- 14.08.2024
- Leeds United FC – Middlesbrough FC 0:3
- EFL Cup (First Round)
- Elland Road (Att: 35.150)
Mitte meiner ersten Reisewoche führte mich der Fußball, sekundiert von weiteren kulturellen Motiven, ins ca. 60 km von Sheffield entfernte Leeds. Nach dem Frühstück und einem kleinen Morgenspaziergang in meiner Nachbarschaft, bestieg ich um 12:15 Uhr einen Zug und erreichte die 535.000-Einwohner-Stadt exakt 75 Minuten später. Kostenpunkt für Hin- und Rückfahrt: £ 9.60 (ca. 11,40 €).

In Leeds reizte mich touristisch zunächst die Klosterruine Kirkstall Abbey. Die Überreste jener Abtei aus dem 12. Jahrhundert befinden sich gut 5 km von Stadtzentrum entfernt und mir taten sich zwei Optionen auf. Entweder 5 min mit dem Zug bis zum Vorortbahnhof Kirkstall Forge fahren und von dort ca. 20 min gehen oder alternativ binnen 25 min mit dem Bus vom Hauptbahnhof direkt zur Klosterruine. Da beides £ 2 (ca. 2,35 €) kostete, entschied ich mich hinwärts für die Bahnfahrt. Das ersparte mir immerhin die Suche nach der richtigen Bushaltestelle, während ein passender Zug gerade abfahrbereit im Gleis stand.

Ich kam nun kurz nach 14 Uhr an der Ruine an und war in mehrfacher Hinsicht beeindruckt. Zum einen sind das Kirchengebäude, der Kapitelsaal und die früheren Wohngebäude der Mönche teilweise noch gut erhalten und geben ein schönes Beispiel romanischer (und teilweise gotischer) Klosterarchitektur im mittelalterlichen England. Nebst der gewissen Romantik, die solche Ruinen grundsätzlich ausstrahlen.

Zum anderen war hier überhaupt nichts los. Gerade mal sechs weitere Interessierte schlichen zeitgleich mit mir durch das Gemäuer. Entsprechend entspannt konnte ich den Ort kennenlernen und genießen. Dazu waren schöne Fotos ohne „störende“ Menschen im Motiv möglich. Anderswo werden solche Ruinen touristisch vermarktet und mitunter ist dann auch Eintritt fällig (z. B. Glastonbury Abbey). Kirkstall Abbey scheint dagegen halbwegs ein Geheimtipp zu sein.

Gegen 14:45 Uhr nahm ich einen Bus ins Zentrum und knapp 30 Minuten später versuchte ich dort ein Gefühl für die Stadtgeschichte zu bekommen. Da Leeds im Mittelalter nur ein kleiner Marktflecken war, sucht man eine klassische Altstadt vergeblich. Aber die Region eignete sich damals wie heute hervorragend zur Schafzucht und auch die Mönche der Kirkstall Abbey unterhielten ihr Kloster mit den Erträgen jener Form der Viehwirtschaft. Leeds war dabei einer der Marktorte, in denen die Schafwolle Yorkshires gehandelt und verarbeitet wurde.

Das Textilgewerbe hat hier also einerseits eine lange Tradition, sollte das Stadtbild in der Neuzeit andererseits nochmal völlig verändern. Zunächst bekam Leeds über schiffbar gemachte Flüsse im 16.Jahrhundert einen Zugang zur Nordsee und konnte fortan die Erzeugnisse seiner Webereien auch direkt exportieren. Das sorgte dafür, dass die Bevölkerungszahl von etwas über 1.000 am Ende des 15.Jahrhunderts binnen 200 Jahren auf das Zehnfache anwuchs. Als in den 1760er Jahren schließlich die industrielle Revolution in England begann, nutzte die Stadt ihre guten Voraussetzungen und entwickelte sich zu einer der Industriemetropolen des Landes. Dadurch stieg die Einwohnerzahl nochmal rapide. Wurden im Jahr 1801 94.421 Einwohner gezählt, waren es 1901 bereits 552.479.

