Malta 01/2012

  • 07.01.2012
  • Hibernians FC – Valletta FC 1:1
  • Maltese Premier League (I)
  • Ta’Qali National Stadium (Att: 4.500)

Die rund 90 Kilometer südlich von Sizilien gelegene ehemalige britische Kronkolonie Malta kann auf eine lange und reiche Fußballhistorie zurückblicken. Dank der Kolonialherren aus Großbritannien wurde bereits 1882 das erste Mal auf der kleinen Insel im Mittelmeer gekickt (Malta ist 315,6 km² groß und somit etwas kleiner als Bremen). 1890 gründete sich mit dem St. Andrew’s FC Cospicua der erste maltesische Fußballverein und 1909 spielten die ältesten fünf Clubs erstmals einen nationalen Pokal aus. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg stieg Fußball zum Volkssport Nr. 1 auf und vierstellige Zuschauerzahlen waren im Ligabetrieb Usus.1922 wurde Maltas erstes Nationalstadion, das Empire Stadium in Gzira, eingeweiht.

Der Boom setzte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort und in den 1950er und 60er Jahren erreichte Maltas Fußball seinen Zenit. So gelang es den Hibernians Paolà im Europapokal 1967 dem Topteam von Manchester United (die legendären Busby Babes) ein 0:0 in der „Hölle von Gzira“ (Empire Stadium) abzutrotzen. Ein Jahr später besiegten die Sliema Wanderers (Maltas Rekordmeister) Luxemburgs Meister US Rumelange und zogen als erste maltesische Mannschaft in die zweite Runde des Landesmeisterwettbewerbs ein. Fünfstellige Zuschauerzahlen waren im Ligabetrieb und bei internationalen Spielen die Regel.

Die Ruine des Empire Stadium

Auch die Nationalmannschaft schlug sich in jener Epoche achtbar, was sich ab den 1970er Jahren ändern sollte. Mittlerweile wurde die Serie A im TV übertragen und das Interesse an der heimischen Liga und Nationalelf sank in der kleinen Republik. Maltas Teams und die Landesauswahl wurden auf der europäischen Ebene endgültig zu Sparringpartnern, die nur noch selten Glanzlichter setzen konnten. Stattdessen sorgten Korruption und Ausschreitungen regelmäßig für negative Schlagzeilen.

Im neuen Jahrtausend ging der Trend langsam wieder in die positive Richtung. Das neue Nationalstadion Ta’Qali (löste 1980 mit Naturrasen den sandigen Platz des Empire Stadiums ab) bekam Ende der Neunziger ein Facelifting. In jenem Rund konnte die Nationalelf 2006 Ungarn mit 2:1 besiegen und 2008 durfte die MFA (Malta Football Association) mit dem 7:1 gegen Liechtenstein den höchsten Sieg der Verbandsgeschichte feiern.

Bucht von La Valletta

In der Liga wurde die letzten Jahre fast jede Saison ein anderes Team Meister und 2009 wechselte mit Jordi Cruyff gar ein international bekannter Spieler (ehemals FC Barcelona und Manchester United) zum Karriereausklang auf das Eiland zwischen Italien und Nordafrika. Cruyff spielte wie der ehemalige 96er Heiner Backhaus für den FC Valletta. Der Club aus der Hauptstadt (mittlerweile wieder ohne den Deutschen und den Niederländer auf Tore- und Punktejagd), ging als Tabellenführer ins neue Jahr und sollte am 8. Januar 2012 im Nationalstadion auf den Zweitplatzierten Hibernians Paolà treffen. Der bisherige Saisonhöhepunkt der Maltese Premier League durfte meinem Bruder und mir nun dabei helfen die deutsche Winterpause fußballerisch zu überbrücken.

  • 06.01.2012
  • Mqabba – Balzan Youth 2:2
  • Maltese Premier League (I)
  • Victor Tedesco Stadium (Att: 200)

Die Melange aus Kultur, Fußball und etwas Sonne wirkte äußerst attraktiv und versprach ein tolles verlängertes Wochenende als ersten Urlaub des Jahres 2012. Hohe Erwartungen, die bei Ankunft durch Sturm und Regen erst einmal gedämpft wurden. Mit dem Bus ging es nun, inklusive ausdauernder Inselrundfahrt, zum Hotel nach Sliema. Dabei verbesserte sich das Wetter und nach dem Check-In stand sogleich ein Spaziergang zum rund vier Kilometer entfernten Victor Tedesco Stadium in Hamrum an. In diesem Stadion spielten am Freitagabend die beiden Premier-League-Aufsteiger Mqabba und Balzan Youths gegeneinander. Außerdem sollte im Anschluss Mosta auf die Tarxien Rainbows treffen. Nach der Hälfte des Marsches (durch die Städte Gzira, Msida, Pietà und Hamrum) setzte ein sintflutartiger Regen ein, der uns bis auf die Knochen durchnässte. Pünktlich zum Anpfiff um 18 Uhr wurde die Tribüne des Stadions betreten und fortan durfte man im kalten Wind, völlig durchnässt, zwei schlechten Fußballmannschaften dabei zusehen, wie sie sich in Harmlosigkeit überboten.

