Warszawa (Warschau) 05/2024

  • 02.05.2024
  • Pogoń Szczecin – Wisła Kraków 1:2 n. V.
  • Puchar Polski (Finał)
  • Stadion Narodowy (Att: 47.506)

Am 2. Mai findet in Polens Hauptstadt Warszawa (Warschau) traditionell das nationale Pokalfinale statt. Nachdem mein Erstbesuch ein Flop war (siehe Warszawa 05/2022 I), musste ich diesem Event zwei Jahre später einfach nochmal eine zweite Chance geben. Zumal mit Wisła und Pogoń zwei vielversprechende Vertreter des polnischen Fußballs ins Endspiel vorgestoßen waren. Um das Finale hatte ich mir außerdem eine schöne Urlaubswoche gebastelt, so dass mein Tag nicht in Warszawa, sondern in Katowice (Kattowitz) begann.

I see faces…

Weil ich in der Vorbereitungsphase der Reise den InterCity um 7:43 Uhr als beste Option für den Transfer nach Warszawa ausgemacht hatte, klingelte der Wecker leider bereits um 6 Uhr. Ich verfluchte meine Planung zwar nun für einen Moment, aber nach der Dusche und dem Frühstück – wo mir um 6:30 Uhr kein weiterer Hotelgast Gesellschaft leistete – hatte ich wieder Frieden mit mir geschlossen. Zumal ich in der 90 Złoty (ca. 20,90 €) teuren 1.Klasse des Fernzugs einen schönen Einzelsessel ohne Nachbarn hatte.

Ankunft in der Hauptstadt

Nach drei Stunden entspannter Bahnfahrt kam ich um 10:40 Uhr am Bahnhof Warszawa-Gdańska an. Von dort ging’s für 3,40 Złoty (ca. 0,80 €) per Direktbus weiter zum für zwei Nächte à 86 € (inklusive Frühstück) gebuchten Ibis Styles Warszawa City (***). Dort wurde ich vormittags zumindest schon einmal mein Gepäck los und anschließend spazierte ich für zwei Stündchen durch die sonnige, aber mir bereits bestens bekannte Hauptstadt (war inzwischen mein siebter Trip nach Warszawa).

Meine Hood für zwei Tage

In Zentrum waren unheimlich viele erkennbare Fans von Pogoń unterwegs, während ich kaum jemanden mit Wisła-Klamotten erspähte. Einerseits mag es daran gelegen haben, dass man aus Kraków (Krakau) eine deutlich kürzere Anreise, als aus Szczecin (Stettin) hatte. Viele Wiślacy sind möglicherweise erst heute Vormittag losgefahren und haben dann direkt das Stadion Narodowy angesteuert. Andererseits ist die Hauptstadt zuweilen kein sehr angenehmer Ort für erkennbare Anhänger von Wisła. Man muss überall auf der Hut vor Legia sein. Pogońs Szene war dagegen ewig lange mit Legias Anhang befreundet und gegenseitige Akzeptanz ist immer noch vorhanden. Da darf man wahrscheinlich relativ sorglos durch Warszawa schlendern und bekommt höchstens noch gute Wünsche von den Legioniści mit auf den Weg.

Unterwegs in der Ulica Nowy Świat

Gute Wünsche sind nebenbei ein gutes Stichwort. Ich hatte zu Beginn der Reise bekanntlich einem verdienten Gesellschafter, „Gönner“ und Geschäftsführer von Hannover 96 ganz großherzige Glückwünsche zu seinem 80. Geburtstag übermittelt. Als ich heute nochmal über Martin Kinds Ehrentag nachdachte, bekam ich irgendwie Lust auf Torte. Spontan ging es mittags zum Stammhaus des polnischen Chocolatiers E. Wedel. Dort gönnte ich mir in einem edlen Ambiente ein Stück der berühmten wedelschen Schokoladentorte mit heißen Kirschen und einen Caramel Frappé für zusammen 52 Złoty (ca. 12 €). Ich hoffe Martin Kind hat eine ähnlich köstliche Torte zum Geburtstag bekommen. Verdient hätte er es.

Tortenschmaus

Nach dem süßen Schmaus orientierte ich mich gegen 13:30 Uhr so langsam zum polnischen Nationalstadion und erreichte die Spielstätte des großen Pokalfinals eine gute halbe Stunde später. Der Einlass hatte zwei Stunden vor Anpfiff bereits begonnen und auf den Grünflächen hatten die Fans zahlreiche Einweggrills und ohne Ende Leergut hinterlassen. Also zumindest Wisłas Schlachtenbummler, deren Kurve ich auf dem Weg zu meinem Eingang passierte, dürften hier in den letzten Stunden gut Party gemacht haben.