Die Arbeit in den Fabriken lockte die Landbevölkerung in Scharen nach Leeds und die Neubürger mussten natürlich irgendwo schlafen, einkaufen, beten oder auch mal ihnen kargen Lohn versaufen können. So war die Stadt eine permanente Großbaustelle, die sich immer weiter ins ins Umland ausdehnte. Im Stadtzentrum wurden unterdessen repräsentative Bauvorhaben realisiert. Die mittelalterliche Hauptpfarrkirche der Stadt wich dem zwischen 1839 und 1841 errichteten neogotischen Leeds Minster und außerdem wurden Mitte des 19. Jahrhunderts u. a. noch die Town Hall (1858), die Getreidebörse Corn Exchange (1860) und das heutige Leeds City Museum (1860) erbaut.

Während der Gros der arbeitenden Bevölkerung in prekären Verhältnissen leben musste, konnte die Profiteure der günstig verfügbaren Arbeitskraft natürlich ein ungleich luxuriöses Leben führen. Das Grand Theatre (1878), viktorianische Stadtvillen und vor allem die Arkaden des Victorian Quarter haben die prächtigen Seiten jener Epoche eindrucksvoll konserviert. Kunstvolle Buntglasdächer, Mosaikböden und reichlich dekorative Zier machen das hiesige Ensemble aus County Arcade, Cross Arcade und Queen Victoria Street zu einem der elegantesten viktorianischen Einkaufsquartiere Englands.

Noch heute zählt das Victorian Quarter zu den besten Einkaufslagen des Landes und die ansässigen Einzelhändler gehören größtenteils ins exklusivere Marktsegment. Um die historischen Passagen herum, haben sich allerdings auch die großen Kaufhäuser und Ketten in modernen Zweckbauten niedergelassen (z. B. in einer 92.903 m² großen Shopping Mall namens Leeds Trinity). So ist Leeds heute nicht nur die Einkaufsstadt schlechthin im Yorkshire, sondern im Vereinigten Königreich erzielt der hiesige Einzelhandel nach London, Birmingham, Glasgow und Manchester insgesamt die fünfthöchsten Umsätze.

Die Shopper werden dabei auch immer wieder mit besonderen Aktionen in die Konsumtempel gelockt. Aktuell lief der Monopoly Leeds Takeover. Dabei hatte sich die Innenstadt diesen Sommer in eine Art reale Version des Brettspiels verwandelt. Per Schnitzeljagd konnte man an verschiedenen Orten seine Immobilien in Form von Stempeln sammeln, Fotos mit übergroßen Spielfiguren knipsen oder im Monopoly-Gefängnis posieren. Natürlich gab es dabei auch was zu gewinnen (z. B. Einkaufsgutscheine oder besagtes Brettspiel) und ich sah viele Familien mit ihren Sammelheftchen an den jeweiligen Spots.

Obwohl ich eigentlich gerne Stempel sammele (Stichwort Harzer Wandernadel), sprach mich diese Marketingnummer nicht wirklich an. Als beim Flanieren durch die Innenstadt jedoch überall übergroße Monopoly-Banknoten über meinem Kopf flatterten, kam mir eine andere Idee. Vielleicht könnte ich in einer Bank meine nordirischen gegen englische Pfundnoten eintauschen. Wir erinnern uns; mein Kumpel Milano Pete hatte mir £ 50 in nordirischen Banknoten mitgegeben, weil er die noch aus Belfast übrig hatte und nicht wusste, dass man die besser alle noch in Ulster unter’s Volk bringt. Aber leider wollten Virgin und Santander so eine Dienstleistung nur für ihre Kunden erbringen. Kein Konto, keine Konvertierung.

Eine dritte Abfuhr bei einer weiteren Bank sparte ich mir jetzt lieber und genoss stattdessen die Atmosphäre und Architektur des Kirkgate Market. Bereits seit 1822 herrscht hier buntes Markttreiben. Zunächst noch unter freiem Himmel, begann man diesen Handelsplatz für Fisch, Fleisch, Blumen, Kramwaren und vieles mehr ab 1850 zu überdachen. Nachdem Leeds 1893 den Status einer City bekommen hatte, wuchs anschließend der Wunsch eine prächtige Markthalle wie in anderen großen Städten des Landes zu errichten. 1904 konnte sie eröffnet werden und ist nun seit 120 Jahren Anziehungspunkt für tausende Besucher pro Tag.