Victor Tedesco Stadium

Genug Zeit also das lokale Lagerbier Cisk und die maltesische Brause Kinnie (Bitterorangenlimonade mit Kräutern) kennenzulernen (Durchschnittspreis in Stadien und in der Gastronomie beträgt 1,50 € für 25 bis 30 cl). Als noch bessere Idee entpuppte sich allerdings in der Halbzeitpause der Umstieg auf schwarzen Tee mit Milch (0,60 € pro Becher). Mit dem Heißgetränk ging es etwas aufgewärmter in die zweite Hälfte, in jener sich auch die Mannschaften besser präsentierten. Mqabba ging zweimal in Führung, doch beide Male konnte Balzans Mann des Tages, Pedro dos Santos Calcado, mit windigen Distanzschüssen ausgleichen. Die Zuschauer kamen somit doch noch auf ihre Kosten und wir beschlossen die 198 anderen Besucher im zweiten Spiel des Abends (Mosta vs. Tarxien) ohne uns der Willkür von Petrus auszuliefern. Somit verpassten wir Mostas 2:1, konnten aber dem nächsten nasskalten Sturm gegen Ende der zweiten 90 Minuten entgehen.

Malta by night
  • 07.01.2012
  • Luqa St. Andrews – Senglea Athletic 2:4
  • Maltese Second Division (III)
  • Ta’Qali Centenary Stadium (Att: 30)

Der zweite Tag des Trips begann sonnig und offenbarte uns von unserem Hotelbalkon in der Bucht von Sliema tolle Postkartenmotive. Die Kamera durfte die Silhouette von Valletta und das strahlend blaue Meer knipsen. Unser Urlaubsort Sliema ist britisch geprägt und war lange Zeit Maltas größte Stadt mit einst bis zu 26.000 Einwohnern. Doch hohe Mieten, erzeugt durch den Hotelboom in und um Sliema herum, ließen viel Malteser in die umliegenden Städte wie Gzira oder Birkirkara abwandern. Aber im Grunde genommen sind an der dicht besiedelten Ostküste Maltas, rund um die kleine Hauptstadt Valletta (6.300 Einwohner), eh alle Übergänge fließend. Der Ballungsraum, in dem wohl 300.000 der 410.000 Malteser leben, wirkt wie eine Großstadt, in welcher Sliema, Valetta oder Hamrum quasi Ortsteile sind. Vor unserem Hotel fuhren circa alle zehn Minuten Busse nach Valletta, wo dutzende Linien zusammenlaufen. Die Fahrpläne werden mutmaßlich nie eingehalten, aber aufgrund der hohen Taktdichte sind die Wartezeiten auf einen Bus stets im Rahmen.

Stadttor Mdina

Wir bestiegen vormittags einen Bus nach Valetta, um dort nach Mdina umzusteigen. Mdina ist eine ehemalige Hauptstadt Maltas, welche nur rund drei Kilometer vom Nationalstadion entfernt ist und sich als wahres Kleinod entpuppte. Dort scheint die Zeit einige hundert Jahre stehen geblieben zu sein. Innerhalb der Stadtmauern leben heute nur noch 300 Menschen und zumindest im Januar hielt sich der Touristenansturm in Grenzen, so dass das Städtchen seinem Beinamen The Silent City gerecht wurde. Von den Stadtmauern hat man einen tollen Ausblick auf die Insel und das Stadtbild mit seinen engen Gassen ermöglicht dem Besucher eine Zeitreise ins Mittelalter.

In den Gassen von Mdina

Nach einem guten Essen mit traditionellem Rabbit Stew und einem Malteser Rotwein im Restaurant Coogi’s, spazierten wir eine gute halbe Stunde zum Nationalstadion, wo um 16:00 Uhr die Hibs gegen Valletta antreten sollten. Bereits um 14:00 Uhr spielten die Erstligisten aus Qormi und Hamrum gegeneinander, doch wir entschieden für eine Drittligapartie im Nachbarstadion als Vorspiel. Im Centenary Stadium (1.500 Plätze) trennten sich vor 30 Zuschauern Luqa St. Andrews und Senglea Athletic 2:4 auf Kunstrasen. War der Ground also auch abgehakt.