Ankunft am Stadion

Ich holte mir nun meine vom Verband gesponserte Ehrenkarte ab und platzierte mich damit mittig auf der Gegengerade. Idealer Platz, um beide Kurven bestens im Blick zu haben. Ferner blieb mein linker Platz frei, während rechts von mir eine gesprächige, aber einsame Anhängerin von Pogoń namens Paulina saß (ihre Freunde hatten alle Karten für die Kurve). Eine ihrer Fragen an mich war zwangsläufig, ob ich Pogoń oder Wisła die Daumen drücke. Ich antwortete diplomatisch und damit auch ehrlich. Aber sie meinte, wenn ich kein Fan von Wisła sei, müsse ich als Deutscher für Pogoń sein, weil Szczecin schließlich mal eine deutsche Stadt war.

Polizei marschierte auch genug am Stadion rum

Na gut, so seltsam historisch betrachtet war das heute nicht nur Pommern gegen Kleinpolen, sondern auch Hohenzollern gegen Habsburg. Ich fragte mich, ob eine Krakówerin einen österreichischen Sitzbachbarn mit einem ähnlichen Argument zu überzeugen versucht hätte. Aber allein, weil Paulina so sympathisch und euphorisch war, gönnte ich ihr heute natürlich den Pokalsieg. Ferner habe ich meinen Länderpunkt Polen vor 18 Jahren doch tatsächlich bei Pogoń in Szczecin gemacht und irgendwie hat man in jedem Land (fast) immer eine gewisse Sympathie für den Gastgeber seines ersten Spiels. Gegner damals im Frühjahr 2006 war übrigens Wisła Kraków, Ergebnis 1:2. Na wenn das mal kein schlechtes Omen für den Favoriten aus der pommerschen Hafenstadt war…

Chronistenpflicht: Pogońs Kurve hatte freundschaftliche Unterstützung aus Kołobrzeg (Kotwica), Berlin (BFC) und Rotterdam (Feyenoord)

Denn um die Favoritenrolle kam Pogoń als Erstligist gegen einen Zweitligisten zweifellos nicht herum. Zumal man in der Ekstraklasa kurz vor Saisonende noch oben mitspielt und somit nicht nur den Pokal als Chance auf den europäischen Wettbewerb hat. Wisła droht dagegen das Saisonziel Wiederaufstieg zu verpassen. Aber chancenlos fühlte sich der Außenseiter trotzdem nicht. Allein schon, dass sie bis ins Finale vordringen konnten, scheint zu belegen, dass auch der polnische Pokal mitunter seine eigenen Gesetze hat. Gleichwohl haben Fans wie Vereinsvertreter betont, dass man nicht nur als Bonus nach Warszawa reist. Man möchte alles reinwerfen und mit dem Pokal im Gepäck nach Kraków zurückkehren. Wäre dann übrigens der 5. Pokalsieg in der Vereinsgeschichte.

Wisła durfte hingegen Freunde aus den Szenen von Ruch Chorzów, Widzew Łódź, Elana Toruń, Unia Tarnów und Slovan Bratislava begrüßen

Wobei zunächst nicht mal klar war, ob Wisłas Anhang dem Endspiel überhaupt beiwohnen darf. Der Verein hatte in der Vorsaison nach dem verlorenen Achtelfinale bei Motor Lublin eine Auswärtssperre von der Disziplinarkommission des polnischen Fußballverbands PZPN bekommen. Wegen des Einsatzes von Pyrotechnik und weiteren Verstößen gegen die Stadionordnung sollten ihre nächsten beiden Auswärtsspiele im Pokal ohne Gästefans stattfinden. Nun hatte Wisła diese Saison aber bisher ausschließlich Heimrecht. Beim heutigen Endspiel bekam indessen Pogoń das Heimrecht zugelost und theoretisch hätte nun die Auswärtssperre gegriffen. Wisłas Mehrheitsgesellschafter und Vorstandsvorsitzender Jarosław Królewski drohte allerdings, dass die Mannschaft ohne Fans nicht antreten würde. Ich bin mir zwar unsicher, ob der Drohung wirklich Taten gefolgt wären, aber in jedem Fall versprach der Verband die Strafe nochmal zu überprüfen und im Sinne des Fußballs zu entscheiden.

Vor’m Anpfiff wird die erste Choreo vorbereitet

Letztlich siegte die Vernunft und der Verband setzte die Strafe für’s Finale aus. Wisła bekam nun wie Pogoń ein Kontingent von 10.000 Tickets (beide Vereine hatten wie gewohnt eine Kurve des Nationalstadions für ihre Fans). Weitere rund 27.500 Tickets für die Gegengerade und Haupttribüne wurden von der PZPN direkt vertrieben bzw. teilweise auf Sponsoren und Regionalverbände verteilt, während ungefähr 10.000 Plätze der Gesamtkapazität (ca. 58.000) für die Pufferzonen geopfert wurden. Beide Fanlager hatten sich aber natürlich auch rege im Verbandskontingent oder auf dem Zweitmarkt bedient. Daher werden wohl jeweils um die 20.000 Anhänger von Pogoń und Wisła im Stadion gewesen sein.

