you can still order shots.“ Also noch schnell einen Wodka hinter die Binde gekippt und dann stolperten wir quasi vom Haggis Pub direkt in den benachbarten Liverpool Club, wo heute Depeche Mode Party war. Hier lernten wir endlich die lokale Damenwelt näher kennen und hatten einen langen und gelungenen Abschluss dieser Partynacht.

Depeche Mode Party im Liverpool Club

Am nächsten Morgen wurde jede Sekunde bis zum Check-out für Schlaf ausgenutzt und danach brachte uns ein akzentfrei deutsch sprechender Taxifahrer zum Polenmarkt am alten Bahnhof PKP. Der Chauffeur warnte uns noch explizit vor ein paar Gaunern auf dem Markt und dann warfen wir uns mit Wertsachen in den vorderen Hosentaschen ins Gewühl. Hier gab es wirklich alles, was man sich vorstellen kann. Omis verkauften eingelegtes Gemüse, Opis verkauften frisches Gemüse und auch Klamotten (natürlich nur Ramsch) gab es ohne Ende. Außerdem Fahrräder, Fernseher, Spielzeug, Handyzubehör, Badezimmerarmaturen, Autoteile, Polstergarnituren, Einbauküchen und rostige Panzergranaten.

Wahre Liebe

Je weiter wir vordrangen, desto abstruser wurde die Produktpalette. Hätte mich auch nicht gewundert, wenn dass neben Potosí in Bolivien der einzige Markt ist, wo man legal Dynamit kaufen kann. Gegen den Hunger gönnte ich mir dort außerdem einen weiteren Schaschlikspieß. Ich hatte den geforderten Schein bereits gereicht und gerade Sauce auf die Pappe geballert, als ich realisierte, dass 20 Złoty eigentlich megadreist und mindestens 10 zu viel sind. Der Taxifahrer hatte wohl recht, Gauner gab es hier tatsächlich.

Am Rynek

Vom bizarren Basar ging es dann zu Fuß in Richtung Innenstadt und die architektonische Pracht Wrocławs verzauberte uns einmal mehr. Ferner feierten wir, wie schon im alkoholisierten Zustand in der Vornacht, auch nüchtern die ganzen ca. 30 cm großen Zwergskulpturen im Stadtbild ab. Wo man auch hinging, überall waren diese kleinen Wichtel zu finden. Die Recherche ergab, dass sie wohl auch so einen bisschen an den Widerstand gegen das kommunistische Regime erinnern sollen. In den 1980er Jahren gab es Demos in Zwergenkostümen und guerillamäßig wurde dann auch der erste gusseiserne Zwerg in der Innenstadt aufgestellt. Mittlerweile sind es über 300 und ein echtes Touri-Highlight in Wrocław. Es gibt sogar Leute, die behaupten, Olbert kann mit ihnen sprechen. Oder verwechsel ich das jetzt mit Teddybären?

Ein Wrocławer Zwerg

Der vorerst letzte Stadtrundgang endete im Klub PRL am Rathaus. Der Laden hat übrigens nahezu jeden Tag im Jahr 24 Stunden geöffnet. Tagsüber nur Barbetrieb und abends / nachts natürlich Diskothek. Der Lage und dieses Services entsprechend kosteten Cola, Bier usw. jeweils rund 10 Złoty (2,30 €), aber Hannover hat’s ja und schon nach zwei Drinks mussten wir wieder los. Es ging nochmal mit einem Taxi zum Hotel, um den Skoda wieder in Empfang zu nehmen und damit den letzten Tagesordnungspunkt anzusteuern.

Ein buntes Straßenbild

Um 15:30 Uhr sollte am heutigen Sonntag nochmal der Ball rollen. Śląsk Wrocław empfing Arka Gdynia im Rahmen der erstklassigen Ekstraklasa. Wir fuhren direkt ins Stadionparkhaus und gönnten uns die teuersten verfügbaren Tickets für 40 Złoty (umgerechnet 9,60 €).

  • 18.12.2016
  • WKS Śląsk Wrocław – Arka Gdynia SSA 0:2
  • Ekstraklasa (I)
  • Stadion Miejski (Att: 7.312)

Im für die EM 2012 errichteten Stadion war logischerweise nicht soviel los, als wenn der Hannoversche SV von 1896 zu Gast ist, aber es gab erfreulicherweise Gästefans. Der Wasserwerfer vor’m Gästeblock ließ es bereits vermuten, Arka war zahlreich vertreten und „surprise, surprise,“ Śląsk und Arka sind sich alles andere als gewogen! Die Wrocławer pflegen nämlich traditionell eine innige Freundschaft zu den Fans von Lechia Gdańsk (heute auch mit großem Banner vertreten), die wiederum Arkas Erzrivale sind. War dadurch gar nicht mehr so schlimm, dass nur die Fanblöcke gut gefüllt waren. So hallten die Hassgesänge schon vor Anpfiff umso besser im zu 17 % ausgelasteten Stadion Miejski (zu dt.: Städtisches Stadion). Dass ihre neuen Stadien nach der EM allesamt überdimensioniert sein würden (hier passen z. B. 42.711 Menschen rein), war den Polen sicher auch vorher klar.