Centenary Stadium
  • 07.01.2012
  • Hibernians FC – Valletta FC 1:1
  • Maltese Premier League (I)
  • Ta’Qali National Stadium (Att: 4.500)

Binnen fünf Minuten wurde im Anschluss an das muntere Drittligaspiel (Second Division) das Stadion gewechselt und zusammen mit 4.500 anderen Fußballfans das Duell um die Tabellenspitze der Premier League erwartet. Die zwei gut gefüllten Fanblöcke (beide auf der überdachten Gegengerade) sorgten sichtbar und hörbar für Stimmung. Eine knappe Mehrheit der Besucher dürfte dem Valletta F.C. die Daumen gedrückt haben und jene Fans mussten zunächst einmal einen Rückstand nach vier Minuten durch einen Kopfballtreffer von Soares verkraften. Das drückte die Stimmung beim rot-weißen Anhang, der erst wieder durch den Ausgleichstreffer von Michael Mifsud (ehemals 1.FC Kaiserslautern) in der 30.Minute munterer wurde.

Valetta FC Supporters

Der Tabellenführer aus der Hauptstadt schien mit der Punkteteilung zufrieden zu sein und die Hibs fanden kein Mittel erneut in Führung zu gehen. So blieb es bei einem Unentschieden zwischen zwei gleichwertigen Teams. Der Valletta F.C. behauptete seinen 6-Punkte-Vorsprung auf die Hibernians und wird wohl als Tabellenführer in die Playoffs gehen. Denn auf Malta spielen nach abgeschlossener Hin- und Rückrunde die ersten sechs der insgesamt zwölf Erstligisten den Meister aus (bisherige Punkte werden halbiert und ggf. aufgerundet) und die letzten sechs ermitteln die zwei Absteiger. Alles wieder mit Hin- und Rückspielen.

Fans der Hibs

Nach der Partie schlenderten wir noch ein bißchen durch und um das Stadion herum und fragten uns zum nächsten Bus Stop durch. Dort bestiegen wir einen Kleinbus, der uns nach Pembroke führen sollte, wo wir Anschluss nach Sliema hatten. Es wurde wieder zu einer langen Inselrundfahrt, diesmal durch das Zentrum und den Norden des Eilands. In Pembroke sahen wir Flutlicht und prüften sogleich das dazugehörige Stadion. Es handelte sich um das Luxol Stadium, welches mit einer Tribüne, einer Bar, einer kleinen Gegengerade und einem just statt findenden U15-Match locken konnte. Anschließend ging es durch das Partyviertel Paceville zurück nach Sliema, wo eine Gastwirtschaft namens Tony’s Bar Real Madrid gegen Granada zeigte, vorzügliche Speisen zu annehmbaren Preisen servierte und den halben Liter Cisk Lagerbier für 2 € anbot. Ein toller Tag klang dort prima aus.

  • 08.01.2012
  • Sliema Wanderers – Birkirkara FC 1:0
  • +
  • Marsaxlokk – Floriana FC 0:4
  • Maltese Premier League (I)
  • Hibernians Ground (Att: 900)

Der Sonntag sollte im Zeichen der beiden Heimatstädte des gestrigen Topspiels stehen. In Valletta wurde eine Sightseeing-Tour inklusive Museumsbesuch gemacht. Wir entschieden uns aus dem üppigen Kultur-Angebot für das preiswerte Kriegsmuseum, welches mit zahlreichen Exponaten vorwiegend den Zweiten Weltkrieg aus maltesischer Sicht behandelt. Ansonsten beeindruckte die Hauptstadt mit ihren massiven Festungsanlagen und vielen Kirchen und Palästen. Insgesamt verfügt Malta über 365 Gotteshäuser, viele prachtvoll, groß und reich geschmückt. 97% der Einwohner sind römisch-katholisch getauft und diese Religion spielt immer noch eine große Rolle für die Menschen hier. Nach dem Vatikan vielleicht der katholischste Staat der Erde. Scheidungen waren bis 2011 per Gesetz verboten und Homosexualität, Oben-ohne-Baden und Schwangerschaftsabbruch sind es immer noch. Alle Gemeinden richten Kirchenfeste und Prozessionen aus, wobei jede versucht die anderen zu übertreffen, so dass das Kirchenleben sehr präsent ist auf den Straßen Maltas.