Es ist alles angerichtet für’s Endspiel

Das sorgte insgesamt für eine wirklich gute Finalstimmung und die „Normalos“ der Fanszenen vermischten sich völlig stressfrei in den Blöcken der beiden theoretisch neutralen Tribünen. Wobei die atmosphärischen Epizentren selbstredend in den Kurven zu finden waren. Dort wurde der Takt vorgegeben und dort waren die Choreographien zu bestaunen. Alles, was die Fans in den letzten Wochen für diesen besonderen Tag vorbereitet hatten, schien den Weg ins Stadion gefunden zu haben. Nochmal kurze Rückblende: Bei meinem Finalbesuch vor zwei Jahren hatte die Stadtverwaltung aus Brandschutzgründen alle Blockfahnen untersagt und die Szene von Lech Poznań blieb aus Protest vor’m Stadion. Der Anhang vom Finalgegner Raków Częstochowa ging zwar dennoch hinein, bot aber weder optische Aktionen, noch organisierten akustischen Support. Danach drohte der Verband seine Endspiele in Zukunft in anderen Städten auszutragen. Noch ’ne Drohung, die offenbar Wirkung zeigte.

Pogońs erste Choreo an diesem Nachmittag

Heute blieben mir unbefriedigenden Bilder von trostlosen Kurven also glücklicherweise erspart. Stattdessen durfte ich bereits beim Anpfiff zwei schöne Aktionen in den Kurven bestaunen. Pogoń hatte Papptafeln in den für mich grundsätzlich immer irgendwie edel wirkenden Vereinsfarben dunkelblau und bordeauxrot verteilt. In der Kontrastfarbe goldgelb waren außerdem das Gründungsjahr 1948 und die von einem Lorbeerkranz eingefassten Initialen des Clubs zu lesen. Alles überschrieben mit einer Zeile aus ihrer Clubhymne: „W naszych sercach zawsze Pogoń jest“ (Wir tragen Pogoń stets in unseren Herzen).

Wisłas Fankurve erinnert an die Pokalsieger Polens im Jahre 1926

In der anderen Kurve war die Eröffnungschoreographie dagegen den Pierwsi zdobywcy Pucharu (ersten Pokalsiegern) gewidmet. Denn die 1906 gegründete Towarzystwo Sportowe Wisła hat 1926 die erstmalige Austragung des nationalen polnischen Pokalwettbewerbs für sich entscheiden können. Seinerzeit schlug man Sparta Lwów im Endspiel mit 2:1 und ein paar der damaligen Helden hatten den Weg auf die heutige Blockfahne gefunden (u. a. der Siegtorschütze Henryk Reyman, nachdem mittlerweile auch das Stadion von Wisła benannt ist). Über Blockfahne und Banderole waren im Oberrang außerdem die Farben und der Name des weiters 1967, 2002 und 2003 im Pokal triumphierenden Vereins mittels Papptafeln dargestellt.

Pogońs zweite Choreo

Auf dem Rasen entwickelte anschließend ein spannendes Duell auf Augenhöhe, bei dem beide Mannschaften schon früh erste Warnschüsse abfeuerten. Pogońs Elf wirkte zunächst vielleicht einen Tick gefährlicher, aber so wirklich wurde der Morski Klub Sportowy seiner Favoritenrolle nicht gerecht. Zumal Wisła die defensiven Wackler aus der Anfangsphase bald abstellen konnte und gegen Ende des ersten Durchgangs gute Chancen auf die Führung hatte. So konnte ein Kopfball ihres Mittelstürmers Szymon Sobczak in der 41. Minute nur durch einen starken Reflex von Pogońs Keeper an den Pfosten gelenkt werden.

Es lodert erstmals

Deutlich ansehnlicher als der sportliche Vortrag von Pogoń, war für meine Augen in der 30. Minute die zweite Fanaktion der pommerschen Schlachtenbummler. Ein sehr schön gezeichneter Greif (ihr Wappentier) – mit Zweispitz als Kopfbedeckung und ernster Miene – krönte die Botschaft „Nasz charakter siłą jest“ (Unser Charakter ist unsere Stärke). Die Portowcy („Hafenarbeiter“) rundeten dieses Bild nebenbei schön mit der ersten Pyrotechnik des Nachmittags ab.

Es wird mythologisch

Nachdem es torlos in die Pause gegangen war, wurden wiederum die Wiślacy erneut umtriebig auf den Rängen. In ihrer Kurve stand bald eine Blockfahne mit der mythologischen Figur des Atlas im Zentrum einer weiteren Choreographie. Ebenfalls sehr schön gezeichnet, trug der Titan in gewohnter Manier das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern. Allerdings war seine Last noch mit einem weißen Stern, ergo Wisłas Vereinssymbol versehen. Wörtlich wurde alles mit der Botschaft überschrieben, dass die Fans das Fundament des Vereins sind. Jenes Fundament entzündete dazu auch erstmals Leuchtfeuer (siehe Titelbild).