Heimkurve im Stadion Miejski

Das Spiel begann auf dem Grün zunächst so munter wie auf den Rängen und in der 6.Minute prüfte Śląsk den Gästetorwart erstmals aus 25 Metern. Arkas Stürmer Siemaszko antwortete nach 13 Minuten auf der anderen Seite, aber sein Schuss aus 15 Metern wurde in letzter Sekunde geblockt. Danach stahlen die Hooligans den Akteuren auf dem Rasen eindrucksvoll die Show. Vielleicht sangen die Gäste aus Gdynia sowas wie „Jeder Schlesier ist ein Hurensohn…“? Auf jeden Fall marschierte ein Mob auf unserer Tribüne Richtung Gästeblock und wollte dort die direkte Konfrontation suchen.

A so called soccer riot

Die Polizei marschierte zahlreich auf und schuf unter der Anwendung von unmittelbarem Zwang durch Einsatzmehrzweckstöcke und Reizgas eine Pufferzone. Ein Mutiger war trotzdem aus dem Gästeblock geklettert und bekam nun richtig Dresche von der Staatsmacht. Er bleib ohne Nachhut, aber seine Mitstreiter warfen jetzt alles mögliche auf die Polizei und die Śląsk-Hools (u. a. eine Mülltonne). Man guckte nun natürlich etwas weniger auf den Rasen, doch Siemaskos Lattentreffer in der 17.Minute entging mir dank des Roars zuvor nicht. Danach war sowohl die Krawallgeschichte auf den Rängen weitgehend beruhigt und auch auf dem Spielfeld kehrte bis zur Pause Langeweile ein.

Sonntags immer die schwarze Tonne

Nach Wiederanpfiff änderte sich das zum Glück und Arka begann sehr schwungvoll. Das Team aus der Stadt, die kaschubisch Gdinio heißt, ging in der 57.Minute völlig verdient durch den eifrigen Stürmer Siemaszko per Kopfballtor nach Freistoß in Führung. Und bereits drei Minuten später legte Arka zum 0:2 nach. Es war ein weiterer Standard (diesmal ein Eckstoß) bei dem die Śląsk-Abwehr gepennt hat, so dass Marcjanik frei und traumhaft am Torwart vorbei in den Torwinkel schlenzen konnte.

Wenig Andrang heute (und auch sonst)

Nach dem Doppelschlag der Nordlichter waren wir nicht überrascht, dass die Heimfans nun mächtig angepisst waren. Diverses Beutegut in grün, weiß und rot an der Brüstung des Gästeblocks tat sein übriges. Ein Ranpirschen an den Gästeblock gelang den Gewaltbereiten jedoch nicht und unten auf dem Rasen passierte bis zum Abpfiff auch nichts Nennenswertes mehr. Loben muss man am Ende beide Fangruppen für ihren Support heute. Immer laut und mit hoher Mitmachquoten schallte es aus den Kurven zu uns rüber. Sportlich war es leider kein Highlight. Viele hohe Bälle, viele Fehlpässe und kaum Torraumszenen konnten an einem kalten 4.Advent das Fußballherz nicht erwärmen. Śląsk, immerhin 2012 noch polnischer Meister, darf jetzt in der unteren Tabellenhälfte auf Platz 12 überwintern. Arka, just erst wieder in die Ekstraklasa aufgestiegen, konnte sich durch den Auswärtssieg dagegen auf Platz 8 verbessern.

Stadion von außen

Nach dem Schlusspfiff hielt uns nur noch ein Einkauf in Polen (palettenweise pfandfreies polnisches Dosenbier), bei dem die letzten Noten in Fremdwährung unter das Volk gebracht wurden. Dann ging es wieder zurück auf die Straße, wie Marius Müller Westernhagen so passend dazu sang und der Fahrer animierte uns vehement dazu Alkohol auf der Rückfahrt zu trinken. Sein Kalkül war, dass sonst alle einschlafen und er einsam hunderte Kilometer über nächtliche Autobahnen fahren muss. Stattdessen war nun nicht mehr an Nachtruhe zu denken und ich war Montagmorgen mehr als dankbar frei zu haben. Fazit: Wrocław ist auf jeden Fall ’ne tolle Stadt. Die Altstadt ist wunderschön und man konnte dort für einen schmalen Taler Essen, Trinken und Feiern. Kann man sowohl für eine Partyfahrt à la Saisonabschluss oder Weihnachtstour, als auch für eine richtige Kulturreise (nochmal) in Angriff nehmen.

Song of the Tour: Der Party sei Dank.