Kathedrale von La Valetta

Von Valletta fuhren wir durch das schöne Floriana mit seinen Gärten, repräsentativen Bauten und dem Triumphbogen Porte des Bombes nach Paolà, der Heimatstadt der Hibernians. In deren Stadion fanden heute die Partien Marsaxlokk gegen Floriana und Sliema gegen Birkirkara statt. Der Ground liegt im Hafengebiet Paolàs und ist gesäumt von Industriebrachen und Hafenkränen. Gleichwohl offenbart sich von der Tribüne ein toller Blick auf Valletta und Floriana auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht. Rund 900 Zuschauer investierten die sechs Euro für das Doppel und sahen zunächst das völlig ungefährdete 4:0 des 25fachen Meisters FC Floriana gegen die Mannschaft aus dem Fischerdorf Marsaxlokk.

Hibs Ground

Dann spielte der Rekordmeister Sliema Wanderers (26 Titel) gegen den FC Birkirkara. Beide Fangruppen schienen sich nicht besonders grün. Optisch gab es Schwenkfahnen und Doppelhalter auf beiden Seiten zu sehen (im ersten Spiel trat nur der Floriana-Anhang optisch in Erscheinung) und der Wanderers-Anhang präsentierte einen Doppelhalter mit der Aufschrift „An apple a day keeps Birkirkara away“. Verbale Schmähungen wurden immer mal wieder von beiden Seiten zum besten gegeben. Die Wanderers schafften in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer, was den Anhang und das Team ordentlich abfeiern ließ.

Birkirkara Supporters

Nach den Spielen wollten wir eigentlich im Clubhaus der Wanderers zu Abend essen, aber jenes hatte im Gegensatz zum Vormittag nicht mehr geöffnet. Also entschieden wir uns für den Chick King, eine ranzige Fried-Chicken-Bude in der alles speckig triefte und nach altem Fett schmeckte. Zwar preiswert, aber ganz schlechte Wahl. Am späteren Abend wurde die Scharte mit einer leckeren Kebabrolle mit Hummus und Hirsesalat wieder ausgewetzt. Offeriert von der empfehlenswerten und gut frequentierten Dönerbude neben unserem Hotel (Millenium Turkish Food). Der laue Abend klang diesmal mit Dosenbier auf dem Hotelbalkon aus.

No Cisk, no fun!

Montag war unser Abreisetag und nach einem ausgedehnten Frühstück im Hotel besuchten wir die Ruine des Empire Stadiums in Gzira, dass wir leider nicht betreten konnten und welches von außen nur wenige Blicke auf sein überwuchertes Inneres gewährt. Es war nun Zeit zum Auschecken aus dem Hotel und mein Bruder und ich bestiegen einen Bus nach Marsaxlokk, einem kleinen Fischerdorf im Süden der Insel. Die Bucht dort ist gesäumt von vielen kleinen bunten Fischerbooten, welche die zahlreichen Restaurants an der Hafenpromenade mit frischem Fisch versorgen. Wir entschieden uns für das Matthew’s mit dem Topangebot Fisch, Wein und Vorspeise für 6,50 €. Eine exzellente Wahl. Es gab einen Brotkorb mit Butter, einen große Portion maltesischen Salat (mit Wurst und Ziegenkäse) und Goldmakrele mit dicken Pommes Frites und Salatgarnitur. Dazu ein Glas Wein. Alles hervorragend im Geschmack und für diesen Preis unschlagbar. Anschließend wurde noch die Sportanlage des örtlichen FC besucht und das Clubheim, welches in einem Bunker am Hafen untergebracht ist, begutachtet. Mit einer Kombination aus Busfahrt und Spaziergang machten wir uns am Nachmittag auf zum International Airport. Es war an der Zeit Abschied von der kleinsten Republik der EU zu nehmen.

Marsaxlokkx

Malta hat uns interessante Fußballspiele in fünf verschiedenen Stadien geboten. Allesamt architektonisch und / oder geographisch reizvoll. Bei fast allen Spielen fanden wir eine lebendige Fankultur vor. Die Vereine und der Fußball haben Tradition auf dieser Insel. Bei einem längeren Aufenthalt hätten wir sicher noch die Nachbarinsel Gozo besucht, die über eine eigene Liga und eigene Stadien verfügt. Außerdem hätten wir wie eine andere anwesende Reisegruppe (vorwiegend auch aus Hannover) noch die steinzeitlichen Tempelanlagen aus der Megalithkultur besichtigt und vielleicht noch ein bis zwei weitere Museen besucht. Malta hat noch genug zu bieten, was ein viertägiger Kurztrip nicht abdecken kann und sieht uns vielleicht schon nächsten Winter wieder.