Viva la Wisła…

Während auf dem Rasen weiterhin der Zweitligist etwas mehr für’s Spiel tat und insbesondere die iberische Offensivreihe um Jesús Alfaro, Ángel Baena und Ángel Rodado erste Sorgenfalten in Paulinas Gesicht trieb, wollte sich die Krakówer Choreoabteilung ebenfalls keine wirkliche Atempause gönnen. Kaum war Atlas wieder verschwunden, tauchte ein großes blau-weiß-rotes Banner mit dem Schriftzug „Viva la Wisła“ auf. Dazu verteilte man etliche Schwenkfahnen und irgendwann wurde von 10 runtergezählt. Am Ende des Countdowns warf der Oberrang nun Papierrollen, während der Unterrang nochmals lichterloh brannte. Sehr schick und nebenbei ’ne kleine verbale Anspielung auf die insgesamt neun spanischen Staatsbürger im Kader des Zweitligisten (wovon heute mit dem defensiven Mittelfeldspieler Marc Carbó noch ein vierter in der Startelf stand).

Am Tag der polnischen Fahne (2. Mai) taucht plötzlich die französische Tricolore auf

Doch damit nicht genug der Pyrotechnik. Kaum war der Rauch der ausgebrannten Fackeln gen Stadiondach abgezogen, ließen die Wiślacy nochmal Rauchschwaden in den Vereinsfarben emporsteigen. Das kam mir jetzt aber nicht mehr irgendwie spanisch vor, sondern sah in der Farbanordnung viel zu französisch aus. Erst recht am 2. Mai, dem Dzień Flagi Rzeczypospolitej Polskiej (Tag der polnischen Flagge). Ferner sorgte die Rauchentwicklung für eine mehrminütige Spielunterbrechung, die letztlich mitentscheidend für den Ausgang des Spiels werden sollte.

Fähnchen…

Parallel zauberten die Portowcy am anderen Stadionende ebenfalls eine weitere optische Aktion aus dem Hut. Eine Blockfahne mit dem Vereinsnamen zierte den Oberrang, während im Unterrang tausende Fähnchen in den Vereinsfarben geschwenkt wurden. Außerdem gab es im Unterrang noch eine kleine Blockfahne in Trikotform zu sehen. Aber die hatte hauptsächlich den Zweck, dass sich die Pyromanen darunter maskieren konnten. Denn auch die Szczeciński zündeten nochmal ordentlich und während der Choreo fiel doch tatsächlich der Führungstreffer durch ihren griechischen Mittelstürmer Efthymios Koulouris (75.).

…Fackeln

Paulina, die mir in der Halbzeitpause stolz ein Selfie mit Koulouris gezeigt hatte und ihn als Schützen des Siegtores prophezeite, war natürlich völlig aus dem Häuschen. Aber ihr stand noch eine sehr aufreibende Schlussphase bevor. Der Außenseiter warf nochmal alles nach vorne, während Pogoń bemüht war Zeit von der Uhr zu nehmen. Meistens hielten sie Wisła erfolgreich fern von ihrer Gefahrenzone. Aber wenn einer der Mannen mit dem Biała Gwiazda auf der Brust zum Abschluss kam, wurde es gefährlich.

Torfreude im pommerschen Fansektor

Auch wegen der pyrotechnisch verursachten Unterbrechung, gab es am Ende obendrein sieben Minuten Nachspielzeit. Als die auch schadlos durchgestanden waren, wurde der Pogoń-Anhang echt ungehalten. Denn Schiedsrichter Kwiatkowski wollte einfach nicht abpfeifen. Ihm war da wohl zuvor zu viel Zeitspiel aufgefallen und die Konsequenz war ein weiterer Angriff des dreizehnfachen Meisters in der mittlerweile neunten Bonusminute. Schlussmann Chichkan schlug einen Freistoß aus der eigenen Hälfte in Richtung des gegnerischen Sechzehners. Irgendwer verlängerte per Kopf und die Kugel fiel Eneku Satrústegui vor die Füße. Der eingewechselte Spanier hatte sich erfolgreich von seinen Bewachern gelöst und konnte nun aus vier Metern am Torwart vorbei einschieben. Es folgte ein bombastischer Torjubel, in den sich jedoch plötzlich der VAR einmischte. Stand Satrústegui in einer Abseitsposition? Am Ende war es wohl echt eine Millimeterentscheidung zugunsten des Zweitligisten. Hart für Paulina & Co, aber für alle Wiślacy natürlich buchstäblich der nackte Wahnsinn.

Dieses schon jetzt denkwürdige Endspiel bekam also mindestens einen Nachschlag von zweimal 15 Minuten und wahrscheinlich sah nicht nur ich den vermeintlichen Außenseiter mittlerweile im Vorteil. So war die Verlängerung auch keine vier Minuten alt, als sich mit Ángel Rodado ein weiterer Spanier in Krakówer Diensten in Szene zu setzen wusste. Er fing einen missratenen Pogoń-Pass am Mittelkreis ab und startete ein herrliches Solo. Rodado hängte seine beiden Verfolger dabei locker ab und schloss seinen Lauf ca. zehn Meter vor dem gegnerischen Tor sehr platziert und somit erfolgreich ab.