Nebenbei begann in dieser Markthalle 1884 die Erfolgsgeschichte des heutigen Einzelhandelsriesen Marks & Spencer (gegenwärtig ca. 80.000 Beschäftigte und rund 10 Mrd € Jahresumsatz). Der polnisch-jüdische Immigrant Michael Marks lieh sich in jenem Jahr fünf Pfund für einen Marktstand und verkaufte dort fortan sehr erfolgreich seine angebotenen Kurzwaren für je einen Penny (Slogan: Don’t ask the price – it’s a penny). Schnell wurde daraus eine kleine Kette mit Ständen auf mehreren Märkten und 1901 eröffnete Marks zusammen mit seinem neu gewonnenen Geschäftspartner Thomas Spencer sein erstes Kaufhaus in Manchester.

Gegen 18 Uhr beendete ich schließlich zufrieden meinen Tourikram, da unerwartet eine Verabredung anstand. Zwei Kieler Fußballfreunde aus meiner Alterskohorte meinten mich beim Montagabendspiel in Widnes identifiziert zu haben und nachdem ich ihre Mutmaßung im Nachgang virtuell verifiziert hatte, verständigten wir uns kurzfristig auf ein kleines Meet & Greet in Leeds. Man erwartete mich in der Salt Beer Factory an der Granary Wharf, deren Besuch ich noch einen schönen Spaziergang am Ufer des Flusses Aire voranstellen konnte (siehe auch Titelbild).

Nachdem in netter Gesellschaft ein erstes Madri à £ 5.80 (ca. 6,80 €) geleert war, musste ich auch endlich gegen meinen knurrenden Magen vorgehen. Denn Frühstück war schon ewig her und auf den Schmierfraß vor oder im Stadion sollte es nicht hinauslaufen. Zwar beschränkte sich die Salt Beer Factory ausschließend auf die Getränkeversorgung ihrer Gäste, aber zum Glück teilte man sich die Räumlichkeiten mit einem Untermieter namens Falafel Guys. Ich gönnte mir dort einen Shawarma Wrap mit Halloumi Fries für zusammen £ 13.50 (ca. 15,75 €) und ließ mir während der Wartezeit noch ein weiteres Pint bei Salt zapfen. Diesmal wurde es das Twisting my Lemon Man. Ein fruchtig-zitroniges Pale Ale für abermals £ 5.80.

Kurz vor Spielbeginn fuhren wir gemeinsam mit dem eigentlich £ 2 (ca. 2,35 €) teuren Shuttlebus von der Innenstadt zum knapp 4 km entfernten Stadion von Leeds United. Allerdings winkte uns der freundliche Fahrer einfach so durch und auf dem Stadionvorplatz trennten sich die Wege wieder. Denn während ich ein Ticket für den John Charles Stand (Gegengerade) hatte, mussten die Störche ihr Nest hinter dem Tor auf dem Revie Stand bauen. Bis demnächst mal wieder in irgend einem Fußballtheater…

Dann war Fußball angesagt und die Vorfreude groß. Leeds United stand einfach schon ewig lange auf der Liste und von Freunden hatte ich bisher nur Gutes gehört. Die Stimmung soll für englische Verhältnisse immer noch brauchbar sein und die 1897 eröffnete Elland Road ist natürlich ein Stadion mit viel Geschichte und einer Menge Charakter. Auf meiner Tribüne war beispielsweise noch Bestuhlung aus Holz. Jene Holzklasse des modernen Fußballs kostete mich an diesem Abend £ 21.50 (ca. 25,50 €) und obwohl es „nur“ die 1. Runde des Ligapokals war, sollte im Stadion fast jeder Sitz besetzt sein. Das hatte ich am Vortag bei Sheffield United ganz anders erlebt und allgemein ist der League Cup in den ersten Runden noch kein Straßenfeger. Der LUFC hat hingegen so viele loyale Supporter, dass auch derlei Kicks vor vollen Rängen ausgetragen werden.

Uncool ist dagegen, dass Red Bull im Sommer als Sponsor und Gesellschafter bei diesem 1904 bzw. 1919* gegründeten Fußballclub eingestiegen ist. Der Erfrischungsgetränke-, Lifestyle- und Sportentertainmentkonzern aus Fuschl am See war schon länger daran interessiert im englischen Fußball zu investieren und fand mit dem LUFC nun endlich einen willfährigen Partner. Zwar ist es zunächst nur eine Minderheitsbeteiligung und Clubfarben und Emblem werden vorerst nicht der Marke Red Bull angeglichen, aber mir wäre als traditionsbewusster Anhänger des LUFC dennoch sehr unwohl bei der Sache.