The Mediterranean Sea

Kleiner Überblick über Maltas Fußballelite anno 2012:

  • Floriana FC

Zweitältester und zweiterfolgreichster Club des Landes. Nach einem Freundschaftsspiel 1905 gegen die Irish Fusiliers nahm man die Farben Grün-Weiß an und hat seitdem den Beinamen Tal-Irish (die Iren). In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts dominierte man zusammen mit den Sliema Wanderers den maltesischen Fußball und bildete mit dem Rivalen die Old Firm. Fünfmal holte man das Double, davon alleine viermal in den 1950er Jahren, wo man über Jahre den nationalen Fußball dominierte. Mit der Meisterschaft 1993 liegt der letzte Ligatitel allerdings schon einige Jahre zurück. Der letzte nationale Pokalsieg gelang 1994. (M: 25, P: 18)

  • Sliema Wanderers

Die Blues sind seit 2005 Maltas Rekordmeister. Durch den 26.Meistertitel löste man den alten Rivalen Floriana ab. Ab 1919 führte ausgerechnet der ehemalige Floriana-Star Ruggieri Friggeri die Wanderers an die nationale Spitze. Ebenso ist man im internationalen Fußball Maltas bestes Aushängeschild (12 Siege, u.a. gegen, Ujpest, Panathinaikos und Boavista, 4 Zweitrundenteilnahmen). Fünf Doubles und drei Titelhattricks (1938-40, 1964-66 und 2003-05) zeugen von jahrelanger Dominanz des Teams. Das vereinseigene Stadion musste leider dem Hotelboom in Sliema weichen, so dass man wie die Rivalen aus Valetta und Floriana das Nationalstadion als Heimstatt nutzt. (M: 26, P: 20)

  • Valletta FC

Mit 20 Landesmeisterschaften ist man nur die nationale Nr. 3. Dafür rühmt man sich die treuesten und meisten Fans auf der Insel zu haben. Aktuell ist man auf dem Weg den Titel von 2011 zu verteidigen. Mit Michael Mifsud hat man den besten Stürmer des Landes unter Vertrag. Er ist nach Jordi Cruyffs Karriereende der große Star des Hauptstadtclubs, der seine Heimspiele im 17.000 Zuschauer fassenden Nationalstadion austrägt. (M: 20, P: 12)

  • Hamrun Spartans

Die Spartans können auf lange Durststrecken zurückblicken. Den ersten beiden Titeln 1914 und 1918 folgte ein weiterer erst 1947. Danach mussten die Fans bis in die 80er Jahre auf die nächste Meisterschaft warten, wurden aber mit den Doubles ’83, ’88 und ’89 richtig verwöhnt. Mit dem Victor Tedesco Stadium gehört man zu den wenigen Clubs mit eigenem Stadion. Geht es gegen die anderen Großen des Landes, wie z. B. den Erzrivalen Valetta FC, weicht man allerdings ins Nationalstadion aus. (M: 7, P: 6)

  • Hibernians Paolà

Die Peacocks aus Paolà zählen aktuell zur nationalen Spitze auf Malta. Ihren letzten von insgesamt 10 Meistertiteln gewannen sie 2009. Im nationalen Pokalfinale standen die schwarz-weißen Fußballer mit der großen Fangemeinde bereits 15mal, verließen allerdings nur sechsmal den Platz als Sieger. Mit den 0:0-Erfolgen gegen Manchester United (1967) und Real Madrid (1970) schrieb man maltesische Europapokalgeschichte. Außerdem verfügt man mit dem Hibs Ground über ein eigenes Stadion, welches auch von anderen Clubs für Heimspiele genutzt werden kann. (M: 10, P: 6)

  • FC Birkirkara

Der FC Birkirkara ist einer der erfolgreichsten Vereine der letzten Jahre. Meister wurde man 2000, 2006 und 2010. Den maltesichen Pokal errang man 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 gleich fünfmal in Serie. 2010 gelang den Rot-Gelben ein 1:0 Heimsieg gegen den slowakischen Meister MSK Zilina in der 2.Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League. Leider verlor man auswärts mit 0:3 im Rückspiel. (M: 3, P: 5)

Song of the Tour: Maltas bekannteste Ska-Band.