Auf den Ausgleich folgte viel nackte Haut im Gästesektor

Völlig verrücktes Finale, welches hoffentlich noch mehr Drama für alle bereithielt. Schließlich hatte Pogoń nach diesem weiteren Nackenschlag immerhin noch knapp 30 Minuten, um den Traum vom ersten großen Titel der Vereinsgeschichte wieder aufleben zu lassen. Es blieb auch tatsächlich bis zum Ende spannend und in der 120. Minute, als Pogoń verzweifelt mit allen elf Akteuren angriff, ging ein Spieler von ihnen in Wisłas Strafraum zu Boden. Der Schiedsrichter wollte weiterlaufen lassen, aber der VAR schaltete sich nochmal ein. Doch auf den Videobildern war für den Unparteiischer ebenfalls kein Regelverstoß ersichtlich. Ergo bekam niemand von Pogoń die Chance, um vom Elfmeterpunkt das Elfmeterschießen zu erzwingen. Stattdessen krönte sich Wisła Kraków nach 120 bzw. eher 140 Spielminuten als bisher fünfter Zweitligist* zum neuen Pokalsieger und damit nebenbei natürlich auch zum Europapokalteilnehmer (man darf sich in der Qualifikation zur UEFA Europa League versuchen).

Die siegreiche Mannschaft nach Abpfiff in der Kurve

Ein Triumph, an dem übrigens auch künstliche Intelligenz ihren Anteil haben soll. Denn der bereits erwähnte Mehrheitsgesellschafter und Vorstandsvorsitzende Jarosław Królewski sieht nicht nur aus wie ein Nerd, sondern kam mit der Entwicklung von KI-Software zu seinem Vermögen. Der CEO des polnischen Vorzeigeunternehmens Synerise setzt dabei auch auf Synergieeffekte für sein Engagement bei Wisła. KI hilft dem Verein bei der Analyse von Datensätzen und schlägt dem Management passende Spieler und Trainer** für ihre Anforderungen vor. Warum das fast immer Spanier sind, ist zwar irgendwie komisch. Aber der Erfolg gibt dem 37jährigen Informatiker und Geschäftsmann ja irgendwie doch recht. Erst recht, wenn auf den Pokalsieg in wenigen Wochen auch noch der Wiederaufstieg in die Ekstraklasa folgen sollte.

Der Ausblick aus meinem Hotelzimmer

Nachdem der geknickten Paulina noch aufmunternde Worte mit auf den Weg gegeben waren, schaute ich dem Sieger und seinen Fans gerne noch eine gute Viertelstunde beim Feiern zu. Aber das ganze Procedere der Siegerehrung war mir dann doch zu langatmig. Ich hatte Hunger, ich hatte Durst und ’ne Dusche wäre ebenfalls cool. Somit ging es noch vor der Pokalübergabe zur Metrostation und von dort binnen weniger Minuten zur gebuchten Unterkunft. Im Hotel bekam ich ein sehr schönes Eckzimmer im zwölften und somit obersten Stockwerk. Ich genoss sogleich den Ausblick und war auch sonst begeistert vom Zimmer. Da ich meine Zeit in Hotelzimmern zu 96 % mit geschlossenen Augen verbringe, lege ich auf Größe, Ausstattung und Design eigentlich nicht das größte Augenmerk. Aber wenn die Erwartungen so wie heute übertroffen werden, bin ich natürlich auch nicht traurig.

Jovanas Pasta

Obendrein war unten im Gebäude noch ein ein Restaurant namens Munja, welches ich nach meiner revitalisierenden Dusche aus Bequemlichkeit für’s Abendessen aufsuchte. Jenes Munja entpuppte sich als montenegrinisches Restaurant und so ’ne Balkanfleischplatte hätte mir jetzt durchaus gefallen. Allerdings legte die Speisekarte eher andere Schwerpunkte. Zwischen Fisch, Meeresfrüchten, Steaks und Pasta waren nur die beiden bodenständigen Balkanklassiker Ćevapčići und Pljeskavica zu entdecken.

Munjas Pljeskavica

Ich entschied mich aber zunächst für ein als „Jovana’s Pasta“ überschriebenes Nudelgericht. Wer auch immer diese Jovana ist, sie mag anscheinend Tagliatelle mit Gorgonzola, Knoblauch, Zwiebeln, Zucchini, Spinat, Kirschtomaten und Parmesankäse. Ein gewisser Saša fand’s auch ganz okay, freute sich aber noch mehr auf seinen Hauptgang Punjena Pljeskavica. Das würzige Hacksteak mit Käsefüllung wurde hier von Kajmak, Ajvar, gerösteten Kartoffeln und einem kleinen Šopska begleitet. War durchaus lecker. Doch weil man den Klassiker etwas ansprechender als der Durchschnittsjugogrill servierte, verlangte man leider auch überdurchschnittliche Preise. Am Ende wurden für meine beiden Gänge und einen hausgemachten Eistee mit kleiner Fruchtgarnitur 182 Złoty (ca. 42 €) aufgerufen.