Für viele Fans, wahrscheinlich sogar die Mehrheit, scheint der Deal aber zumindest in der derzeitigen Form zu passen. Schließlich wurde just denkbar knapp die Rückkehr in die Premier League verpasst (0:1 im Playoff-Finale gegen den Southampton FC) und sie soll stattdessen unbedingt kommendes Jahr nachgeholt werden. Da ist jede Geldspritze willkommen, welche die Möglichkeiten am Transfermarkt nochmal erhöht. Ebenso klingt der Einstieg von Red Bull, rein monetär betrachtet, auch perspektivisch gut. Denn der angestrebte Wiederaufstieg ist nur der erste, dringliche Wunsch der Anhängerschaft. Die große Sehnsucht ist hingegen, dass man wieder zur finanziell seit Jahren bzw. Jahrzehnten ganz anders aufgestellten nationalen Spitze aufschließen kann.

Mit Wehmut denken die älteren Fans an die 60er und 70er Jahre zurück, als Erfolgsmanager Don Revie den bis dahin nur mittelmäßig erfolgreichen Club zur Anschaffung eines Trophäenschranks nötigte. Die aufgrund ihrer aggressiven und mitunter grob unsportlichen Spielweise als Dirty Leeds verrufene Truppe um Billy Bremner, Johnny Giles und Norman Hunter, wurde von Revie zu zwei Meisterschaften (1969, 1974), einem League Cup (1968) und einem FA Cup (1972) geführt. International konnte außerdem zweimal der Messestädte-Pokal (1968, 1971) gewonnen werden, während man im Europapokal der Pokalsieger (1973) und im Europapokal der Landesmeister (1975) zweimal leider der unterlegene Finalist war. Ferner gewann der LUFC die letzte englische Meisterschaft vor Einführung der Premier League (1992). Das ist nicht wenig Palmarès und wer einmal ganz oben stand, will da irgendwann auch wieder hin.

Da der gegenwärtige Kader – sofern man einem großen und bekannten Portal glaubt – den höchsten Marktwert der Championship ausweist (⌀ 8 Mio € pro Kopf), war der LUFC natürlich auch heute gegen den Ligakonkurrenten Middlesbrough FC (⌀ 2,5 Mio € pro Kopf) der große Favorit. Aber wie schon beim Ligaauftakt vor wenigen Tagen (nur 3:3 gegen den Portsmouth FC), tat sich die seit Juli 2023 von Daniel Farke gecoachte Truppe sehr schwer damit ihrer Rolle gerecht zu werden.

Man muss nun natürlich auch erwähnen, dass der Club trotz seiner Ambitionen zahlreiche Leistungsträger abgegeben hat. Die Transfers von Archie Gray (Tottenham Hotspur), Crysencio Summerville (West Ham United), Luis Sinisterra (Bournemouth) und Glen Kamara (Stade Rennes) haben zwar über 100 Mio € an Ablösesummen in die Clubkasse gespült, sind aber teilweise noch nicht adäquat ersetzt worden. Dazu verließ mit Robin Koch (Eintracht Frankfurt) ein weiterer Stammspieler die Whites ablösefrei.

Nichtsdestotrotz standen mit Ampadu, Aaronson und Piroe durchaus namhafte Offensivspieler in der Startelf. Da wunderte es schon, dass diese Mannschaft über 90 Minuten so gar keine Torgefahr entwickeln wollte. Nicht mal, als mit Gnonto und Rutter** in der 63. Minute noch zwei Spitzenspieler von der Bank dazustießen, wurde es besser. Zu dem Zeitpunkt lag der LUFC übrigens bereits 0:2 zurück. Denn nach einer torlosen ersten Halbzeit, hatten Treffer von Dijksteel (50.) und Burgzorg (60.) den Middlesbrough FC auf die Siegerstraße gebracht. Gegentore, bei denen auch die Defensive der Hausherren eklatante Schwächen offenbart hatte.