  • 03.05.2024
  • Świt Nowy Dwór Mazowiecki – Mławianka Mława 3:0
  • III Liga (IV)
  • Stadion Świtu Nowy Dwór Mazowiecki (Att: 361)

Nach dem Essen genoss ich knapp zehn Stunden Nachtruhe, ehe sich am nächsten Morgen gegen 8 Uhr gleich schon wieder der Magen vollgeschlagen wurde. Denn das im Übernachtungspreis inbegriffene Frühstück konnte natürlich nicht ausgelassen werden. Zumal es bei der angedachten Tagesplanung wahrscheinlich auch erst in den Abendstunden die nächste richtige Mahlzeit geben würde.

Breakfast with a view…

Nach dem Frühstück ging es zum 10 Fußminuten entfernten Muzeum Powstania Warszawskiego (Museum des Warschauer Aufstandes), wo um 9:30 Uhr leider bereits mächtig Andrang herrschte. Gut, dass ich mir das 30 Złoty (ca. 6,90 €) teure Ticket für das 2004 in einem ehemaligen Elektrizitätswerk eröffnete Museum bereits online gekauft hatte. Sonst wäre ich wahrscheinlich gleich wieder umgekehrt. Mir war zwar klar, dass am heutigen Nationalfeiertag – der 3. Mai ist der Święto Konstytucji Trzeciego Maja (Tag der Maiverfassung) – viel los sein wird. Doch morgens hatte ich noch auf moderate Besucherzahlen gehofft.

Viel Andrang am Museum des Warschauer Aufstands

Nach ungefähr zwanzig Minuten des Anstehens, bekam ich ein gelungenes Museumskonzept zu Gesicht. Um den historischen Kontext nicht auszusparen, wird natürlich zunächst die Vorgeschichte und der Verlauf des Zweiten Weltkriegs aus polnischer Perspektive dargestellt. Es geht beispielsweise um den Zwei-Fronten-Krieg gegen die Wehrmacht und die Rote Armee, sowie die Vierte Polnischen Teilung durch die von 1939 bis 1941 verbündeten Verbrecher Hitler und Stalin. Ebenfalls ausführlich wird von der Besatzungszeit und dem polnischen Widerstand erzählt. Der von den Polen aufgebaute Polskie Państwo Podziemne (Polnischer Untergrundstaat) verfügte einerseits über einen zivilen Arm mit u. a. Verwaltung, Justiz, Presse und Bildungswesen. Andererseits baute man mit der bis 350.000 Mann starken Armia Krajowa (Heimatarmee) auch einen schlagkräftigen militärischen Arm auf. Alles unterstützt von der polnischen Exilregierung in London und den Verbündeten im Westen.

Ein nachgebauter eroberter Posten

Ein zweiter Ausstellungsteil widmet sich dann der Akcja Burza (Aktion Gewittersturm) jener Armia Krajowa. Denn als die Wehrmacht im Jahre 1944 von Sowjetunion auf breiter Front zum Rückmarsch gezwungen wurde und Rote Armee bald auch die alten polnischen Ostgrenzen erreichte, sahen die Polen ihre Chance sich selbst zu befreien. Die Wehrmacht sollte durch bewaffnete Aufstände weiter geschwächt werden und bestenfalls noch vor dem Einrücken der Roten Armee zum Rückzug aus Polen gezwungen werden. Ein solcher Erfolg hätte Stalin vor vollendete Tatsachen gestellt und die Einsetzung einer pro-sowjetischen Regierung in Polen möglicherweise verhindert. Erste Operationen in zum Vorkriegspolen zähldenden Städten wie Vilnius (Wilna) und Lwów (Lemberg) waren im Frühjahr 1944 auch sogleich erfolgreich, doch am wichtigsten war dem polnischen Widerstand natürlich die Befreiung der Hauptstadt.

Kalenderblätter zum Mitnehmen bereiten jeden einzelnen Tag des Aufstands auf

Am 1. August begann dort nun der größte Aufstand in einem besetzten Gebiet während des Zweiten Weltkriegs. Dessen Geschehen ist in diesem Museum minutiös und mitreißend aufbereitet. Neben dem militärischen Verlauf, werden auch die Versorgungslage, das Gesundheitswesen, die Propaganda-, respektive Medienarbeit, sowie das religiöse und kulturelle Leben während des 63 Tage andauernden Aufstands geschildert. Und selbstverständlich werden auch die entsetzlichen Kriegsverbrechen von Wehrmacht und Waffen-SS in ihrer gebotenen Tiefe behandelt. So wurden von der SS allein im Stadtteil Wola 40.000 Zivilisten ermordet und weite Teile der polnischen Hauptstadt regelrecht ausradiert. Insgesamt hatten die Polen bei ihrem Aufstand in Summe geschätzt 200.000 militärische und zivile Todesopfer zu beklagen.

Gedenkstätte für die Opfer des Aufstands im Museum

Nach großen Anfangserfolgen, rieb sich die Armia Krajowa dann leider an der Wehrmacht auf. Insbesondere, weil es an Hilfe der bereits in die östlichen Bezirke der Hauptstadt vorgedrungenen Roten Armee fehlte. Ob Stalin den polnischen Widerstand bewusst ausbluten ließ, wird bis heute kontrovers diskutiert. In jedem Fall machte der gescheiterte Aufstand es der Roten Armee deutlich einfacher die Reste der Armia Krajowa zu entwaffnen und die von Stalin gewünschte Nachkriegsordnung in Polen durchzusetzen. Die polnische Westverschiebung und die aus polnischer Sicht als sowjetische Besatzung empfundene Zeit zwischen 1944 und 1989 macht schließlich einen weiteren Abschnitt des Museums aus. In diesem Ausstellungsteil wird natürlich auch der Umgang mit dem Aufstand und den Veteranen der Armia Krajowa in der sozialistischen Volksrepublik Polen behandelt.

Diese Installation zeigt die Frontverläufe Tag für Tag

Da es im Museum allerdings von Minute zu Minute voller wurde, habe aber letztlich nicht alles so intensiv betrachtet, wie ich es eigentlich vor hatte. Spätestens ab 12 Uhr war es nur noch ein Geschiebe und Gedränge in weiten Teilen des Museums. Entsprechend genervt und gestresst war ich ab da und nahm alsbald per Fahrstuhl Reißaus zur Aussichtsplattform auf dem Dach. Da war komischerweise nichts los und nach ein bisschen Luft schnappen und Ausblick genießen, ging es gegen 13 Uhr endgültig aus dem Museum hinaus und für ein Stündchen Mittagsschlaf nochmal ins Hotel zurück.

Ausblick von der Aussichtsplattform

Um 14:35 Uhr fuhr ich wiederum per InterCity für 12,75 Złoty (ca. 2,90 €) ins 35 km von Warszawa entfernte Nowy Dwór Mazowiecki. Die 30.000-Einwohner-Stadt ist hauptsächlich bekannt für den Warszawa Modlin Airport (wird gern von Niedrigpreisfluggesellschaften wie Ryanair und WizzAir angeflogen) und die geschichtsträchtige Twierdza Modlin (Festung Modlin). Beides im 1961 von Nowy Dwór Mazowiecki eingemeindeten Stadtteil Modlin zu finden. Mir blieben heute allerdings nur gute 45 Minuten für einen Spaziergang durch die Kernstadt, die in meinen Augen touristisch nicht wirklich was zu bieten hat.

Willkommen im Stadion Świtu Nowy Dwór Mazowiecki

Um diese Erkenntnis reicher, kam ich um 15:50 Uhr am Eingang der für mich einzigen wirklichen Attraktion der Stadt an. Wobei; ehrlich gesagt ist das Stadion Świtu Nowy Dwór Mazowiecki mit seinen rund 3.200 Plätzen auch nicht so der Knaller. Aber immerhin wurde hier tatsächlich schon Ekstraklasa gespielt. 2004 gelang dem 1935 gegründeten MKS Świt überraschend der Aufstieg in Polens höchste Spielklasse. Wenn auch einhergehend mit einem riesigen Skandal.

Kleiner Nachmittagssnack im Stadion

Denn nachdem man in der Relegation das Hinspiel gegen den bisherigen Erstligisten Szczakowianka Jaworzno mit 1:0 gewonnen hatte, bestach Szczakowiankas Präsident Tadeusz Fudała vor dem Rückspiel sieben Spieler von MKS Świt. Das Rückspiel konnte Szczakowianka nun mühelos mit 3:0 gewinnen, aber die Manipulation flog auf und das Spiel wurde am grünen Tisch für die Mannschaft aus Nowy Dwór Mazowiecki gewertet. MKS Świt stieg daher auf, aber musste aufgrund der verhängten Sperren für die beteiligten Spieler den Verlust von sieben Leistungsträgern verkraften. Letztlich stieg man ein Jahr später wieder in die 2. Liga ab. Szczakowianka bekam hingegen 10 Punkte Abzug für die neue Saison, was sie den Wiederaufstieg kostete, während ihr Präsident lebenslang vom Verband gesperrt wurde.

Die Heimszene

Inzwischen kickt MKS Świt nur noch in der 4. Liga und bekam es heute mit dem abstiegsbedrohten Team von Mławianka Mława zu tun. Als Tabellenfünfter war man gegen den Fünfzehnten natürlich Favorit sollte dieser Rolle auch gerecht werden. Per Strafstoß (4.) und mittels einer guten Angriffskombination (7.) waren die Weichen schnell auf Sieg gestellt. Sehr zur Freude der etwa 300 Heimfans, wovon ca. 50 einen lautstarken Fanblock formiert hatten. Nebenbei steckte fantechnisch tatsächlich etwas Brisanz in dieser Begegnung. Denn die Fans des heutigen Gastes benennen die Szene von MKS Ciechanów als ihre größten Feinde. Die Jungs aus Ciechanów sind wiederum mit MKS Świt befreundet und waren heute auch mit einer etwa zehnköpfigen Abordnung im Heimsektor zugegen.