Entsprechend ließ im Laufe des Spiels auch die anfangs durchaus enthusiastische Unterstützung für die Farke-Elf nach. Und nachdem Coburn in der 67. Minute auch noch ein drittes Tor für Boro erzielte, waren endgültig alle Loiner bedient. Aber überraschenderweise ging so gut wie niemand vorzeitig. Erst als der 4. Offizielle beim Spielstand von 0:3 nochmal acht Minuten weiteres Elend für ihre Augen anordnete, lichteten sich die Reihen schlagartig. Beim Gästeanhang herrschte hingegen seit dem ersten Treffer gute Stimmung, die sich von Tor zu Tor steigern sollte. Bevor es nach Spielende ins rund 110 km entfernte Middlesbrough zurück ging, feierten sie demgemäß noch euphorisch mit der Mannschaft.

Meine Rückreise begann derweil im Shuttlebus zur Innenstadt. Diesmal wurde der Fahrpreis zwar leider erhoben, aber das war wenigstens ideal, um nochmal eine nordirische Pfundnote loszuwerden. Sollte zwar erst nicht akzeptiert werden, aber ich behauptete nur noch diesen Schein zu besitzen und meine Kreditkarte leider zuhause in Belfast vergessen zu haben. Am Ende hatte ich schließlich doch mein Busticket und £ 18 englisches Wechselgeld in der Tasche.

Gegen 0:30 Uhr lag ich in Sheffield im Bett und zermarterte mir noch den Kopf, was ich am just angebrochenen Donnerstag nur unternehmen könnte. Denn an jenem Tag sollte nahezu nirgendwo in England der Ball rollen. Es war der einzige Tag auf dieser Reise, wo ich nicht mal die Option hatte irgend ein Herrenfußballspiel zu besuchen. An und für sich überhaupt nicht schlimm, denn ich hatte mir einen schönen Tagesausflug ans Meer überlegt. Nur leider war diesen Donnerstag Sturm und Regen an Yorkshires malerischer Küste angesagt. Ebenso gab die Wettervorhersage 100 % Regenwahrscheinlichkeit für den Peak District an. Also war eine weitere Bergwanderung auch eher keine Option.

Am trüben Donnerstagmorgen entschied ich nun am Frühstückstisch, dass das Erkältungsrisiko bei einer Berg- oder Küstenwanderung zu hoch war und auch (extrem) durchnässte und verdreckte Kleidung anschließend nicht so geil wäre. Bekanntlich gibt es zwar kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Doch anders als im Vorjahr (PKW), konnte ich diesmal (Flugzeug) nicht ohne Ende Klamotten nach Großbritannien mitnehmen. Es fehlte einfach an der passenden Gear für heute und auch an Wasch- und Trocknungsmöglichkeiten im Nachgang.

Also warum also nicht die Gelegenheit am Schopfe packen und heute mal einen entspannten Tag ohne große Aktivitäten verbringen? Ich hatte jetzt fünf Tage volles Programm gehabt und Freitag bis Sonntag stand mir Ähnliches bevor. Dann schreib‘ ich nach dem Frühstück halt den ersten Bericht dieser Reise im Sheffield Indoor Garden und erkunde anschließend das Innere der hiesigen Kathedrale. Danach bummel ich noch ein bisschen durch die Geschäfte der Großstadt und esse abends in irgend einem Wetherspoon’s ein Curry. Donnerstag ist schließlich Curry Club und treue Leser werden’s wissen; jenes Angebot nehme ich in UK immer wahr.

Gesagt, getan… Außerdem hatte ich abends im Supermarkt noch einen Geistesblitz. Normal sollten die Selbstbedienungskassen für’s gesamte Königreich gleich programmiert sein. Ergo müsste so’n Automaten in England beim self-checkout nordirische (und schottische) Banknoten problemlos akzeptieren. So war es tatsächlich und ich somit auch die letzte nordirische Pfundnote der Danske Bank los. Dass ich da nicht als erstes drauf gekommen bin.
*Der Vorgängerverein Leeds City wurde 1904 gegründet, jedoch 1919 von der Football Association (FA) vom Spielbetrieb ausgeschlossen, da ihm illegale Zahlungen an Spieler während des Ersten Weltkriegs (1914 – 1918) vorgeworfen wurden. Man löste den suspendierten Club auf und gründete umgehend den Leeds United FC als Nachfolger.
**Georginio Rutter sollte wenige Tage später auch noch die Segel streichen. Für laut Medienberichten stolze 46,7 Mio € Ablöse schloss sich der Ex-Hoffenheimer Brighton Hove & Albion an.