Der Gästemob

Als dann die Busladung Fans aus dem etwa 100 km entfernten Mława eintraf, tauschte man verbal ein paar Beleidigungen aus und ging auch mal kurz ein paar Schritte aufeinander zu. Dazu betonte der Mob von Świt sehr lautstark seine Zugehörigkeit zur Fanszene vom Hauptstadtclub Legia und erntete dafür Gepöbel aus dem Gästesektor. Ich meine Mławiankas Anhang hat früher auch mal zu Legia gehalten. Aber anscheinend ist das heute nicht mehr so. Nichtsdestotrotz war die für dieses Spiel eingesetzte halbe Hundertschaft Polizei (nebst Wasserwerfer) vielleicht doch ein bisschen übertrieben.

Nationalfeiertagschoregraphie

Außerdem herrschte zu Beginn der 2. Halbzeit plötzlich doch Harmonie. Zum heutigen Nationalfeiertag hatte Mławiankas Fangruppe Duma Zawkrza etliche polnische Flaggen verteilt und gemeinsam intonierte der Gästeblock die Nationalhymne. Da stiegen die Ultras Świt voller Inbrunst mit ein und nach der letzten Zeile applaudierte man sich gegenseitig. Während die Gäste heute aber wirklich nichts außer ihre Nationalität zu feiern hatten, erhöhte der Gastgeber in der 88. Minute per weiterem Strafstoß noch auf 3:0.

Mein Abschiedsfoto nach Abpfiff

Direkt nach Abpfiff fuhr ich per InterCity für abermals 12,75 Złoty zurück in die Hauptstadt. Nachdem ich mich im Hotel nochmal erfrischt hatte, ging es gegen 20 Uhr zum Abendessen in ein Restaurant. Gegenüber von meinem Hotel platzierte Werbung hatte mich auf die Traditionsgaststätte Czerwony Wieprz aufmerksam gemacht. Auch wenn der Laden sehr auf Touristen zugeschnitten schien, wollte ich ihm mal eine Chance geben. Zumal das Czerwony Wieprz lediglich 250 m von meiner Unterkunft entfernt war.

Erstmal ein Süppchen

Die Speisen sind dort in die Kategorien Proletariat und Bourgeoisie eingeteilt und teilweise einstigen Politgranden des Ostblocks wie Gustáv Husák, Erich Honecker oder Marschall Tito gewidmet. Ich entschied mich hier zunächst für eine Rosół gospodyni domowej (Hühnerbrühe mit Einlage). Darauf folgte als Hauptgang das Kotlet de volaille nach Art des PGR-Direktors*** (eine polnische Variante des Kiewer Koteletts mit Kräuterbutter, Mimolette und Pilzen als Füllung), welches von Röstkartoffeln und Surówka (Rohkostsalat) begleitet wurde.

Eine polnische Variation des Kiewer Koteletts

War alles sehr lecker, durchaus sättigend und kostete mit einem großen Krug Piwo rzezane**** in Summe 124,30 Złoty (ca. 28,80 €). Das Ambiente mit seiner Mischung aus altpolnischer Landhausgemütlichkeit und kommunistischem Kitsch war ebenfalls nett. Ich war also ganz zufrieden mit meinem letzten Abendessen auf polnischem Boden. Denn am nächsten Morgen sollte es nach dem Frühstück via Berlin und Leipzig nach Hause gehen. Aber von den Kracherspielen der Rückreise – BFC Dynamo vs. FC Energie und 1.FC Lok vs. BSG Chemie – lest ihr dann gesondert.

*Anders als in Deutschland, wo mit Hannover 96 (1992) bisher lediglich ein Zweitligist die große Pokalsensation feiern durfte, wurden vor Wisła in Polen mit Stal Rzeszów (1975), Lechia Gdańsk (1983), Miedź Legnica (1992), Ruch Chorzów (1996) bereits vier damalige Zweitligisten stolze Pokalsieger.

**Auch auf den aktuellen Trainer Albert Rudé wurde man vor wenigen Monaten angeblich per KI-Analyse aufmerksam. Der Spanier war zuvor Co-Trainer bei diversen mexikanischen Teams und bei Inter Miami. Erstmals als Cheftrainer übernahm er 2021 den Erstligisten Deportiva Alajuelense in Costa Rica. Von dort ging es Anfang 2023 für ein halbes Jahr zum spanischen Drittligisten CD Castellón, ehe im Dezember 2023 plötzlich ein polnischer Zweitligist namens Wisła Kraków ein Vertragsangebot unterbreitete…

***Die Państwowe gospodarstwo rolne (kurz PGR) waren in der sozialistischen Volksrepublik Polen staatliche landwirtschaftliche Kollektive. Ähnlich den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in der DDR oder den Kolchosen in der Sowjetunion.

****Helles und Dunkles im Verhältnis 50/50 gemischt.